Kartoffeln keimen schneller, als man sie essen kann. Wer keinen Keller oder eine andere Möglichkeit hat, Kartoffeln richtig zu lagern, kann ein Lied davon singen.
Das Problem an den Auswüchsen: Die Keime sind Anzeichen für einen giftigen Inhaltsstoff der Kartoffel, der beim Menschen zu ernsthaften Beschwerden führen kann. Doch muss man keimende Kartoffeln deswegen direkt wegwerfen? Nicht in jedem Fall.
Hier erfährst du, wann du keimende Kartoffeln essen kannst und wann du sie besser entsorgen solltest.
Keimende Kartoffeln können giftig sein
Wenn Kartoffeln keimen, bilden sie Solanin aus. Das dient der Pflanze eigentlich als Abwehrstoff gegen Schädlinge, schadet in größeren Mengen aber auch uns Menschen. So kann es beim Verzehr von stark keimenden Kartoffeln zu folgenden Symptomen kommen:
- Bauchschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- Krämpfe
- Atemnot
Außerdem sind die Augen ein Zeichen dafür, dass bereits viele Vitamine und Mineralstoffe aus der Knolle entwichen sind. Das erkennst du zusätzlich auch an grünen Stellen.
Auch lesen: Sparen beim Einkaufen: Diese Produkte sind abends günstiger!
Wann kann ich keimende Kartoffeln essen?
Solange die Augen noch nicht zu groß geworden sind, kannst du keimende Kartoffeln in der Regel trotzdem noch essen.
Achte darauf, die Keime vor dem Kochen großzügig herauszuschneiden und entferne auch alle grünen Stellen gründlich.
Als Faustregel gilt: Kartoffeln mit Keimen, die weniger als 1 cm lang sind, können Erwachsene bedenkenlos essen.
Weil sich das Solanin hauptsächlich in der Kartoffelschale befindet, solltest du keimende Kartoffeln aber unbedingt schälen und keine Pellkartoffeln daraus zubereiten.
Kinder sollten keine keimenden Kartoffeln essen
Während keimende Kartoffeln mit vereinzelten und noch kurzen Wucherungen für Erwachsene kein Problem sind, sollten Kinder keimende Kartoffeln grundsätzlich nicht essen.
Durch ihr geringes Körpergewicht reagieren sie schon auf geringere Mengen des Giftstoffs Solanin.
Da sich die höchste Solanin-Konzentration in der Schale der Kartoffeln befindet, solltest du Kartoffel immer schälen, wenn du sie Babys und Kleinkindern servierst.
So vermeidest du, dass Kartoffeln keimen
Das Keimen der Kartoffeln lässt sich durch die richtige Lagerung deutlich hinauszögern. Das Nachtschattengewächs mag es (wie der Name schon vermuten lässt) gerne kühl, dunkel und trocken.
Beachtet man dies bei der Aufbewahrung, bleiben Kartoffeln bis zu mehreren Wochen länger frisch.
Da Solanin sich unter Lichteinfluss bildet, halten Kartoffeln am längsten, wenn du sie in einer dunklen Schublade oder einem Jutebeutel aufbewahrst. Falls möglich, lagere sie außerdem nicht bei Raumtemperatur; optimal sind für Kartoffeln 6-8°C.
Mehr dazu: Kartoffeln aufbewahren: 5 Tipps, damit sie viel länger halten