Ich habe letztes Jahr voller Enthusiasmus das erste Staudenbeet in meinem Garten angelegt – und dabei gleich einen der größten Anfängerfehler gemacht.
Ich habe nur auf die Optik geachtet und Schneeballhortensien neben blau-violette Katzenminze gesetzt. Das Ergebnis: Hübsch, aber vollkommen unsinnig.
Während die Hortensien ständig nach Wasser schrien und ich eine Gießkanne nach der anderen anschleppte, habe ich die Katzenminze daneben beinahe ertränkt. Ständig versuchte ich das Bedürfnis der einen Staude zu erfüllen, ohne dabei ihren Nachbarn dauerhaft zu schaden. Viel zu anstrengend!
Damit dir solche Pannen erspart bleiben, kommen hier die fünf häufigsten Planungs-Fehler, die du beim Anlegen eines Staudenbeets unbedingt vermeiden solltest.
1. Das Staudenbeet ohne Konzept anlegen
Ein Staudenbeet sollte gut durchdacht sein. Nicht ohne Grund gibt es Staudenbeetpläne, auf denen genau verzeichnet ist, welche und wie viele Stauden wo im Beet gesetzt werden sollen.
Wer nach Lust und Laune Pflanze kauft und diese setzt riskiert, dass das Beet unruhig wirkt oder Pflanzen sich gegenseitig die Nährstoffe und den Platz streitig machen.
Mach dir im Vorfeld Gedanken über die Anordnung und wähle Stauden in unterschiedlichen Größen aus. Achte dabei auf die Wuchshöhen und halte beim Pflanzen den empfohlenen Mindestabstand ein (dazu mehr bei Punkt 3).
Ein harmonisches Staudenbeet lebt von einer geschickten Abstufung der Pflanzenhöhen. Werden hohe Stauden wie Rittersporn oder Sonnenhut wahllos zwischen niedrige Bodendecker gesetzt, wirken sie schnell unruhig und nehmen kleineren Pflanzen das Licht.
Besser ist es, nach einem gestaffelten Prinzip zu pflanzen: Hohe Stauden nach hinten, mittelhohe in die Mitte und niedrige Bodendecker nach vorne. So kommt jede Pflanze zur Geltung und das Beet wirkt insgesamt harmonischer.
2. Den Standort der Stauden nicht beachten
Nicht jede Staude fühlt sich an jedem Standort wohl. Während einige Pflanzen viel Sonne und trockene Böden bevorzugen, gedeihen andere nur im Schatten oder auf feuchtem Untergrund.
Wer Stauden ohne Rücksicht auf ihre Standortansprüche miteinander im Beet kombiniert, riskiert, dass sie schlecht wachsen oder sogar eingehen.
Vor dem Kauf lohnt es sich, den Garten genau zu analysieren: Wie viel Sonne fällt auf das Beet? Ist der Boden eher sandig oder lehmig? Passen die gewählten Pflanzen zu den Bedingungen?
3. Den Platzbedarf unterschätzen
Ein junges Staudenbeet sieht oft noch etwas leer aus, aber das ändert sich schneller, als man denkt. Viele Stauden wachsen in den ersten Jahren kräftig und breiten sich aus.
Wer sie zu dicht setzt, nur, um schneller ein ansehnliches Ergebnis zu erzielen, riskiert, dass sie sich gegenseitig bedrängen und schwächere Pflanzen untergehen.
Andere Stauden bleiben klein und wirken in zu großen Abständen verloren. Am besten hält man sich an die empfohlenen Pflanzabstände und plant von Anfang an genügend Platz für wachsende Wurzeln und sich ausbreitende Horste ein.
4. Die Blütezeit nicht bedenken
Ein Staudenbeet kann das ganze Jahr über blühen – wenn man es richtig plant. Wer sich beim Pflanzenkauf nur auf Frühlings- oder Sommerblüher konzentriert, hat im Herbst und Winter eine kahle Fläche.
Damit das Beet möglichst lange attraktiv bleibt, sollten Stauden mit unterschiedlichen Blütezeiten kombiniert werden. Frühblüher wie Lederblümchen starten schon im Februar, während Sonnenhut und Astern den Garten bis in den späten Herbst hinein schmücken.
5. Den Pflegeaufwand unterschätzen
Auch wenn Stauden im Vergleich zu vielen anderen Pflanzen relativ pflegeleicht sind, heißt das nicht, dass sie völlig ohne Aufmerksamkeit auskommen.
Manche wachsen sehr langsam und könnten von konkurrenzstarken Pflanzen überwuchert werden, andere brauchen regelmäßigen Rückschnitt, um ihre Form zu behalten.
Besonders problematisch sind stark wuchernde Stauden, die sich unkontrolliert ausbreiten können und andere Pflanzen verdrängen. Wer darauf achtet, eine gute Mischung aus pflegeleichten und anspruchsvolleren Pflanzen zu wählen, erspart sich später viel Arbeit.
Diese Stauden sind besonders pflegeleicht
In der Bildergalerie findest du wunderschöne Stauden, die wenig Ansprüche haben und auch für Anfänger perfekt geeignet sind:
Ich hoffe, dass du aus meinen Fehlern lernen konntest und wünsche dir ganz viel Spaß und Erfolg beim Planen und Anlegen deines Staudenbeets!