Inhaltsverzeichnis
- Fakt 1: Schnuller unterstützen das natürliche Saugbedürfnis
- Fakt 2: Schnuller und Stillen: Beides lässt sich vereinbaren
- Fakt 3: Schnuller erst geben, wenn das Stillen eingespielt ist
- Fakt 4: Schnuller sind grundsätzlich nicht schlecht für Babys
- Fakt 5: Latex oder Silikon? Beide Materialien haben ihre Vorteile
- Fakt 6: Extra kleine und leichte Form – ideal für Neugeborene
- Fakt 7: Schnuller sollten regelmäßig sterilisiert und ersetzt werden
Babys haben einen angeborenen Saugreflex. Der sichert ihnen auf der einen Seite natürlich die Nahrungsaufnahme. Auf der anderen aber dient er auch der Beruhigung. Warum also sollten Eltern ihn sich nicht zu nutzen machen und beispielsweise ein unruhiges Kind mit einem Schnuller beruhigen?
Vorab im Video: Darum hat dein Baby so oft Schluckauf
„Weil er Kinder verwirrt und sie dann nicht mehr richtig an der Brust trinken können“, sagen die einen. „Weil er bei Dauernutzung zu einer Zahn- und Kieferfehlstellung führen kann“, sagen die anderen. Ganz an den Haaren sind diese Argumente zwar nicht herbeigezogen, relativieren lassen sie sich dennoch.
Denn wenn man ein paar Dinge beachtet, kann der Nuckel ein wunderbares Hilfsmittel für Baby und Eltern sein. Worauf ihr beim Schnuller achten solltet und wie ihr ihn richtig und sicher gebraucht, verraten wir euch.
Fakt 1: Schnuller unterstützen das natürliche Saugbedürfnis
Saugen ist ein natürliches Grundbedürfnis von Babys. Bereits während der Schwangerschaft, besser gesagt ab der 14. Schwangerschaftswoche, kann das Baby, wenn man Glück hat, beim Saugen an den Fingern bei der Ultraschalluntersuchung beobachtet werden. Das entspannt das Ungeborene nicht nur, so bereitet es sich auch auf die Nahrungsaufnahme nach der Geburt vor.
Außerdem baut das Baby so Stress ab. Kein Wunder also, wenn dein Neugeborenes, auch nachdem es satt ist, noch weiter saugen möchte. Dabei macht es für dein Baby zunächst keinen Unterschied, ob es an einem Kuscheltier, Daumen, Finger, Spielzeug oder natürlich am Schnuller saugt.
Lies auch: Elternzeit & Elterngeld: Diese Fakten solltet ihr kennen
Es gibt allerdings einen klaren Unterschied, wenn es um die Definition des Saugbedürfnisses geht. „Nutritiv“ bedeutet, wenn es beim Baby um Nahrungsaufnahme geht, und „non-nutritiv“, wenn es nahrungsunabhängig saugt. Das Bedürfnis an etwas zu saugen, egal ob an der Brust oder an einem Schnuller, ist also rein intuitiv und dient der Beruhigung und Nahrungsaufnahme.
Fakt 2: Schnuller und Stillen: Beides lässt sich vereinbaren
Für viele Mütter ist das Stillen nach der Geburt einer der intimsten Momente mit ihrem Kind. Schließlich ist man seinem Neugeborenen sonst nie so nah und eng verbunden, wie beim Füttern an der Brust. Viele Schwangere freuen sich bereits vor der Geburt auf diese schönen Momente zu zweit und wollen deswegen gut vorbereitet sein. Doch wie verhält es sich mit dem Stillen, wenn ein Schnuller ins Spiel kommt. Verträgt sich das oder kann es sogar zu Problemen wie einer Saugverwirrung kommen?
Erstmal vorab: Unter einer Saugverwirrung versteht man heutzutage meistens die negative Beeinflussung von Fläschchen oder Schnuller aufs Stillen. Neugeborene sollen demzufolge Probleme mit der Saugtechnik beim Füttern an der Brust bekommen oder sie sogar komplett ablehnen.
Lies auch: Von der ersten Wehe bis zur Geburt: Das solltet ihr über die Entbindung wissen
Bisher gibt es jedoch keine Studien, die dies belegen können. „Es ist aus den bestehenden Studien kein Rückschluss möglich, ob die Flaschenfütterung das Stillen beeinträchtigt hat oder nicht.“, erklärt Universitäts-Professor Dr. Reinhard Kerbl (Vorstand der Abteilung für Kinder und Jugendliche am LKH Hochsteiermark/Leoben). Weiter rät er, dass besonders der Schnuller bei einem großen Saugbedürfnis des Kindes eine große Hilfe sein kann, um es zu beruhigen. Wichtig ist, dass es sich um einen guten Schnuller handelt, der der Mutterbrust nachempfunden ist und der kiefergerecht geformt ist.
