Inhaltsverzeichnis
- Die Wahl des richtigen Lensballs
- Tipps zur Glaskugel-Fotografie
- Glaskugel-Fotografie: Kamera-Einstellungen für Profis
- Ideen für eure Glaskugel-Fotografie
- 1. Sehenswürdigkeiten im Miniaturformat
- 2. Mit dem Horizont spielen
- 3. Nach oben fotografieren
- 4. Details sichtbar machen
- 5. Doppelte Spiegelung
- 6. Kreatives Handspiel
- Porträts in der Glaskugel-Fotografie
- Nachbearbeitung der Lensball-Fotografie
- Mehr geniale Foto-Hacks findet ihr hier:
Die Glaskugel-Fotografie lässt die Welt Kopf stehen – sogar wortwörtlich. Alles, was ihr mit Handy oder Kamera durch die Kugel fotografiert, wird darin um 180 Grad gespiegelt. So ergeben sich coole Bildeffekte, die selbst die langweiligste Kulisse insta-tauglich machen. Und ganz nebenbei verändert das kleine Spielzeug die Art, wie wir die Welt sehen!
Die Wahl des richtigen Lensballs
Dabei gibt es verschiedene Größen von Glaskugeln, wobei der Durchmesser von 60 bis 200 Millimeter reicht. Wir würden euch eine mittlere Größe von 90 Millimeter empfehlen: So wirkt der Lensball auf querformatigen Fotos nicht verloren und ihr könnt ihn bei der Freihandfotografie noch entspannt zwischen zwei Fingern halten. Merke: Schon in dieser Größe wiegt die Kugel ein gutes Kilo.
Achtet beim Kauf darauf, dass der Lensball keine Lufteinschlüsse hat. Diese sind nämlich auf den Fotos sichtbar. Nützlich ist außerdem eine Transporttasche, in der ihr die Glaskugel sicher aufbewahren könnt. Eine hochwertige Glaskugel mit passender Tasche von Rollei gibt’s beispielsweise hier bei Amazon.
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Tipps zur Glaskugel-Fotografie
Da die Fotos gerade mit viel Licht toll aussehen, ist der Sommer eine super Zeit zur Glaskugel-Fotografie. Es ist kein Zufall, dass der Hashtag #lensballphotography aktuell so auf Instagram boomt.
Vorsicht: Weil die Glaskugel als Brennglas funktioniert, solltet ihr sie unbedingt von brennbaren Flächen fernhalten und nach Möglichkeit nicht direkt in die Sonne halten. Ein angenehmes Licht für die Glaskugel-Fotografie habt ihr am späten Nachmittag.
Mehr Tipps zur Glaskugel-Fotografie kommen hier:
- Poliert euren Lensball vor und während dem Shooten mit einem weichen Baumwolltuch oder einem Fensterleder. Fingerabdrücke sind bei der Nachbearbeitung schwierig zu entfernen.
- Kugel stabil hinlegen – etwa auf einen durchsichtigen Kristallständer (hier bei Amazon). Oft tut es auch eine leere Tesa-Rolle oder natürliche „Stative“ wie Astzweigungen oder Felsmulden.
- Den Hintergrund frei räumen: Durch die Fischaugen-Funktion bildet die Glaskugel alles in der Umgebung ab (auch störendes Kameraequipment jenseits des Objektivs).
- Achtet darauf, dass eure Finger nicht im Bild sind, wenn ihr die Glaskugel damit festhaltet. Ungewünschte Spiegelungen von euch oder euren Helfern im Hintergrund solltet ihr ebenfalls vermeiden.
- Glaskugel-Fotografie ist Sport: Ihr geht runter auf die Knie, streckt und verrenkt euch, um die besten Aufnahmen zu schaffen.
- Fragt einen Freund um Hilfe, um die Kugel zu halten, beispielsweise von oben. So habt ihr freie Hand, um die Schärfe zu regeln und den Auslöser zu betätigen.
Glaskugel-Fotografie: Kamera-Einstellungen für Profis
Der Bildfokus sollte bei der Glaskugel-Fotografie auf dem gespiegelten Motiv in der Kugel liegen. Besser zur Geltung kommt das Ganze, wenn der Hintergrund verschwommen und nur das Innere der Glaskugel scharf ist. Diesen Bokeh-Effekt schaffen viele moderne Handykameras schon ganz automatisch (z.B. das Huawei P20 Pro, hier bei Amazon). Geht einfach nah genug mit eurem Handy heran.
Foto-Profis mit Spiegelreflexkamera können diesen folgendermaßen einstellen:
- Große, offene Blende (f 2.8)
- Niedriger Iso-Wert
- Brennweite von 24 bis 50 mm
- Höchste Naheinstellungsgrenze
- Kurze Belichtungszeit (1/250 Sekunden; mit Stativ auch höher)
Tipp: Die Kameraschärfe nicht auf den Rand der Kugel, sondern auf deren Inhalt richten.
Ideen für eure Glaskugel-Fotografie
Das Tolle bei der Glaskugel-Fotografie ist, dass ihr keine Profis sein müsst, um geniale Bilder zu machen. Experimentiert herum und probiert ein und dasselbe Motiv aus verschiedenen Blickwinkeln aus. Besonders einfach geht das, wenn ihr die Kugel in die Hand nehmt und vor der Kamera hoch und runter sowie nach links und rechts bewegt.
Zur Inspiration kommen hier ein paar kreative Ideen zur Glaskugel-Fotografie.
