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Hyperemesis gravidarum: Echt übel! Kotzen bis zur Geburt?

Credit: Getty Images

„Ich habe mich zwanzigmal am Tag übergeben“ – Unsere Kollegin Inga Back erzählt von ihren Erfahrungen mit extremer Schwangerschaftsübelkeit und gibt Betroffenen wichtige Tipps im Umgang mit der Krankheit.

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In der 29. Folge unseres Podcasts „Echt & Unzensiert“ dreht sich alles um Hyperemesis gravidarum. Dabei handelt es sich um extreme Übelkeit und übermäßiges Erbrechen während der Schwangerschaft. Eine wirklich unschöne und vor allem gefährliche Angelegenheit.

Rund 0,3 − 2 % der Schwangeren sollen von Hyperemesis betroffen sein. Auch unsere ehemalige Chefredakteurin Inga Back leidet unter einer besonders starken Schwangerschaftsübelkeit und musste sich teilweise 20 mal am Tag übergeben. Gemeinsam mit Host Tino spricht sie erstmals über diese traumatische Zeit. Dabei hat sie auch einige wichtige Tipps für Betroffene parat.

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Gibt es typische Auslöser für Hyperemesis?

Obwohl es Schwangere seit Anbeginn der Menschheit gibt, ist Hyperemesis gravidarum leider immer noch nicht wirklich erforscht. Deswegen kann man über die möglichen Ursachen auch nur mutmaßen.

Inga Back zählt im Podcast mögliche Risikofaktoren auf: „Die erste Schwangerschaft soll ein Risikofaktor sein. Außerdem können Erkrankungen der Schilddrüse und Mehrlingsschwangerschaften ein Auslöser für Hyperemesis sein.“ Trotzdem betont sie: „Theoretisch kann es jeden treffen!“

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Habe ich Emesis oder Hyperemesis?

Schwangerschaftsbedingte Übelkeit und Erbrechen sind erst einmal nichts Ungewöhnliches. Rund 50 – 90% aller Schwangeren sollen davon betroffen sein. Doch ab wann kann nicht mehr von einer „normalen“ Schwangerschaftsübelkeit (Emesis gravidarum) die Rede sein? Welche Symptome können auf eine Hyperemesis hindeuten?

Von einer Hyperemesis spricht man, wenn sich die schwangere Person häufiger als fünfmal am Tag übergeben muss. Außerdem sind eine Gewichtsabnahme von mehr als 5 % des Körpergewichts und eine Ketonurie typischen Anzeichen. In extremen Fällen kann es sogar zu einer Elektrolytverschiebung und Dehydratation kommen.

Was hilft bei Hyperemesis gravidarum?

Im Internet kursieren jede Menge Ratschläge, die gegen Schwangerschaftsübelkeit helfen sollen. Beispielsweise sollen Ingwer, Kamille und Pfefferminz die Übelkeit lindern. Außerdem sollen Betroffene ihre Ernährung umstellen und kleinere, über den Tag verteilte Mahlzeiten zu sich nehmen.

Im Video: Schwangerschaftsübelkeit – Hebammen-Tipps, die wirklich helfen sollen

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Laut Inga Back bringen diese Tipps bei Hyperemesis absolut gar nichts. Eine Therapie gibt es nicht. „Was hilft, ist Ruhe. Am besten liegen bleiben und viel schlafen. Die ersten drei Monate habe ich mich aus der Horizontalen gar nicht herausbewegt. Wenn ich etwas zu mir genommen habe, dann auch in halbliegender Position.“

Ihr habe es außerdem geholfen, Geschichten anderer Betroffenen zu lesen und passende Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen zu nehmen. Im Podcast spricht Inga ausführlich über ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Wirkstoffen und ordnet ein, inwiefern sich diese auch schädlich auf das Kind auswirken können. Reinhören lohnt sich!

Wie lange dauert Hyperemesis gravidarum?

Einige Betroffene können darauf hoffen, dass sich ihre Hyperemesis bereits in der 12. oder 13. Schwangerschaftswoche verabschiedet. Nach dem ersten Trimester endet in der Regel nämlich auch die klassische Schwangerschaftsübelkeit, die sogenannte Emesis gravidarum.

Hält die Hyperemesis länger an, besteht laut Inga Back aber auch noch in der 16. und der 20. Schwangerschaftswoche die Möglichkeit, dass die Übelkeit nachlässt. Ist sie dann nicht weg, soll sie bis zur Geburt bleiben.

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Neue Folgen von „Echt & Unzensiert“ gibt es alle zwei Wochen freitags bei Spotify, Apple Podcasts oder auf gofeminin.de!

Bei „Echt & Unzensiert“ bespricht Host Tino in jeder Folge ein neues, spannendes Thema gemeinsam mit Expert*innen oder Betroffenen. Frei nach dem Motto: Tabuthemen gibt es nicht! Ganz egal, ob Mental Health, LGBTQ* oder Essstörungen. Welches Thema würdet ihr gerne mal hören? Lasst es uns bei Instagram wissen!