Inhaltsverzeichnis
- Warum trinken Katzen wenig?
- Was trinken Katzen?
- Wie viel sollte eine Katze am Tag trinken?
- Katze trinkt nicht: Ab wann wird´s gefährlich?
- Woran merkt man, dass die Katze zu wenig trinkt?
- Katze trinkt nicht: Die 5 häufigsten Gründe
- Was tun, wenn die Katze nicht trinkt? Die besten Tipps
Draußen ist es warm und eure Katze ist gerade wie von der Tarantel gestochen durch die Wohnung gerannt. Man könnte meinen, sie hätte Durst – doch weit gefehlt, denn der Wassernapf bleibt in den meisten Fällen unberührt.
Die Katze trinkt nicht und ihr fragt euch: Warum? Wir klären die wichtigsten Fakten rund ums Thema: Gründe, Risiken und die besten Tipps, um eure Katze zum Trinken zu animieren.
Warum trinken Katzen wenig?
Dass die Katze kaum etwas trinkt, liegt in der Abstammung unserer Stubentiger. Unsere Hauskatzen sind Nachkommen der afrikanischen Falbkatze und damit ursprünglich Wüstentiere. Sie sind es gewohnt, nur selten auf verfügbares Wasser in ihrer Umgebung zu stoßen.
Aus diesem Grund ist der Körper der Katze perfekt darauf eingestellt, Flüssigkeit hauptsächlich über die Nahrung aufzunehmen. Ein Beutetier zum Beispiel hat in der Regel einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 80 %.
Wenn eure Katze nicht trinkt oder nur sehr wenig, ist das also nicht direkt ein Grund zur Sorge, sondern höchstwahrscheinlich auf das normale Trinkverhalten zurückzuführen. Denn anders als Hunde trinken Katzen nicht mal eben einen ganzen Napf leer, wenn sie Durst haben.
Lesetipp: Schon gewusst? Diese 10 Dinge mögen Katzen nicht
Was trinken Katzen?
Der Mythos, dass Katzen Milch trinken, hält sich leider nach wie vor hartnäckig. Die artgerechte Flüssigkeit, die ihr euren Katzen anbieten solltet, ist allerdings Wasser. Das gilt sowohl für ausgewachsene Katzen als auch Kitten – vorausgesetzt, sie nehmen bereits feste Nahrung zu sich und sind nicht mehr auf Muttermilch angewiesen.
Katzen sollten keine Milch trinken. Der Grund: Ihr Körper und Magen-Darm-Trakt ist nicht auf die Verdauung von Milchprodukten ausgelegt, sodass Milch zu Verdauungsproblemen führen kann. Auch sind Katzen nicht auf irgendwelche Nährstoffe aus Milch angewiesen, da sie als Carnivoren alles Wichtige durch fleischliche Nahrung zu sich nehmen. Zwar gibt es auch spezielle Katzenmilch, generell reicht Wasser allerdings trotzdem für eure Katze aus.
Auch lesen: Katzen und Milch: Verträgt sich das eigentlich?
Wie viel sollte eine Katze am Tag trinken?
Der Wasserbedarf einer Katze hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Gewicht, Größe und Aktivität ab. Allgemein gilt aber: Pro Kilogramm Körpergewicht braucht eine Katze etwa 50 ml Flüssigkeit.
Als Wüstentiere trinken Katzen zwar von Natur aus wenig und nehmen den Großteil der Flüssigkeit über die Nahrung auf. Das setzt allerdings voraus, dass ihr eure Katze (insbesondere wenn sie eine reine Wohnungskatze ist) mit hochwertigem Nassfutter füttert und nicht mit Trockenfutter.
Eine durchschnittlich große, 4 kg schwere Katze sollte am Tag etwa 200 ml Flüssigkeit zu sich nehmen. Frisst die Katze täglich 200 g Nassfutter (mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 70 %) dann nimmt sie dadurch bereits 140 ml Flüssigkeit zu sich und müsste nur noch 60 ml trinken.
Anders sieht es bei Trockenfutter aus. In einer täglichen Portion von 50 g Trockenfutter (mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 10 %) sind lediglich 5 ml Flüssigkeit enthalten. Eure Katze müsste also ganze 195 ml trinken, um keine gesundheitlichen Probleme zu bekommen. Und das passt nicht mit ihrem Trinkverhalten zusammen.
