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Fugen reinigen: Diese Hausmittel sind wirksamer als aggressive Putzmittel

Person wischt mit rosa Lappen über Fugen in Badezimmer.
Fugen reinigen leichtgemacht: Mit diesen Hausmitteln klappt's! Credit: Adobe Stock

Fugen werden stark beansprucht und sind somit anfällig für Schimmel oder Schmutzablagerungen. Wir verraten die besten Tricks und Hausmittel zum Fugen reinigen.

Ob im Bad, der Küche oder dem Flur – Fugen sind prädestiniert für Schmutzablagerungen. In den Vertiefungen können sich Staub, Schmutz und Flüssigkeiten sehr gut sammeln. Gerade in der Dusche, wo die Luftzirkulation oft schlecht ist, sind Fugen zudem sehr anfällig für Schimmel.

Wer seine Fugen regelmäßig reinigt, verhindert, dass sie irgendwann komplett erneuert werden müssen. Das wäre nicht nur nervig, sondern auch zeit- und kostenintensiv. Wir zeigen dir die besten Tricks und Hausmittel, damit deine Fugen wieder blitzblank werden.

Fugen reinigen: Das sind die besten Hausmittel

Die meisten greifen instinktiv zu chemischen Reinigern, wenn es ums Fugenreinigen geht. Ganz besonders dann, wenn Schimmel im Spiel ist. Dabei gibt es Hausmittel, die nicht nur genauso effektiv sind, oft wirken sie sogar besser als herkömmliche Reiniger!

Man muss also nicht gleich pure Chemie über die Fugen gießen, damit sie sauber werden. Das schont den Geldbeutel, unsere Umwelt und auch die Fliesen. Was wir nämlich schnell vergessen, ist, dass bestimmte Steine empfindlich auf chemische Reiniger reagieren können. Naturstein und Marmor zum Beispiel. Es lohnt sich also, erstmal den Hausmitteln eine Chance zu geben, bevor man starke Reiniger einsetzt.

Natron

Mische Natron mit kaltem Wasser in einem Verhältnis von 3:1. Heißes Wasser würde Natron schäumen lassen, wir wollen aber eine streichfähige Paste. Verteile die Paste dann auf den Fugen und arbeite sie mit einer Zahnbürste ein. Lass das Ganze 10 Minuten einwirken und spül die Paste danach ab.

Natron (hier bei Amazon bestellen*) wirkt nicht nur gegen Verschmutzungen, es ist auch antibakteriell und entfernt dadurch sogar unangenehme Gerüche. Außerdem kann das Wunderpulver Schimmel entfernen und neuer Schimmelbildung vorbeugen. Natron hat nämlich eine pilzhemmende Wirkung.

Vorsicht: Bei Naturstein- oder Marmorfliesen solltet ihr auf Natron verzichten. Sonst könnten die Fliesen dadurch matt werden.

Backpulver

Backpulver ist nichts anderes, als Natron gemischt mit einer Säure. Somit könnt ihr auch eine Paste aus Wasser und Backpulver anrühren und mit einer alten Zahnbürste in die Fugen einarbeiten.

Das Problem dabei ist jedoch, dass die meisten Fugen mit kalkhaltigem Zement gefüllt sind. Kalk wird durch Säuren angegriffen. Wer seine Fugen mit Backpulver reinigt, darf die Paste also nicht lange einwirken lassen und muss sie gründlich und schnell wieder abspülen.

Soda

Soda und Natron sind sehr ähnliche Stoffe, es gibt allerdings einen kleinen chemischen Unterschied und dieser führt dazu, dass Soda viel intensiver wirkt. Das kann vorteilhaft bei starken Verschmutzungen sein. Es hat aber auch den Nachteil, dass Augen, Atemwege und die Haut von Soda gereizt werden können. Da Soda bei der Verwendung staubt, solltest du es mit Vorsicht behandeln.

