Veröffentlicht inLifestyle, Wohnen & Lifestyle

Hund bellt andere Hunde an: Einfache Übungen für zu Hause

Hund bellt andere Hunde an: Was du dagegen tun kannst
© Adobe Stock

Hund bellt andere Hunde an: Das kannst du tun!

Bellt dein Hund ständig andere Hund an, wenn ihr gemeinsam Gassi geht, wird der Spaziergang zur Tortur. Was der Grund dafür sein könnte und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Der tägliche Spaziergang ist für Hund und Mensch gleichermaßen wichtig, um eine Vertrauensbasis aufzubauen. So entsteht nämlich eine starke Verbindung zwischen Herrchen bzw. Frauchen und Fellnase, welche ungemein wichtig ist – auch für die Hundeerziehung

Doch nicht immer läuft das Gassigehen so entspannt ab, wie man es sich vielleicht wünschen würde. Hört der Hund nicht oder zieht er ständig an der Leine, wird ein vermeintlich entspannter Spaziergang schnell zur Tortur.

Passend dazu: Hund zieht an der Leine: Tipps & Übungen zur Leinenführigkeit

Nicht selten kommt es außerdem vor, dass Hundehalter bzw. Hundehalterinnen mit ihrem Vierbeiner spazieren gehen und der Hund bei der Begegnung mit anderen Hunden bellt. Viele sind dadurch schnell überfordert und wissen nicht, wie sie mit der Situation umzugehen sollen oder wie das permanente Anbellen fremder Hunde zu unterbinden ist.

Häufig denken Hundehalter*innen, das Fehlverhalten liegt einzig und allein an ihrem Hund. Jedoch steht das Problem meist am anderen Ende der Leine. Doch damit du deinem Hund das ständige Ankläffen anderer Hunde abgewöhnen kannst, solltest du zunächst einmal verstehen, warum er dies überhaupt tut. Wir zeigen dir hilfreiche Tipps, damit das ständige Bellen bei Hundebegegnungen bald ein Ende hat.

Hund bellt andere Hunde an: Mögliche Ursachen

Hunde tun manchmal Dinge, die wir uns nicht erklären können. Bellt ein Hund bei Begegnungen mit anderen Hunden, denken viele Hundehalter, er ist anderen Vierbeinern gegenüber aggressiv. Deshalb meiden sie oft jeglichen Kontakt mit anderen Hunden und versuchen, für die tägliche Gassirunde eher Wege zu wählen, auf denen sie möglichst niemandem begegnen.

Doch Hunde benötigen meist genau wie wir den regelmäßigen Kontakt zu ihren Artgenossen. Je nach Hunderasse gibt es natürlich auch die einsamen Wölfe, die vom Rudeltier nicht viel innehaben. Dennoch solltest du den Kontakt mit anderen Hunden nicht sofort meiden, sondern dem Pöbel-Problem deines Haustiers auf den Grund gehen.

Auch interessant: Wie viel kostet ein Hund? Mit diesen Ausgaben musst du rechnen

Oft stehen Hunde, die bei der Begegnung mit anderen Hunden bellen, einfach nur unter enormem Stress. Mit dem Bellen äußern sie Unsicherheit, Angst oder einfach bloß Neugier und nutzen es dann als Ventil, um ihre Gefühle zu äußern. Aggression ist also seltener die Ursache für dieses Problem. Versuche dich auf deinen Hund einzulassen und ihn besser zu verstehen, damit du ihm seine Angst nehmen kannst und ihr das Problem gemeinsam als Team angehen könnt. Hier ein paar Tipps, die dir dabei weiterhelfen können.

Körpersprache beobachten

Um die Ursachen für das ständige Bellen deines Hundes bei Hundebegegnungen herauszufinden, musst du das Verhalten des Hundes beobachten. Wie ist seine Haltung? Bellt er nur, wenn er an der Leine ist? Hält er eher Abstand zu anderen Hunden oder zerrt er wild an der Leine?
All das können wichtige Hinweise darauf sein, wie dein Hund sich fühlt, sobald ihm andere Artgenossen über den Weg laufen.

Sicherheit vermitteln

Genau wie die Körpersprache des Hundes, ist auch deine Körpersprache wichtig, denn dein Vierbeiner merkt sofort, wenn du selbst unsicher oder ängstlich bist. Geht ihr an einem anderen Hund vorbei, versuche ruhig zu bleiben und deine Haltung nicht angespannt an die Situation anzupassen. So denkt dein Hund, er müsse dich verteidigen und wird ebenso unsicher wie du.

Deswegen ist es so wichtig, ihm vor allem in solchen Situationen Sicherheit zu vermitteln. Das Wissen, dass er bei dir sicher ist, könnte sein Stresslevel bereits enorm reduzieren. Hierfür gibt es eine gute Übung, die du mit deinem Hund ganz einfach zu Hause und nur mithilfe deiner Körpersprache durchführen kannst.

1. Nimm deinen Hund an die Leine und fordere ihn auf, an einer Stelle stehenzubleiben.

2. Entferne dich nun, rückwärts laufend, von deinem Hund bis du etwa zwei Meter von ihm entfernt bist, halte aber Blickkontakt mit ihm!

