Inhaltsverzeichnis
- Warum werden die meisten Kinder mit blauen Augen geboren?
- Melanin gibt den Augen der Babys ihre endgültige Farbe
- Mögliche Kombinationen in Abhängigkeit von der Augenfarbe der Eltern
- Augenfarbe bei Babys: In welchem Alter ist sie dauerhaft?
- Eine Besonderheit bei Babys‘ Augen: Zwei Farben
Neun Monate sind eine scheinbar endlos lange Zeit, wenn man auf die Ankunft seines Babys warten muss. Während der Ultraschalluntersuchungen kann man zwar hin und wieder einen Blick auf den Nachwuchs werfen, aber wie er wirklich aussieht, weiß man erst, wenn er geboren wurde.
Und selbst da steht eine Sache noch gar nicht fest: nämlich die Augenfarbe des Babys. Zwar weiß man, dass sich einige Augenfarben dominant vererben, trotzdem kann es bei der Augenfarbe des Babys kleine Überraschungen geben. Oder wusstest ihr, dass ein Elternpaar mit jeweils braunen Augen auch ein Baby mit blauen Augen haben kann?
Warum das so ist und wieso die meisten hellhäutigen Babys mit blauen Augen geboren werden, wollen wir erklären.
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Warum werden die meisten Kinder mit blauen Augen geboren?
Bei der Geburt produziert die Oberflächenschicht der Iris (Regenbogenhaut) noch kein Melanin, ein Pigment, das gelb bis braun oder sogar schwarz ist. Deshalb ist die Augenfarbe, die man in den Augen der meisten Neugeborenen sehen kann, noch gar nicht ihre endgültige Augenfarbe. Stattdessen sieht man eine tieferliegende Schicht der Iris, oder vielmehr, man sieht das reflektierte Licht, das von der Iris zurückgeworfen wird. Weil die Iris noch nicht durch eine Pigmentschicht geschützt ist, sind Babys sehr lichtempfindlich.
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Erst im Laufe des ersten Lebensjahres sind es Melanin und Lipofuszin, die dem Auge seine endgültige Farbe geben. Melanin ist übrigens auch an der Bestimmung von Haar- und Hautfarbe beteiligt.
Übrigens: Babys mit heller Hautfarbe werden oft mit blauen Augen geboren, Babys mit dunkler Hautfarbe haben sehr häufig dunkle oder graue Augen.
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Melanin gibt den Augen der Babys ihre endgültige Farbe
Wenn der Körper des Babys beginnt, Melanin zu produzieren, erscheint allmählich die Augenfarbe des Kindes. Die Melanin-Konzentration bestimmt nicht nur die Farbe der Augen (blau, grün oder braun), sondern auch die Intensität dieser Farbe (ein helles Blau oder dunkleres Blau). Je mehr Melanin vorhanden ist, desto brauner werden die Augen. Ist dagegen wenig Melanin vorhanden, erscheint das Auge blau.
Welche Augenfarbe dein Baby haben wird, ist eine Frage der Genetik, also welche Anlagen habt ihr als Eltern dem Baby mitgegeben. Ihr habt sicher schon von der Vererbung dominanter und rezessiver Merkmale gehört? Braun ist dominant, Grün, Blau und Grau sind rezessiv (Es gibt die so genannte Dominanzreihenfolge, an deren Spitze Braun steht, gefolgt von Grün, Blau und Grau. Demnach ist Grau rezessiv allen anderen Farben gegenüber und Braun dominant gegenüber allen).
Daraus könnte man schlussfolgern, dass wann immer ein Elternteil braune Augen hat, auch die Kinder braune Augen haben müssten. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Zwar spielt die Dominanzreihenfolge eine Rolle bei der Verteilung der Augenfarbe, lässt aber dennoch keine sichere Aussage über die Augenfarbe des Babys zu.
Denn neben den Erbanlagen der Eltern, spielen auch die der Großeltern eine Rolle. Deshalb ist es sehr schwierig, im Voraus zu wissen, welche Farbe die Augen des Babys haben werden. Es ist zum Beispiel möglich, dass beide Elternteile blaue Augen haben, ihr Kind aber braune Augen hat.
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Mögliche Kombinationen in Abhängigkeit von der Augenfarbe der Eltern
- Beide Elternteile haben braune Augen: Das Baby wird in mehr als 70% der Fälle braune Augen haben, aber es kann auch grüne Augen und, viel seltener, blaue Augen haben. Das liegt daran, dass einer seiner Eltern ein blaues Allel (ein Allel ist eine Variante eines Gens an einer bestimmten Stelle auf einem Chromosomen) trägt, das von einem seiner Elternteile, den Großeltern des Babys, geerbt wurde.
- Papa hat braune Augen, Mama hat grüne Augen: Auch hier ist es braun, das in der Mehrzahl der Fälle (etwa 50%) dominant vererbt wird. Das Kind kann aber auch grüne oder blaue Augen haben.
- Papa hat blaue Augen, Mama hat braune Augen: Wir sind hier in einer 50/50-Situation. Dann kann das Baby blaue Augen oder braune Augen haben. Sie können auch grün sein, aber das ist extrem selten.
- Beide Eltern haben grüne Augen: Das glückliche Baby wird in mehr als 70% der Fälle grüne Augen haben (die seltenste Augenfarbe, die es gibt!). Dann kommt in sehr seltenen Fällen das Blau, dann das Braun.
- Papa hat grüne Augen, Mama hat blaue Augen: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Augen des Babys blau sind, liegt bei 50%. Die anderen 50% fallen auf die grünen Augen. In sehr seltenen Fällen kann das Baby auch braune Augen haben.
- Beide Eltern haben blaue Augen: Das Baby wird sehr wahrscheinlich blaue Augen haben, manchmal können sie auch grün werden und noch seltener auch braun.
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Augenfarbe bei Babys: In welchem Alter ist sie dauerhaft?
Bei vielen Kindern behalten die Augen für einige Wochen die Farbe Blau. In der Regel beginnt die Augenfarbe sich nach etwa drei Monaten zu verändern. Aber erst, wenn das Baby etwa neun Monate, manchmal sogar schon ein Jahr alt ist, weiß man sicher, welche Augenfarbe das Kind haben wird.
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Tatsächlich macht es Spaß, diese Entwicklung zu beobachten und auch die Unterschiede bei Geschwistern zu beobachten. Während das erste Kind vielleicht blaue Augen hat, obwohl beide Eltern braune Augen haben, kann das zweite Kind die braunen Augen geerbt haben.
Egal ob die Augen des Nachwuchses grün, blau oder braun sind, die Vielfalt der Schattierungen von einer Farbe zur anderen ist außergewöhnlich. Denn braun ist nicht gleich braun und auch bei blauen Augen gibt es eine riesen Vielfalt.
Eine Besonderheit bei Babys‘ Augen: Zwei Farben
Es kommt eher selten vor, aber manche Menschen haben zwei verschiedene Augenfarben, auch Iris-Heterochromie genannt. Sehr oft haben diese Menschen ein blaues und ein braunes Auge, tatsächlich sind aber alle Kombinationen möglich.
Die Heterochromie ist sehr oft erblich und wird durch einen Mangel oder Überschuss an Melanin erklärt. Sie kann auch erworben werden, zum Beispiel nach einem Glaukom oder einem unfallbedingten Schock.