Inhaltsverzeichnis
- Fehler Nr.1: Laminat vor dem Reinigen nicht saugen
- Fehler Nr. 2: Laminat mit zu viel Feuchtigkeit reinigen
- Fehler Nr. 3: Zu viel Reinigungsmittel verwenden
- Fehler Nr. 4: Das falsche Reinigungsmittel für Laminatböden verwenden
- Fehler Nr. 5: Zusätze im Wischwasser
- Kratzer auf Laminat behandeln
- Fehler Nr. 6: Hausmittel auf Laminat
- Fehler Nr. 7: Kein Laminatreiniger
- Fehler Nr. 8: Der falsche Dampfreiniger
Laminat findet sich in den meisten Haushalten. Hochwertiges Laminat ist optisch kaum von Echtholzböden zu unterscheiden, preislich macht es aber einen großen Unterschied. Laminat ist zudem nicht nur schön und vielseitig, sondern auch noch pflegeleicht. Dennoch gibt es ein paar unscheinbare, aber folgenschwere Fehler bei der Bodenreinigung, die selbst Laminat nicht verzeiht.
Wir verraten euch, welche Fehler ihr unbedingt vermeiden müsst und Tipps für die richtige Reinigung von Laminatböden!
Fehler Nr.1: Laminat vor dem Reinigen nicht saugen
Einer der häufigsten Fehler beim Laminat reinigen ist, dass vorher nicht gesaugt wird. Glücklicherweise ist dieser Fehler aber auch super schnell behoben. Wenn sich beim Wischen noch Staub oder Schmutz auf dem Laminat befindet, vermischt sich dieser Dreck mit dem Wasser und es entstehen Schlieren. Wer ein streifenfreies Ergebnis möchte, muss vor dem Wischen zumindest fegen oder noch besser den Staubsauger anschmeißen.
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Fehler Nr. 2: Laminat mit zu viel Feuchtigkeit reinigen
Laminat wirkt auf den ersten Blick glatt und wie ein in sich geschlossenes System. Laminat hat jedoch Rillen und Fugen – wenn auch kaum wahrnehmbare. Die Fugen sind zudem nicht gefüllt, so kann Wasser in den Boden eindringen. Wischt man zu nass, kann das Laminat aufquellen und sich wölben. Dieser Schaden ist irreparabel. Mit etwas Glück müssen nur einzelne Dielen ausgetauscht werden. Bei einer großflächigen Wölbung muss der Bodenbelag komplett ausgetauscht werden.
Deshalb gilt beim Reinigen vom Laminat: Nur nebelfeucht wischen. Nebelfeucht bedeutet, dass der Lappen gut ausgewrungen ist. Die meiste Flüssigkeit bleibt also im Putzeimer und kommt nicht in Kontakt mit dem Laminat. Nach dem nebelfeuchten Wischen sollte der Boden in wenigen Minuten wieder vollständig getrocknet sein. Zu viel Flüssigkeit kann im Übrigen auch schuld an Schlieren und Wasserflecken sein.
Fehler Nr. 3: Zu viel Reinigungsmittel verwenden
Mit der Dosierung von Reinigungsmitteln nehmen wir es oft leider nicht so genau. Dabei kann zu viel manchmal echten Schaden anrichten. Wenn es um das Reinigen von Laminat geht, sorgt zu viel Reinigungsmittel im Putzwasser glücklicherweise nur für hässliche Schlieren. Wer streifenfrei putzen möchte, nimmt die Anwendungshinweise auf der Flasche also lieber ernst.
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Fehler Nr. 4: Das falsche Reinigungsmittel für Laminatböden verwenden
Scharfe, chemische Reiniger können die Oberfläche des Laminats angreifen. Laminat ist nämlich mit Kunststoff beschichtet und dieses verträgt zu viel Säure nicht. Auch scheuernde Putzmittel haben auf Laminat nichts zu suchen. Sie verursachen nur Kratzer und mindern den Glanz des Bodenbelags.
