Inhaltsverzeichnis
- Was sind Staubläuse?
- Staubläuse entdecken
- Staubläuse bekämpfen: #1 Luftfeuchtigkeit senken
- Staubläuse bekämpfen: #2 Staubsaugen
- Staubläuse bekämpfen: #3 Nahrungsquellen versiegeln
- Staubläuse bekämpfen: #4 Schimmel entfernen
Wer noch nie von Staubläusen gehört hat, kann nachts wahrscheinlich ruhig schlafen. Wer dagegen den Verdacht hat, dass sein Zuhause von Staubläusen befallen ist, will sie möglichst schnell loswerden. Den Gedanken von einem Insektenbefall im Haus finden viele nämlich ziemlich abstoßend.
Zumal diese Insekten lange Fühler haben, springen können und einige sogar Flügel haben. Manchmal werden sie deshalb mit Flöhen verwechselt. Sie leben zwar nur 10 bis 12 Wochen lang, pflanzen sich aber das ganze Jahr fort. Wer sie loswerden will, muss sie also aktiv bekämpfen.
Was sind Staubläuse?
Staubläuse (Psocoptera) sind kleine Insekten. Sie werden nur 1-2 mm groß und sind somit für Menschen kaum sichtbar. Sie ernähren sich von Schimmel, Pilzen und Sporen, weshalb sie hauptsächlich in feuchten Räumen vorkommen. Sie ernähren sich aber auch von Reis oder Mehl, weshalb sie auch oft in der Küche entdeckt werden.
Dabei sind Staubläuse eigentlich keine Schädlinge. Sie sind für den Menschen vollkommen ungefährlich. Erst in sehr großen Mengen können sie Allergien auslösen.
Staubläuse entdecken
Staubläuse leben in mehr Haushalten, als man denkt. Da sie mit bloßem Auge nicht gut zu erkennen sind, bleiben sie bloß unentdeckt. Besonders häufig kommen sie in Neubauten vor, in denen die Bausubstanz noch nicht getrocknet ist. Dieses Problem erledigt sich jedoch meist von selbst, wenn die Baustoffe vollständig getrocknet sind.
Auch noch feuchte Tapeten ziehen Staubläuse an. Da sie sich generell bei hoher Luftfeuchtigkeit am wohlsten fühlen, findet man sie oft in Kellerräumen, im Bad, aber auch in der Küche an. All diese Orte bieten ihnen genügend Nahrung. Dort, wo Staubläuse vorkommen, entdeckt man eine feine Papierstaubschicht.
Staubläuse bekämpfen: #1 Luftfeuchtigkeit senken
Da Staubläuse sich bei hoher Luftfeuchtigkeit wohlfühlen, ist die erste Maßnahme zur Bekämpfung recht einleuchtend: Senkt die Luftfeuchtigkeit. In der Küche kann es schon reichen, beim Kochen einen Deckel zu benutzen.
Außerdem sollte die Abzugshaube auch noch dem Kochen noch ein wenig weiter arbeiten.
Im Bad sollten Fliesen und die Duschkabine abgezogen werden, nachdem geduscht oder gebadet wurde. Auch das senkt die Luftfeuchtigkeit.
Regelmäßig Stoßlüften ist ebenfalls wichtig. Vor allem im Bad wird gerne zu wenig gelüftet. Empfohlen ist es, das Haus dreimal am Tag für 5 bis 25 Minuten zu stoßlüften. Das bedeutet, die Fenster werden nicht gekippt, sondern komplett geöffnet. Am besten so, dass ein Durchzug im Haus entsteht. Je kälter es draußen ist, desto schneller verteilt sich dabei die Luft im Haus.
Außerdem sollte auf bestimmte Dinge verzichtet oder diese sollten reduziert werden, wenn man es mit zu hoher Luftfeuchtigkeit zu tun hat. Beim Trocknen der Wäsche im Inneren wird zum Beispiel Wasser an die Luft abgegeben. Zu viele Zimmerpflanzen können leider ebenfalls zu einer zu hohen Luftfeuchtigkeit führen.
Tipp: Sogenannte Hygrometer (hier bei Amazon bestellen)* sind recht günstig und zeigen die Luftfeuchtigkeit in einem Raum an. So könnt ihr zu jeder Zeit überprüfen, ob sich der Wert in einem Staubläuse-freundlichen Bereich von über 70 % Luftfeuchtigkeit bewegt.
Staubläuse bekämpfen: #2 Staubsaugen
Die zweite Methode, um Staubläuse loszuwerden, ist überraschend einfach: das Staubsaugen. Für unser Auge sind Staubläuse klein, für den Staubsauger haben sie dagegen eine ideale Größe. Findet ihr irgendwo eine Papierstaubschicht, empfiehlt es sich also diese mit dem Staubsauger aufzusaugen.
Saugt am besten auch das entsprechende Regal oder die Wand ab, denn Staubläuse finden sich auch gerne mal in Tapeten. Auch Bücher werden gerne befallen und sollten ebenfalls abgesaugt werden. Den Staubsaugerinhalt oder -beutel solltet ihr danach draußen in der Mülltonne entsorgen.