Warum ihr eurer Katze eher wenig Trockenfutter geben solltet, lest ihr hier: Katzen-Trockenfutter: Wie gesund ist es wirklich?
Katze trinkt nicht: Ab wann wird´s gefährlich?
Auch wenn Katzen generell mit wenig Wasser auskommen, sollten sie trotzdem ihren täglichen Flüssigkeitsbedarf decken, um gesund zu bleiben. Nehmen Katzen dauerhaft zu wenig Flüssigkeit zu sich, kann das die Funktion der Organe negativ beeinflussen. Insbesondere die Nieren leiden, sodass es zu Nieren- und Harnwegserkrankungen kommen kann wie Harnsteinen oder sogar Niereninsuffizienz.
Ab wann wird’s gefährlich?
Die Katze trinkt nicht: Besonders gefährlich wird das in akuten Krankheitsfällen. Leidet eure Katze unter Durchfall oder Fieber ist es besonders wichtig, dass sie genug Flüssigkeit aufnimmt, um nicht zu dehydrieren. Ihr solltet sie also so gut es geht motivieren, etwas zu trinken.
Achtung: Insbesondere Kitten können schnell dehydrieren, wenn sie an Durchfall leiden. Achtet auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und verfüttert kein Trockenfutter.
Woran merkt man, dass die Katze zu wenig trinkt?
Selbst bei Wohnungskatzen ist es unmöglich zu kontrollieren, wie viel sie am Tag trinken. Deshalb solltet ihr nicht nur so gut es geht versuchen, sie zum Trinken zu ermuntern, sondern auch darauf achten, ob sie Anzeichen einer Dehydrierung zeigen.
Dehydrierung bei Katzen erkennen: Typische Symptome
- Trägheit und Antriebslosigkeit
- Schwere Atmung
- Trockenes, klebriges Zahnfleisch
- Appetitlosigkeit
- Kaum Urin in der Katzentoilette
- Stark riechender Urin
Wie auch beim Menschen zeigt die Haut einer Katze, ob sie genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Mithilfe des Hautfalten-Tests könnt ihr überprüfen, ob euer Stubentiger bereits dehydriert ist. Greift dafür eine Hautfalte und haltet sie für etwa eine halbe Minute lang fest. Sobald ihr sie loslasst, sollte sie sich im besten Fall sofort zurückziehen. Bleibt sie einige Zeit lang stehen und bildet sich nur langsam zurück, benötigt eure Katze mehr Flüssigkeit.
Katze trinkt nicht: Die 5 häufigsten Gründe
Seht ihr eure Katze niemals trinken, obwohl ihr sie nur oder hauptsächlich mit Trockenfutter füttert, oder verhält sich eure Katze generell anders als sonst, dann können verschiedene Gründe dafür verantwortlich sein, die abgeklärt werden sollten.
1. Katze trinkt nicht, weil sie Nassfutter frisst
Je nachdem, welches und wieviel Nassfutter eure Katze frisst, kann es sein, dass sie ihren Feuchtigkeitsbedarf fast oder sogar komplett über die Nahrung abdeckt. Enthält das Futter 70-80 % Flüssigkeit, dann ist es ganz normal, dass sie insgesamt weniger trinkt.
2. Katze trinkt nicht aus dem Napf
Wusstet ihr, dass Katzen niemals dort trinken, wo sie fressen? Oft richten wir unseren Stubentigern eine kleine Futterecke ein und stellen den Wassernapf neben den Futternapf. Genau das ist aber ein häufiger Grund dafür, dass die Katze nichts trinkt. Auch diese Angewohnheit ist evolutionär bedingt, denn die Vorfahren unserer Katzen haben gelernt: Wasser, was sich direkt neben ihrer Beute befindet, kann bereits vom Aas verseucht sein. Auch in unserer Wohnung sollte der Trinknapf deshalb getrennt vom Futter aufgestellt werden.
3. Katze trinkt nicht aufgrund von Stress
Katzen sind absolute Gewohnheitstiere. Fühlen sie sich durch Veränderungen wie Umzug, den Einzug eines neuen Tiers, Baustellenlärm oder ähnlichem gestresst, kann es sein, dass sie mit Appetitlosigkeit oder Unreinheit reagieren. Und auch ans Trinken ist dann oftmals nicht zu denken.