Mische Soda (hier bei Amazon bestellen*) ebenfalls im Verhältnis von 3:1 mit Wasser und trage die Paste mit einer Zahnbürste auf die Fugen auf. Soda wirkt ebenfalls antibakteriell, schmutzlösend und fungizid.

Vermeide diesen Fehler bei der Reinigung

Achtung: Viele empfehlen Essig als Hausmittel zum Fliesenreinigen, oft auch in Kombination mit Natron oder Backpulver. Darauf solltest du verzichten. Die meisten Fugen werden mit kalkhaltigem Zement gefüllt. Die Essigsäure würde den Kalk angreifen und dadurch den Zement porös werden lassen. Dann können sich Pilze und Schmutz noch besser ansetzen. Dasselbe passiert auch mit Zitronensäure.

Fugen reinigen bei Schimmel-Befall

Sind die Fugen von Schimmel befallen, helfen dieselben Hausmittel, die auch Schmutz und Verfärbungen entfernen. Nutze also einfach eine Paste aus Natron und arbeitet diese mit einer Zahnbürste ein. Die mechanische Reibung kombiniert mit der fungiziden und antibakteriellen Wirkung von Natron entfernt Schimmelsporen und -flecken sowie Schmutz zuverlässig. Danach ist die Behandlung mit einem Dampfreiniger eine gute Idee.

Ein Dampfreiniger tötet durch die Hitze die meisten Bakterien und ist dabei absolut umweltfreundlich und schadet auch dem Material nicht. Die starke Hitze kann zudem selbst hartnäckigen, alten Schmutz gut lösen. Oft wischen wir mit dem Putzlappen einen Teil des Schmutzes nach dem Reinigen wieder in die Fuge. Mit einem Dampfreiniger passiert das nicht, sodass die Reinigung besonders gründlich ist.

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Damit erst gar kein Schimmel entsteht, solltest du die Fliesen mit einem sauberen Tuch nach dem Duschen abtrocknen. Das reduziert massiv die Restfeuchtigkeit, die Schimmel zur Bildung braucht. Außerdem reduzierst du so auch den Schmutz und damit den Bedarf der Fugenreinigung. Wenn schmutziges Wasser auf Fliesen und Fugen landet, verdunstet das Wasser irgendwann, aber Kalk und Schmutz bleiben. Wischst du es ab, bleibt der Schmodder dagegen auf dem Tuch und nicht an der Wand.

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Der Endgegner: Silikonfugen reinigen

Silikonfugen in der Dusche sind besonders anfällig für Verfärbungen und sogar Schimmel. Herkömmliche Reiniger und auch Hausmittel helfen aber meistens nicht bei Silikonfugen. Hier muss man leider etwas chemischer an die Sache rangehen.

Essig

Bei Zementfugen wirkt Essig schädlich, bei Silikonfugen kann er jedoch helfen und sogar die Bildung von Schimmel vorbeugen. Falls du umliegend Zementfugen hast, mach diese nass, bevor du die Silikonfugen mit Essig behandelst. Bei Naturstein- oder Marmorfliesen solltest du auf den Einsatz von Essig komplett verzichten.

Mische Tafelessig und Wasser im Verhältnis von 1:1 und trage dies mit einem Schwamm auf die Silikonfugen auf. Lass die Mischung einwirken und spüle sie anschließend gründlich ab.

Wasserstoffperoxid

Bei hartnäckigen Verfärbungen oder Schimmel kann man auch eine dreiprozentige Wasserstoffperoxid-Lösung aus der Apotheke auftragen. Wasserstoffperoxid hat eine stark bleichende Wirkung und entfernt so zuverlässig auch Schimmelflecken.

Nutze zum Auftragen einen Pinsel oder ein Wattestäbchen und achte darauf, wirklich nur die Silikonfuge zu bestreichen. Wasserstoffperoxid bleicht alle möglichen Materialien, nicht nur Silikon. Trage beim Benutzen Gummihandschuhe und lüfte den Raum.

