Seit über einem Jahr nenne ich einen Garten mein Eigen und diesen Frühling möchte ich ihn mit Stauden und Sträuchern weiter verschönern. Denn manche Ecken sind mir noch zu trist.
Wer schon mal einen Garten (um)gestaltet hat, kennt die vielen Fragen, die im Kopf herumschwirren. Meine lauten: Mit welchen Stauden kann ich den schattigen Hang bepflanzen? Welche passen in das vollsonnige, trockene Beet? Und welche Sträucher kann ich als Sichtschutz zu den Nachbarn einsetzen?
Bei der Recherche im Gartencenter und online begegnen mir häufig die gleichen Kandidaten. Ganz vorne mit dabei, wenn es um den Sichtschutz geht: Kirschlorbeer. Er ist neben anderen Lorbeerarten der absolute Pflanzen-Bestseller und dominiert die Gärten – nicht nur in meiner Nachbarschaft.
Kein Wunder. Schließlich wächst er schnell, dicht und ist immergrün. Er schützt den Garten also auch im Winter vor neugieren Blicken.
Doch der beliebte Strauch steht in der Kritik. Denn Kirschlorbeer gehört zu den invasiven Arten, genauer zu den sogenannten Neophyten.
Kirschlorbeer darf in der Schweiz nicht mehr gepflanzt werden
Unter invasiven Neophyten versteht man Pflanzen- und Tierarten, die hier nicht heimisch sind und vom Menschen angesiedelt wurden. Diese „Eindringlinge“ verdrängen heimische Pflanzen, da sie sich häufig ungebremst ausbreiten.
In der Schweiz darf Kirschlorbeer seit dem 1. September 2024 gar nicht mehr verkauft und in die Gärten gepflanzt werden.
Zwar gilt dieses Verbot nicht in Deutschland. Trotzdem solltest du den Kirschlorbeer genau wie zwei andere beliebten Pflanzen besser nicht in deinen Garten setzen, wenn dir die heimische Natur am Herzen liegt. Hier kommen die Gründe:
Kirschlorbeer ist giftig für Mensch und Tier
Kirschlorbeer ist der mit Abstand beliebteste Strauch als Sichtschutz. Zum Leidwesen der Tiere, die in unseren Gärten leben. Denn die Blätter und Früchte dieser invasiven Pflanze sind giftig.
Lies dazu auch: Kirschlorbeer trägt Früchte: Tierärzte warnen vor Gefahr für Hunde
Sie können Insekten und Vögel daher nicht als Nahrungsquelle dienen, was dazu führt, dass sich weniger der nützlichen Gesellen im Garten tummeln. Zum Glück gibt es sinnvolle Sichtschutz-Sträucher. Wir haben insektenfreundliche Alternativen zur Lorbeerhecke für dich zusammengestellt.
![Kirschlorbeer schadet der Natur](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/04/invasive-Arten.jpg?w=1024)
Schmetterlingsflieder braucht die richtige Gesellschaft
Obwohl der schöne Zierstrauch Schmetterlinge in Scharen anzieht, ist er gar nicht so insektenfreundlich, wie man meinen mag. Zwar dient er den Fluginsekten durch seinen wohlschmeckenden Nektar als Nahrungsquelle, doch Schmetterlinge & Co. legen ihre Eier nicht auf der Pflanze ab. Das wiederum schadet der Artenvielfalt.
Schmetterlingsflieder ist eine invasive Art und verdrängt heimische Pflanzen durch sein rasantes Wachstum. Deshalb darf auch er, genau wie der Kirschlorbeer, in der Schweiz nicht mehr verkauft werden.
Lies außerdem: Viel besser als Schmetterlingsflieder: Diese 4 Stauden locken Schmetterlinge an
Wenn du schon Sommerflieder-Sträucher im Garten hast, dann hat Gartenexperte Mattias Nemeth von Landidee.de einen tollen Tipp für dich: „Pflanze unter dem Schmetterlingsflieder Brennnessel-Arten, Wiesenschaumkraut und Knoblauchrauke. Hier können Schmetterlinge dann ihre Eier ablegen.“
So schaffst du es, deinen Garten insektenfreundlicher und naturnäher zu gestalten, ohne auf den hübschen Schmetterlingsflieder zu verzichten.
![Lila Schmetterlingsflieder Strauch](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/04/Schmetterlingsflieder.jpg?w=1024)
Vielblättrige Lupinen verdrängen heimische Pflanzen
Ebenfalls zu den botanischen Eindringlingen gehören die so schönen Lupinen. Hobby-Gärtner*innen begeistert die aus den USA stammende Pflanze mit den knallbunten Blüten, weil sie so robust ist und selbst auf dem kargsten Boden prächtig gedeiht.
Doch genau das ist das Problem. Denn Lupinen sind in der Lage, Stickstoff aus der Luft an ihrer Wurzel zu binden. Das macht den Boden fruchtbarer und sie verbreitet sich rasant. Lupinen verdrängen heimische Pflanzen, die auf karge Böden angewiesen sind. Dazu gehören zum Beispiel Arnika oder Knabenkraut.