4. Katze trinkt nicht, weil sie krank ist
Wenn die Katze nicht trinkt, kann das auch daran liegen, dass sie krank ist. Verhält sich eure Katze anders als sonst, solltet ihr euch an euren Tierarzt oder eure Tierärztin wenden, denn häufig sind sie Meister darin, zu verstecken, wenn es ihnen nicht gut geht. Wirkt eure Katze zum Beispiel insgesamt energielos und apathisch, steckt womöglich ein gesundheitliches Problem dahinter.
5. Katze trinkt nicht nach Kastration oder OP
Wurde eure Katze gerade frisch operiert treten Grund 3 und 4 häufig in Kraft: Denn zum einen ist eure Katze vermutlich gestresst und zum anderen körperlich angeschlagen. Das führt dazu, dass sie meist nicht trinken möchte. Beobachtet deshalb genau, ob sie anfängt zu trinken, wenn es ihr etwas besser geht. Wenn nicht, solltet ihr euren Tierarzt oder eure Tierärztin kontaktieren, denn notfalls braucht eure Katze eine Infusion.
Auch lesen: Hochwertiges Katzenfutter: So ernährt ihr eure Vierbeiner richtig
Was tun, wenn die Katze nicht trinkt? Die besten Tipps
1. Einen Trinkbrunnen verwenden
Katzentrinkbrunnen sind eine Investition, die sich definitiv lohnen kann, wenn eure Katze nicht trinkt. Denn aus der freien Wildbahn sind Katzen es gewohnt, an fließenden Gewässern zu trinken. Dafür könnt ihr zum Beispiel auch den Wasserhahn laufen lassen, aber das geht auf Dauer ziemlich ins Geld. Ein Trinkbrunnen imitiert ebenfalls den Effekt von fließendem Wasser und animiert eure Katze dadurch, öfter und mehr zu trinken.
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2. Nassfutter geben
Da Katzen ihre Flüssigkeit hauptsächlich über die Nahrung aufnehmen und sehr trinkfaul sind, sollte der erste Schritt immer sein, sie mit hochwertigem Nassfutter zu ernähren, denn das enthält in der Regel einen Feuchtigkeitsgehalt von 70-80 %. Trockenfutter hingegen besteht nur zu 10 % aus Flüssigkeit und entzieht Katzen bei der Verdauung auch noch Feuchtigkeit. Selbst wenn ihr zusätzlich zum Nassfutter ein bisschen Trockenfutter als Leckerlis gebt, haben eure Katzen an diesem Tag einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf.
3. Wasser unter das Futter mischen
Auch wenn die Katze über das Futter bereits viel Flüssigkeit aufnimmt, könnt ihr den Feuchtigkeitsgehalt einer Mahlzeit noch erhöhen. Gebt dafür einfach 2-3 Esslöffel Wasser über das Nassfutter, sodass eure Katze automatisch mehr trinkt.
4. Wasser aromatisieren
Wird der Wassernapf weiterhin partout ignoriert, kann es helfen, dem Wasser einen interessanten Geruch und Geschmack zu verpassen. Gebt dafür ein wenig ungewürztes Thunfischwasser aus der Dose oder ungewürzte Hühnerbrühe ins Wasser. Möchte eure Katze trotzdem nicht trinken, können auch „Fleischsuppen“ helfen. Die speziellen Futtersorten bestehen nämlich zum Großteil aus Fleischbrühe.
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5. Wassernapf anders positionieren
Manchmal steht der Wassernapf einfach an keiner guten Stelle. Das Ergebnis: Eure Katze trinkt nicht. Achtet darauf, dass der Wassernapf nicht direkt neben dem Fressnapf oder der Katzentoilette steht und stellt ihn an eine Stelle, an der eure Katze regelmäßig vorbeikommt. Das Wasser solltet ihr täglich wechseln, damit es möglichst frisch ist.
6. Mehrere Wasserquellen aufstellen
Da Katzen nur gelegentlich trinken, kann es helfen, wenn ihr an mehreren Stellen in der Wohnung Wassernäpfe und Trinkbrunnen aufstellt. So passiert es viel eher, dass eure Katze an einer Wasserquelle vorbeikommt und etwas trinkt.