Nutzt auch keinen Parkettreiniger für Laminat. Parkett und Laminat sehen vielleicht auf den ersten Blick ähnlich aus. Aber die Oberfläche von Parkett ist Holz, die von Laminat Kunststoff. Beide Beläge müssen deshalb komplett unterschiedlich gereinigt werden.
Nutzt für Laminat am besten speziellen Laminatreiniger (aus der Drogerie oder hier bei Amazon*). Dieser versiegelt auch gleichzeitig die Fugen, sodass Feuchtigkeit nicht so leicht eindringen kann.
Fehler Nr. 5: Zusätze im Wischwasser
Manche wollen ihr Laminat zum Strahlen bringen, indem sie es polieren. Dazu wird dann Öl ins Wischwasser gegeben. Manche behandeln ihr Laminat sogar mit einer Wachspolitur. Tatsächlich ist die Oberfläche von Laminat mit Kunstharz beschichtet. Dieses ist nicht porös und damit auch nicht saugfähig. Die Oberfläche des Laminats ist komplett versiegelt, sodass Öl oder Wachs gar nicht eindringen können. Laminat kann im Gegensatz zu Parkett also keine Politur aufnehmen. Das schließt auch Öl oder Wachs mit ein.
Jegliche Form der Politur (Öl und Wachs) würde bloß an der Oberfläche des Laminats bleiben und dort für Rutschgefahr sorgen. Zudem bilden sich so sichtbare Schlieren und Schmutz kann dadurch tatsächlich besser am Boden haften.
Kratzer auf Laminat behandeln
Die einzige Ausnahme bilden Kratzer im Laminat. In diesen Fällen wurde die Beschichtung beschädigt. Dann kann Öl oder Wachs in die feinen Ritzen eindringen und sie versiegeln. Nehmt dafür herkömmliches Speise- oder Babyöl und verreibt es mit einem trockenen Tuch an der betroffenen Stelle. Überschüssiges Öl kann mit einem sauberen Tuch entfernt werden. Dieselbe Prozedur kann auch mit Bienenwachs durchgeführt werden.
Inzwischen gibt es auch spezielle Reparatur-Sets zu kaufen (hier bei Amazon erhältlich)*. Diese enthalten meist mehrere Hartwachsstifte in verschiedenen Farben. So kann auch die Maserung des Laminats nachempfunden werden, indem man ein helles und ein dunkles Wachs mischt.
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Fehler Nr. 6: Hausmittel auf Laminat
Laminat ist eigentlich sehr pflegeleicht. Meistens reicht schon ein einfaches feuchtes Tuch, um es zu reinigen. Es braucht gar keine aggressiven Reiniger und auch keine Armada an Hausmitteln. Viele Reiniger und auch Hausmittel richten sogar mehr Schaden als Nutzen an. Nur weil Laminat viele Pflegefehler verzeiht (im Gegensatz zu Parkett), heißt das noch nicht, dass man alles machen kann.
Spülmittel
Spülmittel hat starke fettlösende Eigenschaften und eignet sich super zum Spülen. Die Oberfläche von Laminat können die fettlösenden Qualitäten dagegen angreifen. So wird der Bodenbelag matt und kann auf Dauer auch einen Grauschleier bekommen. Die Farbstoffe im Spülmittel können bei vorgeschädigtem Laminat sogar zu Verfärbungen führen.
Duschgel
Auch Duschgel wird gerne als Ersatz für speziellen Laminatreiniger empfohlen. Duschgel enthält aber auch Farbstoffe. Diese können vorgeschädigtes Laminat verfärben. Außerdem verstärkt Duschgel oft die Schlierenbildung.
Essig
Essig wird im Haushalt gerne für alles Mögliche eingesetzt. Auf Laminat ist Essig aber mit Vorsicht zu genießen. Wenn es punktuell Flecken gibt, die sich mit Wasser und Boden- oder Laminatreiniger einfach nicht entfernen lassen, kann man es vorsichtig mit Essig probieren. Großflächig oder langfristig schadet die Säure jedoch dem Laminatboden, weil sie die Oberflächen-Beschichtung angreift.
