Über die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung machen sich viele erst dann Gedanken, wenn es bereits ein Problem gibt. Erstes Anzeichen für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sind beschlagene oder nasse Fenster am Morgen. Sie sind ein Warnsignal, das du nicht ignorieren solltest. Denn ist die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen dauerhaft zu hoch, kann Schimmel entstehen.
Wie du die Luftfeuchte ermitteln kannst, welche Werte optimal für welche Zimmer sind und wie du die Luftfeuchtigkeit senken kannst, liest du hier.
Was passiert, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist?
Probleme mit der Luftfeuchte können Probleme an der Bausubstanz unseres Zuhauses und unserer eigenen Gesundheit auslösen. So kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu Schimmel führen, der die Raumluft erheblich belastet.
Schimmel in Innenräumen kann wiederum gesundheitlichen Folgen wie Asthma oder Allergien nach sich ziehen. Außerdem wird bei zu hoher Luftfeuchtigkeit auch die Vermehrung von Pilzen begünstigt, und es herrschen bessere Lebensbedingungen für Parasiten.
Gerade in Kombination mit einer warmen Temperatur, wie es zum Beispiel im Bad der Fall ist, kann eine hohe Feuchtigkeit somit die Luft belasten und die Gesundheit schädigen.
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Optimale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
Als Faustregel gilt: Bei 20 Grad ist eine Luftfeuchtigkeit von 50 % ideal.
Das lässt sich jedoch nicht auf alle Zimmer übertragen, da die optimale Luftfeuchtigkeit von der Temperatur abhängt, und die ist von Raum zu Raum unterschiedlich.
Außerdem hängt die optimale Luftfeuchtigkeit auch davon ab, welche Tätigkeiten im Zimmer ausgeübt werden. In der Küche, wo gekocht wird und es tendenziell warm ist, braucht es eine höhere Luftfeuchtigkeit als im Schlafzimmer, wo es kühl ist und nur geschlafen wird.
Unsere Tabelle zeigt, in welchem Raum welche Luftfeuchtigkeit (und Raumtemperatur) empfohlen wird:
Raum | optimale Temperatur | optimale Luftfeuchtigkeit |
---|---|---|
Wohnzimmer | 20 Grad | 40-60% |
Schlafzimmer | 18 Grad | 40-60% |
Kinderzimmer | 22 Grad | 40-60% |
Küche | 18 Grad | 50-60% |
Bad | 23 Grad | 50-70% |
Flur | 18 Grad | 40-60% |
Keller | 10-15 Grad | 50-65% |
Beachte: Die optimale Luftfeuchtigkeit orientiert sich an der Temperatur der Wohnräume. Heizt du in deiner Wohnung mehr oder weniger als in der Tabelle angegeben, variiert der Wert für die empfohlene Luftfeuchtigkeit in deiner Wohnung.
Luftfeuchtigkeit in Räumen messen
Um die Luftfeuchtigkeit in deiner Wohnung zu messen, kannst du ein Hygrometer (hier bei Amazon*) verwenden. Dies ist ein Thermometer, das zusätzlich über einen Feuchtigkeitsmesser verfügt. Es werden also Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit im Zusammenspiel berücksichtigt.
Möchtest du ein Hygrometer zum Überprüfen der Luftfeuchtigkeit verwenden, solltest du darauf achten, dass es korrekt aufgestellt bzw. -gehängt ist. Die falsche Platzierung führt nämlich zu verfälschten Ergebnissen.
Beim Aufstellen des Hygrometers gilt deshalb:
- Nicht zu nah am Fenster.
- Nicht an der Außenwand.
- Nicht zu nah an Türen.
- Nicht hinter Vorhängen.
- Nicht über der Heizung.
- Keine direkte Sonneneinstrahlung.
Achtung: Zeigt ein Hygrometer in allen Räumen dieselben Ergebnisse, ist es vermutlich defekt. Bei besonders anfälligen Räumen ist es sinnvoll, jeweils ein Hygrometer an jedem Ort anzubringen (hier Hygrometer im 3er Set bei Amazon bestellen*).