Dazu kommt, dass Lupinen sich extrem schnell und sehr breit vermehren. Eine einzige Pflanze hat durchschnittlich etwa 60 Blüten und diese produzieren ca. 2.000 Samenkörner, die sie bis zu sechs Meter weit schleudert.
Pflanzt du Lupinen in deinen Garten, kann es also sein, sich „deine“ Lupinen bald in den Nachbarsgärten ausbreiten – oder schlimmer in der freien Natur rund um dein Grundstück.
![Pinke Lupinen im Garten](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/04/Lupinen_6c308b.jpg?w=1024)
Was tun, wenn ich diese Pflanzen schon im Garten habe?
Die drei vorgestellten Pflanzen finden sich in vielen Gärten. Auch meinen Garten habe ich mit einer riesigen Kirschlorbeerhecke übernommen. Entfernen? Auf keinen Fall!
Die Infos in diesem Artikel bedeuten nicht, dass man das, was schon da ist, verbannt. Es geht viel mehr darum, in der Zukunft sensibler zu sein, was den Pflanzenkauf angeht und Maßnahmen zu ergreifen, um den Garten insektenfreundlicher zu machen.
Wenn du deinen Garten tierfreundlicher und naturnäher gestalten willst, hilft schon ein einfacher Tipp: Überlasse einen kleinen Teil deines Gartens der Natur und pflanze heimische Stauden, die Insekten und Vögel anlocken.
Die wilden Sorten sind nicht nur herrlich robust und pflegeleicht, sie sind noch dazu wunderschön und verwandeln deinen Garten in ein blühendes Bienenparadies.
Wenn du mehr zum Thema insektenfreundliche und naturnahe Gärten wissen möchtest, dann schau doch bei meinen Kolleg*innen von Landidee.de vorbei. Dort findest du Tipps und Tricks, wie du deinen Garten anlegen solltest, um im Einklang mit der Natur zu sein.
Du wünschst dir üppig wachsende Stauden im Garten, die wenig Aufwand bedeuten? Dann sind diese 8 robusten Schönheiten vielleicht das richtige für dich:
![Lavendel sieht nicht nur schön aus und ist pflegeleicht, sondern hält mit seinem Duft auch Schnecken fern. Lavendelpflanze](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/03/lavendel.jpg?w=400)
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Lavendel sieht nicht nur schön aus und ist pflegeleicht, sondern hält mit seinem Duft auch Schnecken fern.
![Frauenmantel kann als pflegeleichter Bodendecker gesetzt werden, der als Schneckenschutzzaun wirkt. Frauenmantel Pflanze](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/03/frauenmantel.jpg?w=400)
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Frauenmantel kann als pflegeleichter Bodendecker gesetzt werden, der als Schneckenschutzzaun wirkt.
![Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist eine mehrjährige Pflanze, die in vielen Teilen der Welt wild wächst. Sie bevorzugt sonnige Standorte und ist pflegeleicht. Blühender Rainfarn in Garten.](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/04/rainfarn.jpeg?w=400)
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Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist eine mehrjährige Pflanze, die in vielen Teilen der Welt wild wächst. Sie bevorzugt sonnige Standorte und ist pflegeleicht.
![Mediterrane Pflanzen wie Rosmarin, Thymian und Salbei brauchen wenig Wasser und gedeihen auch in praller Sonne prächtig. Noch dazu halten sie Schnecken fern. Rosmarin, Thymian und Salbei Pflanzen](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/03/kraeuter.jpg?w=400)
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Mediterrane Pflanzen wie Rosmarin, Thymian und Salbei brauchen wenig Wasser und gedeihen auch in praller Sonne prächtig. Noch dazu halten sie Schnecken fern.
![Mädchenauge gedeiht an sonnigen Standorten mit durchlässigem Boden. Pflegeleicht aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit an verschiedene Boden- und Klimabedingungen. Gelbe Mädchenauge Pflanze](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/03/maedchenauge.jpg?w=400)
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Mädchenauge gedeiht an sonnigen Standorten mit durchlässigem Boden. Pflegeleicht aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit an verschiedene Boden- und Klimabedingungen.
![Fetthenne bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie hat eine hohe Trockenheitstoleranz und geringe Ansprüche an die Bodenqualität.](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/03/fetthenne.jpg?w=400)
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Fetthenne bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie hat eine hohe Trockenheitstoleranz und geringe Ansprüche an die Bodenqualität.
![Katzenminze bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie muss selten gegossen werden. Katzenminze in Garten mit Katze, die daran schnuppert.](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/04/katzenminze.jpeg?w=400)
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Katzenminze bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Sie muss selten gegossen werden.
![Rosmarin bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Er ist resistent gegenüber Schädlingen und braucht nur wenig Wasser. Rosmarin Strauch im Garten.](https://www.gofeminin.de/wp-content/uploads/sites/2/2024/04/rosmarin.jpeg?w=400)
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Rosmarin bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Er ist resistent gegenüber Schädlingen und braucht nur wenig Wasser.
Quellen: Landidee.de, bund.net
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