Du willst was Gutes tun. Für dich. Für dein kleines Outdoor-Paradies. Und am besten gleich noch für die Bienen. Also los in die Gärtnerei, Pflanzen für die Balkonkästen kaufen. Die Auswahl an Balkonpflanzen ist groß, bunt und üppig.
Aber Achtung: Nicht alles, was blüht, ist auch bienenfreundlich. Im Gegenteil. Viele der Klassiker, die du überall siehst – im Baumarkt, auf Insta, in Omas Garten – sind für Bienen nur eines: nutzlos.
Ich hab diesen Fehler selbst gemacht. Ich hatte wunderschöne, gefüllte Duftgeranien in Kübel gepflanzt. Sah toll aus und roch wunderbar. Aber weißt du, was fehlte? Summen. Leben. Bewegung. Kein einziges Bienchen hatte sich auch nur in die Nähe verirrt. Und das hatte einen Grund.
Damit du das nicht auch erlebst, solltest du deine Balkonkästen besser nicht mit diesen 3 Sorten bepflanzen. Es gibt viel insektenfreundlichere Alternativen.
1. Geranien: Nichts als leere Versprechungen
Geranien sind die Königin der Balkonkultur. Sie hängen aus Fenstern, stehen in Kästen, blühen monatelang – aber für Bienen sind sie wie ein leerer Kühlschrank: nichts zu holen. Viele Sorten wurden so gezüchtet, dass sie nur noch gut aussehen, aber kaum oder gar keinen Nektar und Pollen liefern.
Ich hatte sie mal in knalligem Pink, doppelt gefüllt. Sah super aus – bis ich begriff, dass ich damit eine florale Fata Morgana geschaffen hatte. Schön, aber sinnlos.

Bessere Alternative: Greif zu echten Bienenmagneten wie Duftsteinrich oder Zauberschnee – die blühen auch üppig und sind voller Leben.
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2. Petunien: Diven ohne Nutzen
In Sachen Balkon-Bestseller spielen Petunien ganz vorne mit dabei. Sie sehen spektakulär aus, riesige Blüten in allen Farben (sogar gestreift). Aber das war’s auch. Für Insekten sind sie wie eine perfekte gestylte Instagram-Story: viel Schein, wenig Substanz.
Zudem sind viele Sorten regenempfindlich, anfällig für Schädlinge und brauchen tägliche Pflege. Und die Bienen fliegen trotzdem dran vorbei. Kann man sich also sparen.

Bessere Alternative: Wenn du dir große knallig bunte, plakative Blüten in den Balkonkästen wünschst, kaufe Kapuzinerkresse oder Ziertabak. Die sehen genauso toll aus – aber sie bieten echten Mehrwert für summende Gäste.
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3. Begonien: Hübsch, aber bienenunfreundlich
Begonien stehen für Understatement auf dem Balkon. Sie wachsen auch im Schatten, blühen lange, brauchen wenig Pflege. Aber: Sie sind für Bienen so spannend wie eingeschweißte Toastscheiben. Besonders die gefüllten Sorten sind regelrechte Black Boxes – keine Pollen, kein Duft, null Insekten-Interesse.
Wenn du der Natur und ihren Bewohnern einen Gefallen tun willst, dann solltest du im Gartencenter einen Bogen um die blühenden Pflänzchen machem.

Bessere Alternative: Versuch’s mit Glockenblumen. Die kommen auch mit Halbschatten klar und bringen dank ihrer üppigen lila oder weißen, bei Insekten und anderen Bestäubern beliebten Blüten wieder Leben auf den Balkon.
Fazit: Nicht nur nach der Optik gehen
Der Balkon ist längst nicht mehr nur Deko. Er ist Lebensraum, Rückzugsort – und Mini-Ökosystem – gerade in Städten. Wenn du willst, dass’s bei dir summt und brummt, dann reicht’s schon, ein bisschen umzudenken.
Weg von Bestseller-Balkonpflanzen, hin zu echten Blütenspendern. Die Bienen danken’s dir. Und dein Balkon wird nicht nur schön – sondern auch lebendiger.
Falls du Inspiration für eine insektenfreundlichere Bepflanzung brauchst, dann kommt hier eine Bildergalerie mit passenden Stauden:

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Lavendel sieht nicht nur schön aus und ist pflegeleicht, sondern hält mit seinem Duft auch Schnecken fern.

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Frauenmantel kann als pflegeleichter Bodendecker gesetzt werden, der als Schneckenschutzzaun wirkt.

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Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist eine mehrjährige Pflanze, die in vielen Teilen der Welt wild wächst. Sie bevorzugt sonnige Standorte und ist pflegeleicht.

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Mediterrane Pflanzen wie Rosmarin, Thymian und Salbei brauchen wenig Wasser und gedeihen auch in praller Sonne prächtig. Noch dazu halten sie Schnecken fern.

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Mädchenauge gedeiht an sonnigen Standorten mit durchlässigem Boden. Pflegeleicht aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit an verschiedene Boden- und Klimabedingungen.

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Fetthenne bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie hat eine hohe Trockenheitstoleranz und geringe Ansprüche an die Bodenqualität.

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Katzenminze bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie muss selten gegossen werden.

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Rosmarin bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Er ist resistent gegenüber Schädlingen und braucht nur wenig Wasser.