Wäsche waschen gehört für viele zu den täglichen Aufgaben im Haushalt. Besonders bei Familien fallen jede Woche einige Wäscheberge an, die man erstmal bewältigen muss. Also rein damit in die Waschmaschine, Waschmittel rein, Programm einstellen und abwarten, bis die Zeit auf dem Display abgelaufen ist.

Doch so einfach ist das nicht. Sicherlich standet ihr auch schon mal vor der Waschmaschine, wenn die letzte Minute angezeigt wird und wartet darauf, dass der Signalton ertönt, um die Tür zu öffnen.

Irgendwie scheint sich diese letzte Minute aber zu ziehen. Ist das nur Einbildung oder dauert die letzte Minute auf dem Display der Waschmaschine wirklich länger? Eine Minute auf der Waschmaschine scheint irgendwie nicht mit einer Minute aus dem Leben übereinzustimmen.

Doch warum ist das so? Wir sind den Ursachen mal auf den Grund gegangen und waren überrascht, warum die Zeitanzeige nicht unbedingt mit der „normalen“ Zeit übereinstimmt.

Expertin verrät: Zeiten sind nur Richtwerte

Im Interview mit br.de verrät Expertin Maria Beltran von der Robert Bosch Hausgeräte GmbH, warum die Zeit auf dem Display der Waschmaschine nicht mit unserer Zeit übereinstimmt. „Grundsätzlich ist es so, dass bei unseren Waschmaschinen jeder Prozessschritt mit einer erwarteten Durchlaufzeit angegeben wird.“ Das bedeutet, dass die Display-Zeit die Zeit angibt, die die Waschmaschine für ein bestimmtes Programm braucht. Diese ist vorprogrammiert.

Schleichen sich jedoch einige „Fehler“ ein, kann dies die Zeit beeinflussen, sodass ein Programm länger dauert. Die Zeitangabe auf dem Display bleibt jedoch gleich, da diese ja eingespeichert ist. Die Zeitangabe ist also nur ein Richtwert und zeigt die Zeit an, wie lange die Maschine unter optimalen Bedingungen noch braucht.

Doch welche Faktoren können die Zeit beeinflussen? Wir sagen es euch.

Grund 1: Falsche Waschmitteldosierung

Einer der häufigsten Gründe, dass die Zeitanzeige abweicht, ist die falsche Waschmitteldosierung. Füllt ihr zu viel davon in das Waschmittelfach, wird deutlich mehr Schaum gebildet. Es dauert also länger, bis die Wäsche vollständig vom Waschmittel befreit ist. In der Waschmaschine befinden sich nämlich Sensoren, die registrieren, wenn sich kein Schaum mehr bildet. Ist dies der Fall, kann erst in das nächste Programm gewechselt werden. Dauert es also länger, bis die Sensoren merken, es wird kein Schaum mehr gebildet, stimmen die Zeiten nicht mehr überein.

Grund 2: Niedrige Wassertemperatur

Wenn eure Waschmaschine nur an einem Kaltwasseranschluss angeschlossen ist, dauert es länger, bis das Wasser in der Trommel erwärmt wird und die Höchsttemperatur erreicht. Das kann zusätzlich Zeit kosten, sodass das nächste Programm später startet.

Grund 3: Geringer Wasserdruck

Eine Waschmaschine funktioniert am besten, wenn der Wasserdruck möglichst hoch bzw. normal ist. Ist dies nicht der Fall, also der Wasserdruck aufgrund zum Beispiel alter Leitungen zu niedrig, braucht die Maschine länger, um das Wasser aus den Rohren zu ziehen und die Trommel zu füllen. Auch das kann zu Schwankungen im Zeitablauf führen.

Grund 4: Falsche Beladung

Die letzte Minute zieht sich? Oft hängt die letzte Minute mit der Beladung zusammen. Ist die Trommel falsch beladen, kann es zu einem Ungleichgewicht kommen, wodurch eine Unwucht entsteht. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Trommel zu wenig beladen ist und sich die ganze Wäsche lediglich an einer Seite „zusammenknüllt“.

Die Waschmaschine muss nun auf diese Unwucht reagieren und ihr Programm anpassen, so zum Beispiel, dass sich die Trommel rückwärts dreht. Erst wenn die Sensoren merken, dass das letzte Programm ordentlich beendet wurde, hört die Maschine auf und ist fertig. Dies kann je nach „Problematik“ länger oder kürzer dauern.

Wenn ihr also das nächste Mal vor der Waschmaschine steht und auf die letzten Minuten wartet, setzt euch lieber wieder hin. Meist dauert es sowieso länger.

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