Vorsicht: Fass dir mit den Handschuhen danach bloß nicht ins Haar. Wasserstoffperoxid wird nämlich auch von Friseuren genutzt, um die Haare zu blondieren. Komm dabei aber nicht auf Ideen, das ergäbe ein schönes Blond. Friseure wissen, was sie tun und wie sie dosieren müssen. Außerdem tragen sie nach dem Blondieren zusätzlich eine Farbe oder Tönung auf.

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Javelwasser

Javelwasser bekommst du ebenfalls in der Apotheke. Es ist ein Chlorbleichmittel und tötet zuverlässig Schimmelsporen ab und bleicht die schwarzen Flecken aus.

Trage das Javelwasser mit einer Zahnbürste auf. Achte darauf, den Raum dabei gut zu lüften und trage unbedingt Handschuhe. Mische Javelwasser auf keinen Fall mit anderen chemischen Reinigern. Im schlimmsten Fall würde durch die chemische Reaktion sogar giftiges Chlorgas entstehen.

Spiritus

Spiritus tötet zuverlässig Schimmelsporen ab. Zudem ist dies die wahrscheinlich umweltfreundlichste Methode, Silikonfugen zu reinigen. Spiritus verdankt seine desinfizierende Wirkung Ethanol, also Alkohol und der verdunstet einfach. Alkohol hat allerdings keinerlei bleichende Wirkung, sodass Verfärbungen oder Schimmelflecken auch nach der Behandlung sichtbar bleiben werden.

Salmiakgeist

Ammoniakwasser oder auch Salmiakgeist eignet sich ebenfalls, um Silikonfugen wieder sauber zu kriegen. Salmiakgeist tötet Schimmel und löst ihn, sodass die anschließende Reinigung einfacher wird. Trage Salmiakgeist mit einer Zahnbürste auf und spüle es anschließend ab. Danach kann die Fuge noch einmal mit Natron gereinigt werden. Ammoniakwasser ist allerdings auch reizend und sollte deshalb nur mit Handschuhen gehandhabt werden.

Wenn alles nichts hilft

Silikonfugen sind weich. Für den Bau ist das sehr gut, denn selbst wenn das restliche Baumaterial sich mit der Zeit bewegt, bleibt die Fuge dicht. So kann keine Feuchtigkeit tief ins Baumaterial eindringen. Nachteilig ist, dass Schimmel tief ins Silikon eindringen kann, während er bei Mörtel oft nur oberflächlich ist.

Wenn das der Fall ist, dann wird eine oberflächliche Behandlung der Silikonfuge nicht mehr funktionieren. Egal, welches Mittel du dafür benutzt. Hier hilft nur noch, die Silikonfuge zu erneuern. Ist die Fuge beschädigt, solltest du das sowieso schnell tun, denn sonst kann der Schimmel ins Baumaterial vordringen und dann hast du ein noch viel größeres Problem.

Zu guter Letzt: Versiegeln nicht vergessen

Sind Fugen und Fliesen einmal gründlich gereinigt, sollen sie es natürlich auch möglichst lange bleiben. Dazu brauchen sie jedoch ein wenig Unterstützung. Fugen sind meistens mit einem rauen Mörtel gefüllt, der nicht wasserabweisend ist. Hier setzt man mit einer Versiegelung an.

Ein einfaches Hausmittel bildet dafür eine Kerze. Nimm eine weiße, lange Kerze und fahre mit dem stumpfen Ende die Fugen einmal ab. Das Wachs versiegelt den porösen Mörtel.

Es gibt jedoch auch spezielle Imprägniersprays, -tuben, oder auch -stifte. Hier solltest du unbedingt sicherstellen, dass das Mittel eurer Wahl auch zu euren Fliesen passt. Denn das falsche Mittel kann die Fliesen verfärben. Achte auch darauf, Fliesen und Fugen vorher gründlich zu reinigen, da das Imprägniermittel sonst Flecken hinterlässt.

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