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Experte klärt auf: Sagen Gewittertierchen Gewitter voraus?

Ein Gewitter mit Blitzen über einer Stadt
© Getty Images

Können Gewittertierchen Unwetter vorhersehen?

Gewitterfliegen tauchen vermehrt bei Gewitter auf.

Kündigen Gewittertierchen wirklich ein Gewitter an? Ein Experte klärt über den Mythos auf und weiß, ob sie hellseherische Fähigkeiten haben.

Insekten gehören im Sommer dazu. Egal ob Bienen, Ameisen oder Schmetterlinge. Überall sind die kleinen Krabbler zu finden. So auch die Gewittertierchen. Diese sollen, wenn man dem Namen Glauben schenkt, genau immer dann auftauchen, wenn ein Gewitter im Anmarsch ist.

Die sehr kleinen Tierchen landen dann gerne mal auf unserer Haut und hinterlassen ein kitzeliges Gefühl. Zum Glück sind die Gewittertierchen oder Gewitterfliegen, wie sie auch genannt werden, für uns Menschen nicht gefährlich. Doch haben sie wirklich hellseherische Fähigkeiten? Denn irgendwie nimmt man die kleinen Insekten wirklich mehr wahr, wenn bald ein Gewitter folgt.

Irgendwas muss also dran sein. Der Insektenforscher Dr. Manfred R. Ulitzka klärt dazu auf seiner Homepage auf und liefert uns die Antwort.

Was sind Gewittertierchen?

Bei Gewittertierchen handelt es sich biologisch gesehen um Fransenflügler. Sie werden auch Thripse oder Gewitterfliegen genannt, wobei der Name „Fliegen“ etwas irreführend ist. Die kleinen Tierchen können nämlich nicht gut fliegen, sondern lassen sich von Wind von Ort zu Ort treiben.

Gewittertierchen sind für uns Menschen grundsätzlich ungefährlich. Sie können jedoch im Hochsommer auf der Haut landen und den Schweiß aufsaugen. Dabei kann es zu kleinen, juckenden Stichen kommen.

Pflanzen reagieren auf den Befall mit Thripsen nicht so gut. Sie ernähren sich nämlich vom Pflanzensaft, saugen diesen auf und lassen die Blätter welk werden. Im schlimmsten Fall kann sich eine Pflanze davon nicht mehr erholen.

Wie du Thripse jedoch einfach bekämpfen kannst, kannst du hier nachlesen: Thripse bekämpfen: Dieses Gewürz solltest du im Schrank haben

Hellseher, oder nicht?

Viele haben es bestimmt schon einmal selbst bemerkt. Gewittertierchen tauchen immer dann auf der Haut auf, wenn sich ein Unwetter anbahnt. Können sie also wirklich hellsehen?

Der Insektenforscher Dr. Manfred Ulitzka erklärt, dass das Flugverhalten der Fransenflügler durch verschiedene Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Wind beeinflusst wird.

Außerdem wird das Verhalten der Gewittertierchen vor allem durch elektrische Spannungen in der Luft beeinflusst. Ändert sich diese, können Thripse so beeinflusst werden, dass sie ihr Flugverhalten komplett einstellen und die Tiere versuchen auf dem Boden zu gelangen. Hier nehmen wir sie dann vermehrt wahr. Zum Beispiel auch auf unserer Haut.

Warum sie dann auf uns Menschen landen, hat mehrere Ursachen. So werden die Gewitterfliegen zum Beispiel von heller Kleidung angelockt und sind dadurch natürlich deutlich sichtbarer, wenn sie dann mal auftauchen.

Auch vom Schweiß, der bei schwülem Wetter auftritt, werden die kleinen Insekten angezogen. Diesen saugen sie auf und hinterlassen bei empfindlichen Menschen Juckreiz und kleine Schwellungen.

Also, um die Frage vom Anfang zu beantworten: Hellseher sind Gewittertierchen eigentlich nicht. Man nimmt sie nur besser und vermehrt wahr, wenn die natürlichen Gegebenheiten auf ein Gewitter hindeuten.

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