3. Versuche ihn jetzt dazu einzuladen, auf dich zuzulaufen. Achte hierbei darauf, dass der Vierbeiner wirklich aus eigenen Stücken zu dir kommt und du ihn nicht bedrängst. Kommt er dann zu dir, kannst du ihn mit Streicheleinheiten oder einem Leckerli belohnen.

Diese Übung zeigt deinem Hund, dass du am anderen Ende der Leine als vertrauenswürdiger Schutz und Rückzugsort wartest, sobald er sich unsicher fühlt oder gestresst ist. Integriere diese Übung in deinen Alltag und mit ein wenig Geduld, sollte er sich das Bellen bald abgewöhnen.

Wichtig: Es ist ratsam, ihn für das Training an die Leine zu nehmen, damit dein Hund eine gewisse Sicherheit mit der Leine verbindet, sobald ihr zusammen Gassi geht. Eine Flexileine und auch ein Halsband sind für diese Übung jedoch kontraproduktiv. Greife lieber zu einer klassischen Führleine (wie diese hier auf Amazon*) und einem Geschirr (gibt es auch hier auf Amazon*), um die beste Kontrolle über deinen Hund zu haben.

Hund das Bellen abgewöhnen: Tipps & Übungen
Credit: Shutterstock

Grenzen setzen ohne Zerren an der Leine

Wirres Ziehen an der Leine macht die Situation nur noch schlimmer. Denn die Leine ist ohnehin bereits eine Einschränkung für das Tier. Versuche, die Leine locker zu lassen und ihn mithilfe von Gestik und Mimik vom Bellen und Leineziehen abzuhalten. Auch hierzu kannst du eine Übung zu Hause durchführen:

1. Lege einen Gegenstand, den dein Hund interessant findet, wie zum Beispiel ein Spielzeug oder einen Snack, in die Mitte der Trainingsfläche (das kann beispielsweise dein Garten oder auch dein Wohnzimmer sein).

2. Nimm deinen Hund nun wieder an die Leine und steige über den Gegenstand, sodass er dich und deinen Hund voneinander trennt.

3. Bleibe stehen und versuche etwas Zug auf die Leine aufzubauen, um deinen Hund aufzufordern, zu dir zu kommen.

4. Will er an den besagten Gegenstand in eurer Mitte, gehe mit selbstbewusstem Schritt wortlos auf ihn zu und signalisiere ihm damit, dass dieser Gegenstand Tabu für ihn ist.

5. Wenn du dich jetzt wieder von ihm entfernst und ihn erneut aufforderst, zu dir zu kommen, wird er im besten Fall einen großen Bogen um den Gegenstand machen. Dafür kannst du ihn dann belohnen.
Versucht er weiterhin an den Gegenstand zu kommen, führst du die Übung erneut aus, bis er verstanden hat, dass der Gegenstand verboten ist.

Dadurch entsteht eine Vertrauensbasis und unsere Hunde lernen, dass es Grenzen gibt und Befehle, die sie befolgen müssen. Bellt dein Hund nun andere Hunde an, kannst du ihm, ähnlich wie in der Übung, zeigen, dass du dieses Verhalten nicht duldest.

Vertrauen zu anderen Hunden schaffen

Nach den beiden Übungen sollte die Vertrauensbasis zwischen dir und deinem Hund schon einmal geschaffen sein. Jetzt weiß dein Hund, dass du seine Bezugsperson bist und du ihm ein gewisses Verhalten verbieten kannst. Oft ist das schon ausreichend, um deinen Vierbeiner vom Bellen abzuhalten, sobald er anderen Artgenossen begegnet. Denn meist fehlt es den Hunden bloß an Sicherheit und Vertrauen in solchen Situationen.

In manchen Fällen hilft jedoch nur die direkte Konfrontation mit einem anderen Hund. Denn damit der Umgang mit anderen Hunden stressfreier für deinen Vierbeiner wird, muss er wissen, dass er vor anderen Artgenossen nichts zu befürchten hat. Was sich zunächst nach reiner Folter für deinen Hund anhört, könnte ihm durchaus helfen, auch anderen Hunden in Zukunft gelassener zu begegnen und entspannt an ihnen vorbeilaufen.

Achtung: Hierzu ist es jedoch ratsam, einen professionellen Hundetrainer bzw. eine Hundetrainerin zurate zu ziehen und nicht auf eigene Faust eine ins Training mit anderen Hunden zu gehen.

Mehr lesen zum Thema Hundeerziehung:

Quellen:
DogUniversity

Etwas Wichtiges zum Schluss: Hundeerziehung ist nicht immer einfach, deshalb ist es immer ratsam sich professionelle Unterstützung in einer Hundeschule zu suchen. Wenn du willst, dass dein Hund sein Verhalten ändert, passiert das nicht von heute auf morgen. Gib dir und deinem Vierbeiner deshalb Zeit und sei geduldig mit deinem Partner Hund, damit er sich an die neuen Umstände gewöhnt und sein Verhalten dementsprechend anpasst.