Inhaltsverzeichnis
- Winterschlaf ist nicht gleich Winterruhe
- Diese Nahrung eignet sich gut
- So unterstützt ihr Eichhörnchen zusätzlich
- Finger weg von diesen Futtermitteln
- So helft ihr kranken Eichhörnchen
Buschiger Schwanz, rotes Fell und kleine Knopfaugen – ganz klar, ihr habt es mit einem Eichhörnchen zu tun! Vor allem im Winter kann man das charakteristische Rot immer wieder zwischen den schneebedeckten Bäumen erspähen.
Viele Menschen möchten die süßen Nagetiere im Winter unterstützen und stellen deshalb Futter für sie bereit. Dabei gibt es aber einige Regeln, die beachtet werden müssen, um den Tieren nicht zu schaden.
Wir erklären euch, wie ihr Eichhörnchen im Winter richtig unterstützt – und was zu den absoluten NoGos zählt.
Winterschlaf ist nicht gleich Winterruhe
Anstatt wie andere Säugetiere, etwa Siebenschläfer, Winterschlaf zu halten, gehen Eichhörnchen in die Winterruhe über. Dabei sinkt die Kernkörpertemperatur der kleinen Tiere nicht ab und der „Winterschlaf“ wird immer wieder durch Wachphasen unterbrochen. Während dieser 1-2 wachen Stunden nehmen die Eichhörnchen Nahrung zu sich.
Schwierigkeiten bekommen die Nager, wenn sie kaum Futter finden. Das ist laut dem WWF vor allem der Fall bei starkem Bodenfrost. Dann könnten die Eichhörnchen nämlich ihre versteckten Nüsse nicht ausgraben. Und auch in der Stadt kann die Futtersuche problematisch werden.
Diese Nahrung eignet sich gut
Im Wald benötigen Wildtiere normalerweise keine menschliche Hilfe, um den Winter unbeschadet zu überstehen. Anders ist das in städtischen Gebieten. Viele der buschigen Nager haben es sich längst in Städten und Dörfern gemütlich gemacht.
Hier haben sie in der kalten Jahreszeit manchmal Probleme, ausreichend Futter zu finden. Bis zu 35 g Futter brauchen sie laut der Deutschen Wildtier Stiftung täglich! Bei der Futtersuche könnt ihr unterstützen.
Dieses naturbelassene Futter ist perfekt für die Nager:
- Haselnüsse
- Walnüsse
- Hagebutten
- Sonnenblumenkerne
- Kürbiskerne
- Rosinen
- Maronen
- Heimisches Obst
- Zapfen von Kiefer oder Fichte
- Bucheckern
- Fertigmischungen aus dem Laden
Am besten gebt ihr die Nahrung über ein Futterhaus (findet ihr hier auf Amazon*). Dieses sollte an einem hohen Baum oder einem Pfahl aufgehängt werden, damit die Hörnchen vor Fressfeinden geschützt sind. Bitte regelmäßig reinigen, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern!
So unterstützt ihr Eichhörnchen zusätzlich
Wusstet ihr, dass ihr keine Angst davor haben müsst, dass ein Eichhörnchen Krankheiten wie Tollwut auf euch überträgt? Laut dem Robert-Koch-Institut spielen die Kleinsäuger „in der Epidemiologie der Tollwut keine Rolle“.
Noch ein Grund, die Tierchen mit offenen Armen in Garten und Hof zu begrüßen! So könnt ihr die Tiere übrigens – neben dem Füttern – nachhaltig unterstützen:
Bäume und Sträucher
Habt ihr einen Garten? Dann unterstützt ihr Wildtiere am besten, indem ihr ihn schön natürlich gestaltet. Büsche und Sträucher bieten nicht nur zusätzliches Futter, sie eignen sich auch gut als Versteck.
Frisches Wasser
Wie jedes Lebewesen brauchen auch Eichhörnchen regelmäßig frisches Wasser. Eine Vogeltränke (wie diese von Amazon*) oder eine flache Schüssel versorgen die Nager und viele Vogelarten ganzjährig mit kühlem Nass.
Am besten stellt ihr die Tränke etwas erhöht auf oder hängt sie von einem Ast. Denkt daran, das Wasser regelmäßig zu wechseln und das Gefäß sauberzumachen. Im Winter ist es auch sinnvoll, das Eis ab und zu aufzubrechen. So kommen die Eichhörnchen besser dran.
Regelmäßiges Nahrungsangebot
Unsere Stadteichhörnchen freuen sich zwar über frisches Futter im Winter, besser ist es jedoch, wenn die Nahrung das ganze Jahr über verfügbar ist.
Denn die Nager sammeln während der warmen Jahreszeit Vorräte und verbuddeln sie dann für den Winter. Stehen also auch im Sommer geeignete Futtermittel draußen, erleichtert dies die Arbeit der Hörnchen.
Finger weg von diesen Futtermitteln
Es schadet Eichhörnchen nicht, gefüttert zu werden. Ihr solltet aber unbedingt darauf achten, das richtige Futter zu verwenden. Ansonsten können die Tiere krank werden.
Erdnüsse oder Mandeln eignen sich laut dem NDR beispielsweise nicht als Futterquelle, weil sie nicht auf dem natürlichen Speiseplan der Tiere stehen. Sie können außerdem Durchfall verursachen.
Exotische Früchte sind ebenfalls tabu. Eine gute Faustregel ist: Könnten die Eichhörnchen das Futter nicht auch selbst in der freien Natur finden, sollte es nicht verfüttert werden. Das gilt übrigens auch für Essensreste vom Esstisch.
So helft ihr kranken Eichhörnchen
Ihr habt ein Eichhörnchen im Garten oder auf der Straße erspäht und macht euch Sorgen, das Tier könnte verletzt oder krank sein? Ist das Eichhörnchen leicht zu fangen, braucht es definitiv Hilfe.
Der LBV empfiehlt dieses Vorgehen bei kranken oder verletzten Eichhörnchen:
- Hebt das Eichhörnchen mit einem Handtuch hoch. Die Tiere sind niedlich, haben aber scharfe Krallen und Zähne.
- Handelt es sich um ein Jungtier, am besten mit einer Wärmflasche warmhalten. Vorsicht: Nicht zu warm machen!
- Gebt dem Tier mit einer Spritze etwas Wasser. Ihr könnt ein wenig Honig oder Traubenzucker und eine Kleinigkeit Salz hinzufügen.
- Seht nach, ob das Tier verletzt ist oder ausgemergelt erscheint. Bei starken Verletzungen hilft nur der Tierarzt.
- Eichhörnchen mögen ruhige, dunkle Orte. In einer Decke können sich die Tiere verstecken und ausruhen.
Habt ihr ein Eichhörnchen gerettet, ist es empfehlenswert sofort eine Pflegestelle oder Experten eines örtlichen Tierschutzvereins zu kontaktieren. Dort sind die Tiere am besten aufgehoben.