1. Sehenswürdigkeiten im Miniaturformat
Durch die Krümmung passen selbst große Motive komplett in die kleine Glaskugel. So könnt ihr Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Burgen oder Bücken perfekt einfangen – und ausgelutschten Motiven wie dem Eifelturm einen neuen Twist geben. Im Gegensatz zum Nah-Fern-Spiel auf klassischen Touristenbildern haltet ihr das Wahrzeichen von Paris so außerdem wirklich in der Hand!
Achtet darauf, dass das Motiv nicht zu weit weg ist. Sonst ist die Abbildung in der Kugel so winzig, dass ihr sie selbst dann kaum erkennen könnt, wenn ihr das Bild bei der Nachbearbeitung auf den Kopf (also richtig herum) dreht. Je näher ihr dran seid, desto größer und schärfer ist die Glaskugel-Fotografie!
Bildfehler im Beispiel: Die Hand war nicht gerade genug ausgestreckt, sodass sich die Finger am oberen Linsenrand spiegeln.
2. Mit dem Horizont spielen
Landschaften mit sichtbarer Horizontlinie sind wie gemacht für Glaskugel-Fotografien. Strand- und Meeraufnahmen sind deshalb quasi Selbstläufer. Durch den gedoppelten Horizont (einmal im Hintergrundbild und einmal im Abbild der Kugel) ziehen sie direkt den Blick an.
Noch interessanter ist es, wenn ihr den Lensball so haltet, dass die Horizontlinie den Original-Horizont im Hintergrund fortsetzt und damit eine Linie bildet.
3. Nach oben fotografieren
Bei eng beinanderstehenden Motiven wie Bäumen oder Hochhäusern kann es cool aussehen, wenn ihr die Glaskugel hoch über euch haltet und von unten hinauf fotografiert.
Stellt euch dafür am besten so, dass ihr bzw. die Kamera den Mittelpunkt bildet. So betont ihr die Symmetrie eurer Glaskugel-Fotografie. Ebenfalls schön: Gespiegelte Rahmungen durch Geländer oder Alleen.
4. Details sichtbar machen
Die magische Wirkung der Lensball-Fotografie zeigt sich auch darin, dass sie Details, die im Hintergrundbild nicht zu sehen sind, sichtbar machen kann.
Dafür müsst ihr entweder die Kugel im richtigen Winkel zur Kamera bewegen oder umgekehrt die Kamera so zur fixierten Glaskugel hin ausrichten, dass der entscheidende Bildteil von der eigenen Spiegelung in der Kugel verdeckt wird (hier die Person).
5. Doppelte Spiegelung
Minus mal minus gibt Plus. Genauso hebt sich die Spiegelung auf, wenn sie erneut gespiegelt wird. Diesen Effekt könnt ihr wunderbar für eure Lensball-Fotografie nutzen.
Am Einfachsten funktioniert das, indem ihr die Glaskugel in oder vor eine Pfütze legt und mit Kamera oder Handy zusätzlich die Spiegelung der Spiegelung einfangt. Das Ergebnis ist regelrecht mindblowing – vor allem, wenn ihr das Ganze abends macht und noch Straßenlaternen, Lichterketten oder Neontafeln integriert.
Tipp: Wenn ihr Lichter (gilt auch für das Sonnenlicht) durch die Glaskugel fotografieren wollt, solltet ihr darauf achten, dass die Reflexion nicht das Abbild in der Kugel stört.
6. Kreatives Handspiel
Bei der Glaskugel-Fotografie spielt die Haltung eurer Hände eine wichtige Rolle – nicht nur beim Arrangieren, sondern auch bei der Bildinterpretation. Haltet ihr das Kollosseum locker zwischen zwei Fingern? Reicht die Brücke von der einen Hand zur anderen? Bietet ihr eine herangezoomte Rose zwischen euren offenen Handflächen an?
Spielerisch wirkt es auch, wenn ihr (bzw. euer Model) die Kugel in die Luft werft und das Bild in der Bewegung auslöst – und bitte wieder sicher auffangt. Zugegeben, diese Variante ist allerdings eher etwas für Fortgeschrittene.
Porträts in der Glaskugel-Fotografie
Warum so selten Personen das Motiv von Glaskugel-Fotografien ist? Durch die Krümmung der Kugel werden Körper und Gesichter so verzogen, dass sie kaum noch zu erkennen sind. Hier ist die Feinjustierung mit der Kamera daher besonders tricky.
Natürlich könnt ihr euch den Fischaugen-Effekt auch gezielt zu Nutzen machen: Hier passt das surreale Porträt beispielsweise zu dem generell immer etwas mystischen Glaskugel-Ambiente. Ganze Figuren bekommt ihr am besten unverzerrt und vollständig aufs Bild, wenn sie weit hinter der Kugel stehen. Alternative: Ihr lichtet die Schemen von euch und euren Freunden hinter der Kamera ab.
Nachbearbeitung der Lensball-Fotografie
Ihr seid zufrieden mit eurer Glaskugel-Fotografie? Bravo! Wer mag, kann durch eine digitale Nachbearbeitung am Handy oder PC aber noch mehr aus seinen Aufnahmen herausholen.
Anregungen zur Fotobearbeitung:
- Bild zurechtschneiden und als nachträglichen Zoom auf das Bild in der Glaskugel beschränken.
- Foto auf den Kopf drehen, sodass die Glaskugel-Fotografie gerade herum zu sehen ist.
- Soll auch der Hintergrund richtig herum stehen, schneidet ihr den Inhalt der gedrehten Glaskugel als Freisteller aus und fügt ihn im Original ein (Photoshop-Skills nötig!).
- Ganzes Bild in Sepia oder Schwarz-Weiß konvertieren.
- Das Glaskugel-Bild bunt lassen und nur die Farben im Hintergrund entsättigen.
Mehr geniale Foto-Hacks findet ihr hier:
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