Zwischen den Blumen, in den Mauerfugen und sogar in den Topfpflanzen: Unkraut macht sich wirklich überall breit. Und das in einem unglaublichen Tempo! Man hat das Gefühl, man müsste nur kurz blinzeln und schon sind drei neue Triebe aus dem Boden gesprossen.
Stundenlanges Jäten ist nun wirklich nicht jedermanns Sache. Und auch chemische Unkrautvernichter oder gar der Unkrautbrenner sind nicht immer die beste Wahl. Braucht man aber auch gar nicht: Hier kommen vier Hausmittel gegen Unkraut, die natürlich und ganz simpel sind.
Gibt es Unkrautvernichter ohne Chemie?
Zugegeben: Die Versprechen der chemischen Unkrautvernichter sind verlockend: einmal drauf, alles weg. Oder alles tot, besser gesagt. Und zwar leider nicht nur das Unkraut!
Denn solche Chemiekeulen haben natürlich auch einen negativen Effekt auf die Umwelt. Sie sind alles andere als gut für unseren Boden und das Grundwasser und sind zudem auch für Insekten und Haustiere giftig. Ganz zu schweigen davon, dass viele chemische Unkrautvernichter Wirkstoffe enthalten, die auch für uns nicht unbedenklich sind.
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Aber keine Angst! Die Alternative zu Chemie ist nicht direkt der Flammenwerfer, sondern es gibt Hausmittel gegen Unkraut, die genauso wirksam sind. Hier kommen die besten natürlichen Unkrautvernichter!
Brennnesseljauche als natürlicher Unkrautvernichter
Eine effektive Methode, um eure Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten zu machen, ist Brennnesseljauche. Aber wusstet ihr, dass Brennnesseln nicht nur zum Düngen geeignet sind, sondern auch gegen Unkraut helfen? Die Härchen der Brennnesseln enthalten die sogenannte Ameisensäure, die als natürlicher Unkrautvernichter wirkt.
Zutaten:
- 5 Liter Wasser
- 500 g junge Brennnesseln
Anwendung:
500 g junge Brennnesseln grob hacken und in 5 Liter Wasser in einem luftdichten Gefäß einlegen. Nach 15 Tagen die Mischung durch ein Sieb gießen, in eine Gießkanne umfüllen und überall dort verteilen, wo Unkraut wächst.
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Unkraut mit heißem Wasser bekämpfen
Noch einfacher ist diese Methode, um Unkraut loszuwerden: Einfach kochendes Wasser über die unerwünschten Pflanzen gießen, damit sie verbrennen. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern trotzdem effektiv. Wichtig: Achtet darauf, dass ihr mit dem heißen Wasser wirklich nur das Unkraut trefft, denn auch eure normalen Pflanzen verbrennen ansonsten.
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Nachhaltige Methode gegen Unkraut: Kochwasser wiederverwenden
Unser Haushalt ist im Grunde voll mit natürlichen Unkrautbekämpfungsmitteln. Einige davon sind sogar richtig nachhaltig, denn ihr müsst sie nicht mal extra anmischen.
Wenn wir Kartoffeln oder Nudeln kochen, landet das Wasser danach normalerweise im Abfluss. Dabei kann es als wirksames Mittel gegen Unkraut eingesetzt werden. Statt das Wasser also nächstes Mal wegzuschütten, könnt ihr es direkt über das Unkraut gießen, um es zu verbrennen. Besonders gut funktioniert das auch bei Terrassenfugen. Zum Schluss könnt ihr mit klarem Wasser nachspülen.
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Unkrautvernichter aus Essig und Backpulver
Mit einer Mischung aus Essig und Backpulver könnt ihr Unkraut ebenfalls effektiv bekämpfen. Dank seiner Säure verbrennt Essig die Blätter von Unkraut. Das im Backpulver enthaltene Natriumbicarbonat trocknet durch seinen Salzgehalt Pflanzen aus.
Wichtig: Experten raten dennoch von der Verwendung dieser Mischung ab, obwohl sie sehr effektiv ist. Der Grund: Essig übersäuert den Boden und Backpulver kann den Salzgehalt im Boden erhöhen.
Dadurch werden auch Mikroorganismen im Boden abgetötet. Durch die verschlechterte Bodenqualität leiden häufig auch die normalen Pflanzen. Bis der Boden sich von so einer Behandlung erholt hat, kann es aber sehr lange dauern. Auch das Grundwasser kann durch solche Hausmittel belastet werden.
Zutaten:
- 1 Liter Wasser
- 200 g Backpulver
- 40 ml weißer Essig
Anwendung:
Gießt die Mischung in eine Sprühflasche und benetzt anschließend das Unkraut leicht. Achtet darauf, dass ihr dabei nicht eure normalen Pflanzen oder Blumen trefft. Wartet bis das Unkraut verkümmert und zieht es anschließend mit einem Unkrautmesser aus der Erde. Die Mischung sollte einmal im Jahr angewendet werden.
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Unkrautvernichter aus Backpulver und Seife
Wenn ihr auf Essig verzichten möchtet, könnt ihr ebenfalls auf eine Mischung aus Backpulver und Seife setzen, um das Unkraut zu entfernen. Wie bei einer Mischung aus Essig und Backpulver gilt aber auch hier: Solche Unkrautmittel sollten trotz ihrer Natürlichkeit mit Vorsicht genossen werden.
Zutaten:
- 1 Liter Wasser
- 1 Teelöffel Backpulver
- 3 Esslöffel Seife
Anwendung:
Alle Zutaten miteinander vermischen, in eine Sprühflasche umfüllen und den Boden an den entsprechenden Stellen damit besprühen, damit kein Unkraut wächst
Besser als Unkrautvernichter: Unkraut vorbeugen
Noch praktischer ist es natürlich, wenn man das Unkraut von vornherein vom heimischen Garten fernhalten könnte. Mit diesen Tipps beugt ihr dem lästigen Grün vor:
1. Bodendecker nutzen
Bodendecker wie Haselwurz, Elfenblumen, Efeu oder Ysander sind das ganze Jahr über grün und sehen auch noch hübsch aus. Zudem helfen sie, Unkraut fernzuhalten. Denn sie verhindern, dass Licht an den Boden gelangt – die Unkraut-Triebe können sich nicht so gut entwickeln.
2. Unkrautvlies verwenden
Eine sehr effektive Lösung ist auch Unkrautvlies (bekommt ihr auf Amazon*). Dieses legt ihr großflächig in eurem Beet aus, bevor ihr die gewünschten Pflanzen hineinsetzt. Zunächst müsst ihr dafür entscheiden, wo eure Pflanzen platziert werden sollen und schneidet dann x-förmige Öffnungen in das Vlies.
Eure Pflanzen bekommen Licht von oben und Feuchtigkeit von unten, das Unkraut kommt hingegen nicht hindurch. Klappt übrigens auch, wenn ihr Pflastersteine und Co. vor Unkraut schützen wollt.
3. Freie Flächen abdecken
Ihr habt freiliegende Beete? Dann deckt diese mit Stroh oder Rindenmulch ab. So kommt kein Licht an die Erde und das Unkraut kann sich nicht entwickeln. Wenn ihr einen Fußweg mit vielen Ritzen und Fugen habt, dann könnt ihr Sand in diese Lücken kehren, um das Kraut fernzuhalten.