Bei Wehwehchen wie Rückenschmerzen, Ziehen im Bauch, Unterleibsschmerzen oder gegen herbstliche Kälte kann eine Wärmflasche Wunder wirken. Einfach mit heißem Wasser gefüllt und auf die betroffene Stelle gelegt ist dieses Hausmittel völlig frei von Nebenwirkungen. Zumindest, wenn man nicht schwanger ist.
Denn tatsächlich kann eine Wärmflasche während der Schwangerschaft gefährlich für das Ungeborene werden. Nämlich dann, wenn sie zu heiß ist oder zu lange angewendet wird. Aber keine Sorge! Wir erklären euch genau, wie und wann ihr auch in der Schwangerschaft Wärmflaschen sicher nutzen könnt und verraten euch zudem wärmende Alternativen.
Wärmflasche in der Schwangerschaft: Darum kann sie gefährlich werden
Ein ungeborenes Baby (aber auch ein Neugeborenes) ist nicht in der Lage, seine Körpertemperatur alleine zu regulieren. Im Bauch der Mama ist das Kind normalerweise vor Kälte, aber auch Überhitzung, ideal geschützt. Kommt aber eine Wärmflasche zum Einsatz, die, so wie viele von uns es machen, mit frisch gekochtem Wasser gefüllt ist, und Mama legt sich diese auf den Bauch, kann es dem Baby schnell zu warm werden. Es besteht die Gefahr, dass es überhitzt. Vor allem zum Ende der Schwangerschaft ist beim Einsatz von Wärmflaschen also Vorsicht geboten.
Nur wenige Wochen vor der Geburt ist nicht nur das Kind größer, vor allem die Plazenta ist groß geworden und liegt in den meisten Fällen unmittelbar hinter der Bauchdecke. So kann sich die Hitze der Wärmflasche schnell und ungehindert auf das Baby übertragen. Das kann zu einer Überhitzung des Kindes führen, selbst wenn Schwangere die Wärme als sehr angenehm empfinden. Und eine Überhitzung birgt große Gefahren für Babys. So kann sie die frühkindliche Entwicklung schädigen, zu Hirnschäden des Fötus führen und sogar eine Fehlgeburt auslösen.
Während der ersten Schwangerschaftswochen, also die gesamte Frühschwangerschaft über, ist das Risiko einer Überhitzung durch den Gebrauch einer Wärmflasche geringer. Denn das Fruchtwasser, aber auch die Lage von Plazenta und Baby selbst, die in der Frühschwangerschaft oft hinter der Bauchdecke und oft sogar hinter der Blase liegen, schützen vor zu viel Wärme. Nichtsdestotrotz sollte man bei der Anwendung von Wärmflaschen in der Schwangerschaft auf ein paar Dinge achten, damit es zu jeder Zeit und in allen Trimestern sicher ist.
Wärmflasche sicher anwenden: Darauf sollten Schwangere achten
Bei Rückenschmerzen oder Verdauungsproblemen und auch beim Ziehen der Mutterbänder kann eine Wärmflasche schwangeren Frauen wohltuende Wärme bieten und Beschwerden lindern. Damit ihr das zu jeder Zeit sicher während der Schwangerschaft tun könnt, solltet ihr auf folgende Dinge achten:
- Das Wasser in der Wärmflasche sollte eine Temperatur von 40 Grad Celsius nicht überschreiten, frisch abgekochtes Wasser ist tabu.
- Die Flasche sollte nicht länger als zehn Minuten auf den Bauch gelegt werden.
- Die Wärmflasche sollte nicht direkt auf die nackte Haut gelegt werden, sondern in eine Schutzhülle eingepackt sein oder auf die Kleidung gelegt werden.
Die 40 Grad Wassertemperatur gelten im Übrigen auch für ein wärmendes Bad. Damit schützt ihr nicht nur euer ungeborenes Kind vor einer Überhitzung, sondern auch euren Kreislauf vor dem Zusammenbruch. Generell gilt, wollen Schwangere baden gehen, sollte immer jemand zu Hause sein, der ihnen im Notfall aus der Wanne helfen kann.
Schwangere dürfen auch einmal pro Woche in die Sauna gehen, sofern sie bereits erfahrene Saunagänger sind. Wer vor der Schwangerschaft selten bis gar nicht in der Sauna war, sollte damit am besten erst nach der Geburt anfangen. Bei der Temperatur und der Länge des Saunagangs sollte auch hier nicht übertrieben werden. Zehn bis zwölf Minuten auf einer unteren Bank und ein bis zwei Saunagänge pro Besuch sind aber völlig in Ordnung.
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Sichere Alternativen zur Wärmflasche in der Schwangerschaft
Statt eine Wärmflasche gegen typische Schwangerschaftsbeschwerden zu nutzen, kann man auch ein Kirschkernkissen wählen. Der Vorteil des Kissens: es wird nicht so heiß, denn die Kirschkerne lassen sich nicht so stark erhitzen. Weiterer Vorteil: Das Kissen passt sich besser an die Körperregion an, in der es zum Einsatz kommt. Platzen und auslaufen kann es auch nicht.
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Achtung: Bitte keine Heizkissen verwenden! Da sich hier die Temperatur nicht ausreichend kontrollieren lässt, ist die Gefahr hoch, dass es zu heiß wird.
Neben der ‚aufgelegten‘ Wärme, kann bei manchen Beschwerden auch Wärme von Innen helfen. So sind bestimmte Tees in der Schwangerschaft gut für die Verdauung und lindern Beschwerden wie Sodbrennen, Blähungen oder Verstopfung. Vor allem Frauen, die während der Schwangerschaft zu Verdauungsproblemen neigen, sollten besonders auf ihre Ernährung und leicht verdauliche Lebensmittel achten.
Apropos Ernährung: Wer sich gerne so richtig aufwärmen will und normalerweise zur Wärmflasche greifen würde, kann versuchen, seine Speisen mit Chili, Ingwer und anderen ’scharfen‘ Zutaten zu würzen. Chili und Ingwer haben den Vorteil, dass sie nicht nur lecker sind, sondern auch gesund.
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Wer weder Fan von scharfen Speisen noch von Tee ist, steigt bei Rückenschmerzen, Kälte oder anderen Schwangerschaftsbeschwerden am besten für ein paar Minuten in die Badewanne. Aber bitte auch hier nicht zu heiß und nicht zu lange. Zehn bis 15 Minuten im wärmenden Nass sollten ausreichen.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure Hebamme oder euren Arzt kontaktieren.