Nicht nur wir Menschen lieben unsere warmen vier Wände, wenn draußen der Herbst und mit ihm kühleres Regenwetter einzieht. Nein, auch Insekten wie Stinkwanzen und allen voran Spinnen zieht es jetzt nach drinnen.
Die wenigsten von uns haben die achtbeinigen Krabbler wirklich gerne im Haus. Oft werden sie gefürchtet, oder zumindest ekelt man sich vor ihnen. Gleichzeitig hat man sich aber auch damit abgefunden, dass Spinnen eben in jedem Zuhause zu finden sind. Sie gehören einfach zum Leben dazu.
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Aber stimmt das wirklich, oder gibt es vielleicht doch Mittel und Wege, Spinnen aus den Innenräumen fernzuhalten?
Wir haben Omas alte Hausmittel durchforstet und zeigen euch Mittel, die gegen Spinnen helfen (und zwei, die nicht funktionieren). Damit ihr euch zumindest im Haus und auf dem Balkon keine Sorgen um die Achtbeiner machen müsst.
Bitte nicht töten – ein Herz für Spinnen
Spinnengegner mögen es kaum glauben können, aber Spinnen sind Nützlinge. Sie sind sehr wichtig für unser Ökosystem. Sie fressen Schädlinge in der Natur und auf Feldern, und sie halten Fliegen und Mücken aus unseren Häusern fern. So gesehen sind Spinnen also sogar wichtig für uns.
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Wenn man die Wahl hat zwischen einer ruhigen Spinne in der Ecke, manischen Fliegen, die Bakterien auf dem Essen verteilen, und Mücken, die uns zerstechen, dann wirkt die Spinne schon gar nicht mehr so schlimm.
Allgemein wird davon abgeraten Spinnen zu töten und schon gar nicht mit dem Staubsauger. Durch das Einsaugen und Schleudern werden die Insekten nur verletzt, aber nicht getötet. Sie sterben dann langsam und qualvoll an ihren Verletzungen.
Stattdessen sollte man Spinnen mit Papier und Glas kontaktlos aussetzen. Das kostet zwar einiges an Überwindung, denn sehr viele Menschen haben große Angst vor Spinnen. In Deutschland ist diese jedoch unbegründet. Hierzulande gibt es nur drei Spinnenarten, die als giftig eingestuft werden. Keine dieser Spinnen ist jedoch giftig genug, um einen Menschen zu töten.
Tipp: Wer Spinnen gerne aussetzen würde, aber sich einfach nicht überwinden kann, ihnen so nahezukommen, muss trotzdem nicht zum Staubsauger greifen. Es gibt sogenannte Spinnenfänger (hier bei Amazon bestellen)*, die mit einem langen Stab ausgestattet sind. Das sind Lebendfallen für Spinnen, dank derer wir dieselbe Distanz zur Spinne haben, wie bei einem Staubsauger. Anschließend könnt ihr mit der Falle nach draußen gehen und die Spinne mindestens 30 Meter von eurem Haus entfernt aussetzen – alles vollkommen kontaktlos.
Effektive Mittel gegen Spinnen
1. Fenster sichern
Wenn wir die Haustür offen lassen würden, würden wir uns nicht wundern, wenn jemand ins Haus käme. Offene und gekippte Fenster sind das Äquivalent einer offenen Haustür für Insekten. Wenn wir unsere Fenster nicht sichern, brauchen wir uns nicht wundern, wenn Spinnen ins Haus kommen.
Spinnen finden zwar immer einen Weg hinein, denn ihnen reichen selbst kleinste Ritzen, aber man muss es ihnen ja nicht ganz so einfach machen. Bringt also Fliegengitter (hier bei Amazon bestellen)* an all euren Fenstern an und ihr habt damit schon für einen Teil der Insekten den Weg in euer Zuhause versperrt.
2. Regelmäßiges Putzen
Jedes entfernte Spinnennetz entzieht der Spinne ihre Lebensgrundlage. Spinnen brauchen ihre Netze, um darin Beute zu fangen. Fängt die Spinne keine Beute, zieht sie weiter. Entfernt also jedes Spinnennetz, das ihr seht.
Nur weil ihr keine Spinne in dem Netz seht, bedeutet dies nicht, dass es nicht bewohnt ist. Da Spinnennetze manchmal nicht ganz einfach zu entdecken sind, lohnt es sich, Ecken und Kanten unter der Decke regelmäßig mit einem Staubwedel oder mit dem Staubsauger abzufahren.
Zudem sollte der Boden gesaugt und gewischt werden und Müll sollte spätestens alle zwei Tage entsorgt werden. So haltet ihr zusätzlich auch andere Insekten fern, die wiederum Spinnen anlocken würden. Ein sehr sauberer Haushalt ist das Beste, was man tun kann, um Insekten fernzuhalten.
