Auf seine Gesundheit zu achten, ist wichtig, das wissen wir alle. Dazu gehört, sich ausgewogen zu ernähren, Stress zu vermeiden und sich regelmäßig sportlich zu betätigen. Doch selbst totale Fitness-Begeisterte können an diesem simplen Test scheitern. Denn hier geht es nicht um eine Zahl auf der Waage oder darum, sich ein Sixpack anzutrainieren.
Was vor allem im Alter einmal richtig wichtig wird, sind Fähigkeiten wie Gleichgewicht, Beweglichkeit, Kraft und Koordination. Denn sie entscheiden darüber, ob wir auch mit 60, 70 oder 80 noch selbstständig vom Boden aufstehen können. Und genau das testet der sogenannte Sitting-Rising-Test.
So funktioniert der Test – probier’s selbst aus
Alles, was du für den Test tun musst, ist es, dich im Schneidersitz auf den Boden zu setzen und dann zu versuchen, ohne Hände, Arme oder Knie zu benutzen, wieder aufzustehen.
Klingt im ersten Augenblick ziemlich einfach, oder? Viele scheitern beim Versuch, wieder sicher, ohne Wackeln, aufzustehen.
Wer es sich etwas schwieriger machen möchte, versucht ebenfalls sich ohne Unterstützung von Händen, Arme und Knie überhaupt erst in den Schneidersitz zu begeben. Und dann daraus aufzustehen. Die Entwickler des Tests (das brasilianische Sportmedizinerpaar Dr. Claudio Gil Soares de Araújo und seine Frau Denise) haben zudem ein Punktesystem entwickelt.
Die Bewertung:
- Für jeden sichtbaren Ausgleich (z. B. Wackeln): –0,5 Punkte
- Für jede Form von Abstützen (Hand, Knie, Arm): –1 Punkt
- Insgesamt kannst du 10 Punkte erreichen (5 fürs Hinsetzen, 5 fürs Aufstehen)
Keine Sorge: Die meisten Erwachsenen schaffen nicht die volle Punktzahl. Aber je näher du an den 10 Punkten bist, desto besser ist dein aktueller Mobilitäts- und Gesundheitszustand. Denn einer Studie zufolge war die Sterblichkeitsrate bei Teilnehmern mit Werten unter 8 ganze 2 bis 5 Mal höher als bei Teilnehmern mit Werten zwischen 8 und 10.
Warum dieser kleine Test so viel über deine Gesundheit verrät
Natürlich ist der Sitting-Rising-Test kein Ersatz für eine ärztliche Untersuchung. Aber er gibt dir einen ziemlich klaren Hinweis darauf, wie es um deine funktionelle Fitness steht – also um deine Fähigkeit, dich sicher und unabhängig zu bewegen.
Gerade im Alter kann das den Unterschied machen: Wer etwa nach einem Sturz nicht mehr allein aufstehen kann, verliert oft schnell an Selbstständigkeit. Der Körper braucht Kraft, Flexibilität und ein gutes Gleichgewicht, um solche Situationen zu meistern. Und genau das zeigt dir dieser einfache Bodentest.
Du konntest nicht ohne Hilfe aufstehen? Keine Sorge, das lässt sich trainieren
Es ist überhaupt kein Grund zur Panik, wenn du beim ersten Versuch ins Straucheln kommst. Im Gegenteil: Sieh es als Einladung, wieder etwas mehr auf deine Beweglichkeit und Körperkontrolle zu achten. Diese Übungen können dabei helfen.
Tiefe Kniebeugen
Fördern Kraft und Beweglichkeit in Hüfte, Knie und Sprunggelenken.
Hüftöffner (z. B. der „Liegende Schmetterling“)
Verbessert die Beweglichkeit im Hüftbereich – wichtig für den Schneidersitz.
Balance-Übungen
Einbeinstand oder barfuß auf instabilem Untergrund – verbessert den Gleichgewichtssinn.
Mobilisierung für den Rücken
Übungen wie „Katze-Kuh“ oder das Bewegen der Wirbelsäule im Vierfüßlerstand helfen Rücken und Rumpf, geschmeidiger zu bleiben.
Aufstehen üben
Klingt banal, wirkt aber: Trainiere das Aufstehen aus dem Schneidersitz regelmäßig – mit der Zeit wird es leichter.