Die Staubsaugermethode hilft zwar bei einem akuten Befall, sie ist jedoch nicht mehr ausreichend, wenn es bereits einen großen Befall im ganzen Haus gibt und sie richtet auch nichts gegen die Eier der Staubläuse aus. Der Staubsauger dient also lediglich als ergänzende Maßnahme, aber auch als vorbeugende.
Regelmäßiges, gründliches Staubsaugen hilft nämlich dabei, dass sich Staubläuse gar nicht erst ausbreiten.
Staubläuse bekämpfen: #3 Nahrungsquellen versiegeln
Wie alle Insekten und Schädlinge machen es sich Staubläuse dort bequem, wo sie Nahrung finden. Getreideerzeugnisse wie Mehl oder Grieß, aber auch Papier fressen die Tierchen besonders gerne.
Papier lässt sich im Haus nicht unbedingt vermeiden, aber es gibt Staubläuse-Buffets, die sich vermeiden lassen. Alte Zeitungsstapel sind zum Beispiel ein gefundenes Fressen für Staubläuse, das sich vermeiden lässt. Wer alte Zeitschriften aufbewahren will, sollte dies zumindest in einem verschlossenem Kunststoffbehälter (hier bei Amazon bestellen)* tun.
Auch trockene Lebensmittel kann man schützen. Getreideerzeugnisse lassen sich zum Beispiel gut in Behälter aus Glas umfüllen (hier bei Amazon bestellen)*. Mehltüten sind meist aus Papier, das hält Staubläuse nicht ab. Glas und Metall dagegen schon (selbst Kunststoff würde helfen, sofern es keine Mäuse im Haus gibt. Die fressen sich auch durch Plastik).
Außerdem sollten die Regale regelmäßig ausgewischt und saubergemacht werden. Lebensmittelreste, die zum Beispiel verschüttet wurden, müssen sofort weggesaugt oder entsorgt werden.
Das Beste an dieser Methode ist, dass alle Schädlinge ferngehalten werden und die Vorratskammer zugleich super stylisch aussieht.
Lesetipp: Staubwischen: Nervige Fehler und wie ihr sie vermeiden könnt
Staubläuse bekämpfen: #4 Schimmel entfernen
Staubläuse fressen nicht nur Getreideerzeugnisse und Papier, auch Pilze und Schimmel stehen auf ihrem Speiseplan. Eine wichtige Maßnahme ist deshalb, das Entfernen von Schimmel. Entfernt man ihn nicht, kommt es immer wieder zu diversen Insektenbefällen. Nicht nur Staubläuse werden von Schimmel angezogen, sondern zum Beispiel auch Silberfische und Schaben.
Oft werden Silberfische und Staubläuse deshalb sogar als Nützlinge bezeichnet, weil ihr Befall ein Hinweis auf Schimmelgefahr ist. Die Luftfeuchtigkeit ist zu hoch. Selbst wenn es bereits zu einem Schimmelbefall gekommen ist, fressen sie die Sporen und helfen so tatsächlich bei der Bekämpfung. Meistens erledigt sich das Problem des Insektenbefalls zeitgleich mit dem Feuchtigkeitsproblem.
Einfache Maßnahmen, um Schimmel vorzubeugen und zu bekämpfen, sind korrektes Lüften und Heizen. Wer zu selten lüftet, oder glaubt, dass dauergekippte Fenster helfen, riskiert Schimmelbefall. Das Fensterkippen über mehrere Stunden kann Schimmel begünstigen. Wände kühlen so aus, was Schimmelsporen die Ausbreitung erleichtert. Außerdem kommt es zu keinem vollständigen Luftaustausch.
Zu geringes Heizen kann ebenfalls zur Schimmelbildung führen. Herrschen weniger als 16 Grad Raumtemperatur, führt dies zur Kondensation, wenn warme Luft in den Raum gelangt. Das begünstigt Schimmel. Außerdem sollte jeder Raum separat beheizt werden. Das spart auch Energie.
Wenn es bereits zu einem Schimmelbefall gekommen ist, muss jedoch nicht nur das eigene Verhalten angepasst werden, sondern auch der sichtbare Schimmel entfernt werden. Ist der Befall gering und betrifft zum Beispiel vereinzelte Flecken in den Badezimmerfugen, kann man den Schimmel selbst entfernen. Bei größerem Befall bleibt nur der Gang zum Fachmann.
Wer den Schimmel selbst entfernen möchte, kann dies mit Hausmitteln wie Natron, Salmiakgeist oder auch einem Dampfreiniger versuchen. Auch spezielle Schimmelentferner oder Chlor können zum Einsatz kommen. Manchmal empfiehlt es sich zusätzlich auch einen Luftentfeuchter zu benutzen.
Wer das Schimmelproblem behoben hat, dürfte danach auch kein Staubläuseproblem mehr haben. Aber Achtung: Manchmal ist kein eigenes Fehlverhalten schuld am Schimmelbefall, sondern bauliche Mängel. Holt euch also einen fachmännischen Rat, wenn ihr ein wiederkehrendes oder massives Schimmelproblem habt.