So können Keller, Badezimmer oder ähnliches gleichzeitig beobachtet werden. Bewegt sich die Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 70 % oder fällt unter 30 %, sollte ein*e Expert*in zurate gezogen werden.
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Luftfeuchtigkeit senken: Das sind die besten Tricks
Es gibt viele Gründe für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Wir Menschen geben Wasser an die Luft ab, wenn wir atmen oder schwitzen. In der Küche steigt beim Kochen Wasserdampf auf, im Badezimmer beim Duschen oder wenn wir ein Bad einlassen. Zu seltenes Lüften und viele Zimmerpflanzen können auch dazu beitragen.
Eine zu hohe Feuchtigkeit kann aber auch bauliche Ursachen haben, auf die wir nicht direkt Einfluss haben. Etwa zu kleine Fenster, die das Lüften erschweren, Feuchtigkeit an den Außenwänden oder in der Bausubstanz, oder eine mangelnde Isolierung. Besonders tückisch: Auch eine zu starke Isolierung kann Probleme mit der Luftfeuchtigkeit verursachen, da so kaum Luft entweichen kann.
Wenn die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu hoch ist, kann es zur Schimmelbildung kommen. Daher solltest du möglichst frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken.
1. Stoßlüften
Stoßlüften ist eine gute Möglichkeit, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Allerdings funktioniert das nur, wenn die Luftfeuchtigkeit draußen geringer ist als in der Wohnung.
2. Aquarien, Zimmerbrunnen und Pflanzen umstellen
Wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch ist, ist der zweite Schritt, alles aus dem Raum zu entfernen, was zusätzlich Wasser an die Luft abgibt.
Das können Zimmerpflanzen sein, aber auch Terrarien, Aquarien, Trink- oder Zimmerbrunnen geben viel zusätzliche Feuchtigkeit ab. Stelle sie nach Möglichkeit in einen Raum, der eine höhere Luftfeuchtigkeit verträgt.
3. Wäsche außerhalb der Wohnung trocknen
Wer regelmäßig feuchte Wäsche in der Wohnung trocknen lässt, sollte den Wäscheständer nach Möglichkeit im Waschkeller, auf dem Balkon oder auf der Terrasse trocknen. Die Feuchtigkeit aus der Wäsche wird schließlich an die Raumluft abgegeben.
Ist keine der Optionen vorhanden, gibt es leider nur die Möglichkeit, an Tagen mit besonders hoher Luftfeuchtigkeit auf das Wäschewaschen zu verzichten oder sie zum Trocknen in den Trockner zu werfen. Hast du keinen eigenen Trockner, geht das auch im Waschsalon.
4. Dunstabzugshaube nutzen
Auch in der Küche entsteht viel Wasserdampf, der an die Luft abgegeben wird. Schalte daher die Dunstabzugshaube beim Kochen ein und lasse sie auch nach dem Kochen noch ein wenig weiterlaufen, bis die Luftfeuchtigkeit ausreichend gesenkt wurde.
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5. Raumtemperatur anpassen
Da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann, lässt sich die Luftfeuchtigkeit im Winter auch durch Heizen senken. Orientiere dich dafür an der Tabelle oben, um zu sehen, wie viel Grad für das ideale Raumklima empfohlen werden.
6. Wollteppiche auslegen
Auch mit Teppichen aus Wolle lässt sich die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen senken und ein gesundes Raumklima erzeugen. Der Grund: Die Wollfasern nehmen Feuchtigkeit aus der Luft aus und speichern diese.
7. Luftentfeuchter aufstellen
Hilft all das nicht, gibt es die simple Möglichkeit, einen Luftentfeuchter aufzustellen. Darin befindet sich ein Granulat, das Feuchtigkeit aus der Luft anzieht und in einer Schale sammelt. Das gesammelte Wasser kannst du anschließend einfach auskippen. Hier gibt’s einen Luftentfeuchter für rund 15 Euro bei Amazon*.