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3. Lavendel
Eine weitere Möglichkeit, um Spinnen vom Haus fernzuhalten, sind verschiedene Duftstoffe. Dabei schadet es nicht, mit unterschiedlichen Düften zu experimentieren, denn unterschiedliche Spinnenarten sollen unterschiedlich auf die verschiedenen Düfte reagieren. Einer, der Spinnen auf Abstand halten soll, ist Lavendel.
Als Kübelpflanzen kann Lavendel genutzt werden, um den Balkon oder die Terrasse Spinnen-sicher zu machen. Als getrockneter Lavendel oder in Duftsäckchen sollen die Achtbeiner auch in Innenräumen effektiv vertrieben werden können. (Motten im Übrigen auch, die finden Lavendelduft ebenfalls abstoßend und verziehen sich.)
Tipp: Wer nicht weiß, wie die Spinnen ins Haus gelangen, aber weiß, dass sich immer wieder Spinnen in einem bestimmten Raum finden, kann auf eine kleine Aroma-Therapie setzen. Füllt einen Aroma-Diffuser mit Wasser und einigen Tropfen ätherischen Lavendelöls (hier bei Amazon bestellen)*. Dann könnt ihr den Aroma-Diffuser (hier bei Amazon bestellen)* so programmieren, dass er über mehrere Stunden einen feinen nach Lavendel duftenden Nebel im Raum versprüht.
4. Eukalyptus
Auch Eukalyptus wird nachgesagt, dass er Spinnen vertreiben kann. Man kann sich dafür entweder einen Eukalyptus-Strauch im Topf auf den Balkon, die Terrasse oder in den Wintergarten stellen, oder man stellt einzelne Eukalyptuszweige in eine Vase. Auch ätherisches Eukalyptus-Öl, das mit Wasser verdünnt wird, kann in eine Sprühflasche umgefüllt und dann genutzt werden, um beliebte Spinnenverstecke einzusprühen.
Dieselben Duftstoffe, die im Eukalyptus enthalten sind und Spinnen fernhalten, finden sich im Übrigen auch in Dill, Fenchel und Pfefferminz. Ein kleiner Kräutergarten auf dem Balkon oder in der Nähe der Terrasse kann also Wunder wirken.
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Weitere ätherische Öle, die gegen Spinnen helfen können, sind:
- Sandelholz
- Nelken
- Zitronenöl
- Thymian
Gebt ein paar Tropfen des Öls auf ein Tuch und platziert mehrere davon in Ecken und Spalten eures Wohnraums.
5. Essig
Nicht nur auf ätherische Öle reagieren Spinnen mit Abneigung, eine ähnliche Wirkung haben Reiniger auf Essigbasis oder Zitronensaft. Die Achtbeiner reagieren sensibel auf den sauren Geruch. Reinigt deshalb vor allem Türschwellen und Fensterbänke damit, um die Krabbler fernzuhalten.
Funktioniert nicht: Backpulver und Haarspray
Man hört immer wieder von dem Tipp, Spinnen mit Backpulver, Natron oder Haarspray zu vertreiben. Das ist Quatsch. Man kann Spinnen nicht fernhalten, indem man Ecken und Ritzen mit Haarspray einsprüht. Man erreicht dadurch nur einen klebrigen Film auf den Flächen, der Staub anzieht.
Man kann Spinnen zwar töten, wenn man sie direkt mit Backpulver bestreut oder mit Haarspray besprüht, dies ist jedoch sehr grausam. Backpulver und Natron führen in der Regel zum Tod durch Ersticken. Das Haarspray führt dazu, dass die Spinnen verkleben – auch ihre Atemwege. Somit werden sie bewegungsunfähig und ersticken ebenfalls.
Wer die Spinne unbedingt töten möchte, sollte sie mit der Fliegenklatsche erledigen. Das geht wenigstens schnell.
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Hände weg von Anti-Spinnen-Spray
Es gibt inzwischen auch eine ganze Reihe Anti-Spinnen-Sprays. Diese Sprays versprechen, Spinnen zu vertreiben und neue fernzuhalten. Einige töten Spinnen sogar, indem sie ihr Nervensystem lähmen. Damit die Sprays dies leisten können, müssen sie Nervengift enthalten.
Einmal versprüht, sollen diese Anti-Spinnen-Sprays die Achtbeiner bis zu mehrere Monate fernhalten. Wenn man ein Spray nur einmal sprüht und danach Insekten monatelang diese Stelle meiden, ist allerdings fraglich, ob das Produkt ökologisch und für uns Menschen wirklich so unbedenklich ist, wie manch ein Hersteller vermitteln möchte.
Viele dieser Sprays sind sogar bewusst nur für den Außenbereich zugelassen, da die Verwendung in geschlossenen Räumen zu einer Belastung der Raumluft mit dem Biozid führen würde.