Im Video: So regst du deine Milchproduktion an
Fakt 3: Schnuller erst geben, wenn das Stillen eingespielt ist
Wenn du dein Neugeborenes nach der Geburt stillen möchtest, ist dafür in manchen Fällen etwas Übung notwendig. Aber keine Sorge. Meist spielt sich das Stillen zwischen Mutter und Kind schnell ein.
Damit sich das Baby besonders am Anfang voll und ganz auf das Füttern an der Brust konzentrieren kann, wird empfohlen, dass in den ersten zwei bis vier Lebenswochen auf den Schnuller verzichtet werden soll. Das könnte nämlich den Lernprozess der richtigen Trinktechnik stören. Danach ist ein Schnuller kein Problem. Ist erstmal die Routine beim Stillen eingekehrt, fängt der Nachwuchs auch an zu saugen, ohne dass es der Nahrungsaufnahme dient. Jetzt kann der Nuckel eine tolle Unterstützung sein, damit sich das Neugeborene wohlfühlt und entspannt.
Lies auch: Die ersten 6 Monate mit Baby
Da das Interesse im zweiten Lebenshalbjahr für feste Nahrung deutlich zunimmt und auch die ersten Zähnchen auftauchen, wird das Saugbedürfnis bei den Kleinen meist geringer. Der Schnuller kann jetzt häufiger weggelassen werden.
Hinweis: Wenn du nach den ersten Wochen merkst, dass dein Baby keinen Schnuller möchte, ist das auch vollkommen okay. Jedes Baby ist anders und somit auch das individuelle Saugbedürfnis.
Fakt 4: Schnuller sind grundsätzlich nicht schlecht für Babys
Während der Schwangerschaft prasseln oft viele gutgemeinte Ratschläge auf einen ein. Ein Punkt, der sicherlich immer angesprochen wird, ist folgender: Schnuller begünstigen Zahn- oder Kieferfehlstellungen. Das muss aber nicht sein, wenn man sich bereits während der Schwangerschaft mit dem Thema auseinandersetzt und frühzeitig das passende Schnullermodell findet.
In guten Schnullern steckt nämlich jahrelange Forschung und Zusammenarbeit mit Experten aus dem medizinischen Bereich, sowie aus der Technik und dem Design. So sollte ein idealer Sauger besonders dünn und flexibel sein, damit der Druck auf den Kiefer und die kleinen Milchzähne möglichst gering ist. Das Risiko einer Kiefer- oder Zahnfehlstellung wird so deutlich reduziert. Ebenso wichtig ist eine symmetrische Form des Saugers.
Fakt 5: Latex oder Silikon? Beide Materialien haben ihre Vorteile
Schnuller bestehen aus Latex oder Silikon. Beide Materialien haben ihre Vorteile und sind für Schnuller gut geeignet. Latexschnuller sind angenehm weich, sehr strapazierfähig und elastisch. Den ersten Beißversuchen mit den ersten kleinen Zähnchen können sie mühelos standhalten. Sie haben außerdem einen leicht süßlichen Geschmack, den Babys oft als angenehm empfinden. Zudem ist Latex ein Naturmaterial.
Silikon ist etwas härter und hitzebeständig, aber nicht ganz so bissfest. Es ist geschmacks- und geruchsneutral und somit für empfindliche Babys gut geeignet.
Fakt 6: Extra kleine und leichte Form – ideal für Neugeborene
Wenn du während der Schwangerschaft deine Erstausstattung zusammenstellst, solltest du auch auf einen Schnuller in der richtigen Größe achten. Das ist am Anfang natürlich schwer, da das Baby noch nicht geboren ist. Hinweise auf die richtige Größe gibt die Altersempfehlung auf der Schnuller-Verpackung.
Auch interessant: Wehen erkennen und unterscheiden: Das sollten Schwangere wissen!
Fakt 7: Schnuller sollten regelmäßig sterilisiert und ersetzt werden
Sauberkeit und Hygiene steht bei den Kleinsten ganz oben. Besonders in den ersten Monaten ist das Immunsystem der Neugeborenen noch nicht voll entwickelt. Für Krankheitserreger sind sie daher deutlich anfälliger. Deswegen solltest du von Anfang an darauf achten, dass die Schnuller regelmäßig gereinigt, sterilisiert und natürlich auch ausgewechselt werden.
Aus Sicherheits- und aus hygienischen Gründen sollte man Schnuller demnach nach ein- bis zweimonatigem Gebrauch durch neue Schnuller ersetzen. Und auch regelmäßig prüfen, ob Bissspuren oder Beschädigungen vorhanden sind – die kleinen Zähnchen können nämlich besonders spitz sein, wenn sie durchschießen.