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6 Gründe, warum jede Schwangere eine Hebamme haben sollte

6 Gründe, warum jede Schwangere eine Hebamme haben sollte
6 Gründe, warum jede Schwangere eine Hebamme haben sollte Credit: Getty Images

Durch hohe Versicherungsbeiträge gibt es immer weniger Hebammen. Es ist also höchste Zeit, deutlich zu machen, wie wichtig die Arbeit der Hebammen ist.

Inhaltsverzeichnis

6 Gründe, warum jede Schwangere eine Hebamme haben sollte

5 wichtige Gründe, warum jede Schwangere eine Hebamme haben sollte

Die Nachricht schwanger zu sein, erzeugt unfassbare Glücksgefühle und Panik zugleich. Sobald man die Bestätigung vom Frauenarzt hat, dass tatsächlich ein Baby im eigenen Bauch wächst, hat man sofort ein nahezu unstillbares Bedürfnis sich über die Schwangerschaft und Babys erstes Jahr zu informieren. Zumindest ging es mir so.

Und egal, in welcher Woche man von der Schwangerschaft erfährt, man bekommt direkt den Rat, sich schnellstmöglich um eine Hebamme zu bemühen, um eine Chance auf eine Betreuung vor, bei und nach der Geburt zu bekommen und alle seine Fragen loszuwerden. Ich hatte extremes Glück und habe durch eine Empfehlung sofort eine Hebamme gefunden. Doch, wenn man sich im Freundes- und Bekanntenkreis umhört, gibt es jede Menge Geschichten von unzähligen, vergeblichen Anrufen und Anfragen bei Hebammen, die schon komplett ausgelastet sind.

Warum gibt es immer weniger Hebammen?

Tatsächlich schrumpft die Anzahl der Hebammen in Deutschland immer weiter. Das liegt zum einen an den hohen Versicherungsbeiträgen für Hebammen (Haftpflicht über 6.200 Euro im Jahr), den Arbeitszeiten (Feiertag-/Nacht- und Schichtdienste) und den geringen Verdienstmöglichkeiten (pro Geburt um die 270 Euro ohne Nachtzuschlag).

Vor allem der Stellenwert von Hebammen ist in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Ländern (z.B. Niederlande, Österreich oder Schweiz) weitaus geringer. Schon seit Jahren scheint der Berufsstand in Deutschland gefährdet, da sich die hohe Verantwortung und der körperlich und emotional anstrengende Arbeitsalltag nicht in der Vergütung widerspiegeln.

Während es früher noch viele Hebammen gab, die in Teilzeit Schwangere betreut haben, droht diese Sorte von Hebammen auszusterben. Hebammen, die nicht in Vollzeit arbeiten, können sich ihren Beruf oft nicht mehr leisten, vor allem, wenn sie selbst kleine Kinder haben. Denn, egal wie viele Stunden sie arbeiten, sie zahlen immer dieselbe Summe für die notwendige Haftpflichtversicherung. Daher haben viele Schwangere oftmals große Probleme eine Hebamme zu finden.

Vor allem, wenn euer Kind innerhalb der Sommerferien zur Welt kommen soll, kommt es beim Suchen einer Hebamme oftmals zu Engpässen, da auch Hebammen ihre Ferien planen und brauchen.

Tipp: Ein Kölner Startup hat Anfang 2022 die wissenschaftsbasierte Schwangerschschaftsapp uma in die App Stores gebracht. Die kostenpflichtige App soll keine Hebamme ersetzen, sondern die Zeit überbrücken, in der Frauen keine finden. Es finden sich dort Informationen zu typischen Schwangerschaftssymptomen und -beschwerden und wichtigen Vorsorgeuntersuchungen, Artikel und Übungsvideos für die eigene Schwangerschaft und vieles mehr. Alles immer aktuell und nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft.

Angestellte Hebamme oder Beleghebamme: Was macht den Unterschied?

Freiberufliche Hebammen arbeiten frei praktizierend in Schwangerenvorsorge, bei Hausgeburten, Wochenbettbetreuung und Stillhilfe. Sie sind nicht an eine Klink oder an ein Geburtshaus gebunden. Sie können unterschiedliche Kurse anbieten.

Beleghebammen sind freiberufliche Hebammen, die durch einen Belegvertrag mit einer oder mehreren Kliniken ihre Mütter bei der Geburt in der Klinik begleiten und die Geburt dort selbst durchführen können. Sie können zusätzlich unterschiedliche Kurse anbieten und Vor- und Nachsorge bei den Müttern zu Hause betreiben.

Angestellte Hebammen entbinden in Kliniken und sind dort fest angestellt. Sie arbeiten meist im Dreischichtbetrieb. Haupteinsatzgebiet ist der Kreißsaal, aber auch auf der Wochenbettstation und in der Kinderklinik.

Familienhebammen haben zu ihrer Ausbildung als Hebamme eine Zusatzqualifikation erlangt. Sie sind geschult Schwangere, Mütter und Familien zu unterstützen, wenn sie sich in einer besonderen Situation befinden. Familienhebammen helfen beispielsweise bei Frühgeborenen, behinderten oder verstorbenen Kindern.

Doulas sind Frauen, die werdende Mütter auf ihrem Geburtsweg begleiten, jedoch keine medizinische oder Hebammenausbildung haben.

Betreuung durch eine Hebamme: Was zahlt die Krankenkasse?

Die Krankenkassen bezahlen die Vorsorge durch Hebammen im vollen Umfang. Bis auf die Ultraschalluntersuchungen kannst du alle Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft von deiner Hebamme machen lassen.

Sie kann dein Gewicht und deinen Blutdruck kontrollieren, deinen Urin auf Eiweiß und den Zuckergehalt untersuchen. Sie kann zudem verschiedene Blutuntersuchungen machen, nach den Herztönen deines Kindes hören, die Lage des Babys bestimmen und seine Größe überprüfen.