Weichspüler
Weichspüler wird dafür gelobt, einen schönen Glanz auf dem Boden zu hinterlassen. Das liegt jedoch an den Rückständen des Weichspülers, die sich auf der Oberfläche ablagern und nur schwer wieder entfernen lassen. Zudem kann Weichspüler mit Bodenreiniger reagieren und das Laminat angreifen. Benutzt man zu viel Weichspüler klebt der Boden danach übrigens.
Achtung: Bei Parkett sollte man sowieso die Finger von Weichspüler lassen. Dieser kann tief ins Holz eindringen, mit Bodenreiniger reagieren und das Holz verfärben. Im schlimmsten Fall zieht er so tief ein, dass die Schicht nicht mehr abgeschliffen werden kann.
Glasreiniger
Glasreiniger soll für streifenfreien Glanz auf dem Laminat sorgen. Glasreiniger enthält jedoch in der Regel Spiritus. Dieser ist zu aggressiv für Laminat und greift die Oberfläche an. Auch Glasreiniger kann auf Dauer also zu mattem Boden führen.
Shampoo
Shampoo wird ebenfalls im Zusammenhang mit Laminat gerne gelobt. Es kann jedoch auch Verfärbungen verursachen. Das darin enthaltene Silikon kann außerdem für einen rutschigen Boden sorgen. Genau wie alle anderen Hausmittel kann auch Shampoo dazuführen, dass das Laminat auf Dauer matt wird.
Fehler Nr. 7: Kein Laminatreiniger
Ihr ahnt es bereits: Die meisten Hausmittel mögen kurzfristig gut funktionieren, langfristig schaden sie dem Laminat jedoch. Spezielle Laminatreiniger sind vielleicht in der Anschaffung teurer als Hausmittel oder auch normaler Bodenreiniger, auf Dauer lohnt sich der Preis aber. Spezieller Laminatreiniger (hier bei Amazon erhältlich*) hat Eigenschaften, die das Laminat schützen und die Fugen versiegeln. So wird nicht nur Schmutz entfernt, auch der Glanz bleibt erhalten und das Laminat wird sogar ein wenig gegen Schäden durch Feuchtigkeit geschützt.
Man hat nichts gespart, wenn man in wenigen Jahren den Boden austauschen muss, weil er dank der falschen Reinigung matt und unansehnlich geworden ist.
Achtung: Bei vielen Herstellern verfällt sogar die Garantie, wenn das Laminat nicht korrekt gereinigt wurde.
Fehler Nr. 8: Der falsche Dampfreiniger
Dampfreiniger und Laminat vertragen sich eigentlich nicht. Laminat besteht aus mehreren Schichten. Dazu gehört meist Pressholz und eine aufgeleimte Beschichtung aus Kunststoff. Diese Schichten werden unter Hitze gepresst und können genauso auch wieder gelöst werden. Behandelt man Laminat mit heißem Dampf, kann deshalb das Pressholz aufquellen und die aufgeklebte Beschichtung ablösen. Bei hochwertigen Dampfreinigern, die speziell auf die Laminat-Reinigung ausgelegt sind, passiert dies allerdings nicht.
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Bei speziellen Hartbodenreinigern mit Dampf, die auch auf Laminat verwendet werden können (hier bei Amazon erhältlich)*, lässt sich die Dampfleistung regulieren. Auf der niedrigsten Dampfstufe erzeugen auch Dampfreiniger bloß Nebelfeuchte. Vorsicht: Dafür muss das Gerät im Normalfall manuell auf die kleinste Stufe eingestellt werden. Zusätzlich wird meist ein Mikrofasertuch über den Reiniger gestülpt, sodass nur wenig heißer Dampf durchkommt. Trotz allem sollte man zügig über das Laminat wischen und den Dampfreiniger nicht zu lange auf derselben Stelle verharren lassen.