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Hartnäckige Irrtümer: 5 Wein-Mythen im Faktencheck

Drei Frauen mit Weinglas in der Hand in Lavendelfeld beim Sonnenuntergang
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Die 5 größten Wein Mythen

Wir haben die größten Wein-Irrtümer unter die Lupe genommen.

Bier auf Wein, lass das sein? Wir haben die größten Wein-Irrtümer unter die Lupe genommen und machen reinen Tisch.

Inhaltsverzeichnis

Es gibt viele Vorurteile und Irrtümer rund um den „edlen Tropfen“. Aber ist da überhaupt etwas dran? Wir haben die hartnäckigsten Wein-Irrtümer unter die Lupe genommen und konnten dabei viele Missverständnisse aufdecken.

Mythos Nr.1: Rotwein bei Zimmertemperatur trinken

Vor über hundert Jahren mag das der Fall gewesen sein. Da waren die Zimmer allerdings noch unbeheizt. Unser Verständnis von „Raumtemperatur“ hat sich seitdem gewandelt. Wenn wir heute Rotwein bei Zimmertemperatur trinken würden, wäre der Wein im Durchschnitt 20–23 Grad warm. Optimal ist bei Rotwein jedoch eine Trinktemperatur von 12–18 Grad.

Je schwerer und reifer der Rotwein, desto wärmer darf er sein. Der Grund: Tanninreiche Weine (mit vielen Gerbstoffen) schmecken gekühlt zu bitter. Durch höhere Temperaturen kommt die Süße besser zum Vorschein. Ist der Wein jedoch zu warm, schmeckt man den Alkohol zu stark heraus.

Funfact: Weißwein gehört umgekehrt in den Kühlschrank, weil die Kälte das Säureempfinden dämpft. Die Trinktemperatur liegt zwischen 8 und 14 Grad. Je lieblicher der Weißwein, desto wärmer darf er sein.

Mythos Nr.2: Rotwein muss atmen

Es stimmt zwar, dass das Aroma von Rotwein durch den Kontakt mit Sauerstoff stärker wird. Dafür reicht es jedoch nicht, einfach die Flasche vor dem Trinken offen stehenzulassen. Für eine ordentliche Belüftung sollte der Wein dekantiert, also in eine Karaffe mit großer Öffnung, umgefüllt werden.

Bei jungen Weinen ist das kein Problem. Doch ältere Weine können durch das Umschütten buchstäblich brechen – also ungenießbar werden. Zudem wird ein schlechter Wein auch dann nicht automatisch zu einem guten Wein, wenn man ihn atmen lässt.

Tipp: Billigen Rotwein könnt ihr guten Gewissens hyperdekantieren, indem ihr ihn im Mixer mit reichlich Luft reagieren lasst und so mehr aus ihm herausholt.

Lese-Tipp: Rotweinflecken entfernen: So klappt’s!

Mythos Nr.3: Wein auf Bier vs. Bier auf Wein

Wie war das noch gleich? Bier auf Wein, das lass sein – Wein auf Bier, das rat ich dir? Den Quatsch könnt ihr aus eurem Gedächtnis streichen. Denn die Reihenfolge, mit der ihr eure alkoholischen Getränke zu euch nehmt, ändert nichts an der Stärke der Kopfschmerzen, die euch am nächsten Tag erwarten, wenn ihr zu tief ins Glas geschaut habt.

Der Spruch stammt vielmehr aus alten Tagen, wo das Ansehen von Wein besser als das von Bier war. Bier im Anschluss an ein kultiviertes Glas Wein zu trinken, wäre ein sozialer Rückschritt. Ein steiler Aufstieg und damit ratsam war umgekehrt der Wechsel von billigem Bier zu edlem Wein.

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Mythos Nr.4: Qualitätsweine haben einen Korken

Zum Glück nur ein Gerücht! Der Verschluss eines Weines sagt nichts über seine Qualität aus. Das gilt ebenfalls für die Tiefe der Einbuchtung am Flaschenboden, die manchmal als besonderes Gütezeichen gedeutet wird, faktisch aber nur als Griffmulde dient.

In Wahrheit sind Drehverschlüsse sogar besser als Korken. Sie sind praktischer, günstiger in der Herstellung, zuverlässiger beim Abdichten und obendrein hygienischer. Es stimmt zwar, dass Wein in Flaschen mit Weinkorken besser „atmen“ kann und schneller reift als mit einem Schraubverschluss – wer den Wein aber nicht länger als fünf Jahre stehen lassen will, kann darauf pfeifen.

Mythos Nr.5: Wein wird mit dem Alter besser

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. So auch über die Annahme, dass Rotwein mit zunehmendem Alter immer besser wird. Es kommt nämlich darauf an, was ihr persönlich bevorzugt: einen fruchtigen jungen Wein oder eben einen vollreifen alten Wein.

Von einer längeren Lagerung als 3–5 Jahre raten auch die Weinexperten ab. Denn dann steigt das Risiko, dass sich eine Essignote herausbildet, die den Wein ungenießbar macht. Grundsätzlich gilt: Je höher der Gehalt an Tanninen, Zucker und Säuren, umso länger darf der Wein gelagert werden.

Fun Fact: Dass Rotweine gemeinhin länger haltbar wären als Weißweine, ist ebenfalls ein Mythos. Sehr süße Weißweine wie Eiswein oder ein komplexer Riesling lassen sich sogar mehrere Jahrzehnte lagern.

Tipp: Mehr Weinwissen gibt’s in „Der Master-Wein-Guide“ von Madeline Puckette und Justin Hammack. Hier könnt ihr das schöne Buch bei Amazon bestellen.*

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