Auch der Geburtsvorbereitungskurs wird von der Krankenkasse bezahlt. Besonders schön ist dieser natürlich, wenn er von deiner Hebamme durchgeführt wird. Hier kannst du dich mit deinem Partner über alle wichtigen Infos rund ums Baby informieren.

Die Kosten für die Nachsorge werden ebenfalls von der Krankenkasse übernommen. In den ersten zehn Tagen kommt deine Hebamme einmal pro Tag zu dir nach Hause. In den ersten acht Wochen kannst du, falls nötig, noch 16 weitere Besuche nutzen. Auch bei Stillproblemen oder beim Abstillen steht dir die Hebamme zur Seite. Zudem zahlt die Krankenkasse deinen Rückbildungskurs.

Privat Versicherte müssen sich über ihre Leistungsansprüche zur Hebammenbetreuung bei ihrer privaten Krankenversicherung informieren.

6 Gründe, warum eine Betreuung durch die Hebamme so wichtig ist

Das Gefühl eine Hebamme zu finden, die einem mit Rat und Tat zur Seite steht, hat mich beruhigt und Sicherheit gegeben. Schon beim ersten Treffen war mir klar, dass ich bei ihr goldrichtig aufgehoben bin. Und sie hat mir direkt erklärt, dass die innere Einstellung eine entscheidende Rolle beim Schwangerschafts- und Geburtsverlauf spielt. Daher ein Hoch auf unsere Hebammen ohne die eine entspannte Schwangerschaft und sorgenfreie Geburt wohl undenkbar wären.

1. Deine Hebamme beantwortet wirklich ALLE Fragen

Das ALLERBESTE an einer Hebamme: Du kannst mit ihr wirklich über ALLES reden. Anders als bei Freundinnen, Schwestern oder der eigenen Mutter gibt es keine Peinlichkeiten, keine Schamgrenze und keine falsche Zurückhaltung. Bei deiner Hebamme wirst du wirklich jede Frage los.

Reisen in der Schwangerschaft
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Und du wirst schnell merken: Je mehr Infos du hast, desto entspannter und gelassener wirst du. Von der Ernährung in der Schwangerschaft, über den Einlauf bei der Geburt bis zu Dammriss und Inkontinenz. Es gibt garantiert keine Frage, die deine Hebamme noch nicht gehört hat und vor allem garantiert keine, die sie nicht beantwortet.

2. Die Hebamme hat viel mehr Zeit als der Frauenarzt

Während dein Frauenarzt einen ganz strikten Zeitplan hat und die nächsten Patienten schon im Wartezimmer hocken, hat man bei der Hebamme das Gefühl, dass sie wirklich Zeit für einen hat. Hier gibt es keine nächste Schwangere, die wartet oder ein Zeitlimit. Vielleicht fühlt man sich deswegen so gut aufgehoben und verstanden, weil in der Zeit mit seiner Hebamme nur man selbst und das Baby im Mittelpunkt stehen.

3. Die Hebamme ist jederzeit erreichbar

Sind das schon Vorwehen? Und warum blute ich plötzlich? Gerade bei dringenden Fragen, wie nicht definierbaren Schmerzen oder Blutungen ist ein Anruf bei der Hebamme goldwert. Bei ihr gibt es keine festen Sprechzeiten und sie kann einen direkt beruhigen oder eine Empfehlung fürs Krankenhaus aussprechen.

4. Bei deiner Hebamme gibt es keine peinlichen Situationen

Die Hebamme ist im besten Fall für dich eine echte Vertrauensperson. Vor ihr muss dir nichts peinlich sein, es gibt keine unangenehmen Themen. Auch körperlich gibt es nichts, wofür du dich genieren müsstest. Unansehnlicher Ausschlag am Rücken? Entzündete Brustwarzen? Für eine Hebamme gehört all das zu ihrem Alltag. Ähnlich wie ein Arzt, kennt sie keine Berührungsängste und das ist auch gut so.

5. Geburtbegleitung deines Vertrauens

Wenn du das Gefühl hast, die Geburt steht kurz bevor, ist das schon Aufregung genug. Jetzt heißt es Ruhe bewahren und tief durchatmen. Wie gut tut es da, die Hebamme seines Vertrauens anzurufen, um zu fragen, ob man schon Richtung Krankenhaus soll oder sich lieber noch etwas Zuhause ausruht.

Im Krankenhaus angekommen, ist die Situation natürlich gerade für Erstgebärende extrem neu und verunsichernd. Umso schöner ist es, seine Hebamme zu sehen und von ihr in Empfang genommen zu werden. Man weiß jetzt einfach, dass alles gut werden wird, weil deine Hebamme garantiert nicht mehr von deiner Seite weicht und durch ihre Erfahrung genau weiß, was zu tun ist.

6. Deine Hebamme ist auch nach der Geburt noch für dich da

Wie sieht der Nabel des Babys aus? Was mache ich bei Milchstau und wann kann ich anfangen für meinen After-Baby-Body zu trainieren? Alle Fragen beantwortet deine Hebamme und hat noch viele weitere Ratschläge für dich. Aber auch psychische Sorgen, wie Baby Blues und Heultage kannst du mit deiner Hebamme besprechen.

Viele Hebammen bieten auch spezielle Kurse von Baby-Massage bis Rückbildungskurs an, die du wahrnehmen solltest, wenn dir der Sinn danach steht.

Mehr zum Thema Hebamme findet ihr bei onmeda.de.

Wichtiger Hinweis zum Schluss: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, wendet euch an eure Hebamme oder euren behandelnden Kinderarzt bzw. Kinderärztin.