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Zahnpflege bei Katzen: Die besten Tipps für gesunde Zähne

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Regelmäßige Zahnreinigung ist wichtig – auch für Katzen. Wir verraten euch, wie richtige Zahnpflege bei Katzen aussieht und wie ihr Zahnstein, Entzündungen und Mundgeruch vorbeugen könnt.

Inhaltsverzeichnis

Fast jeder Katzenbesitzer wird auf kurz oder lang mit einem Problem konfrontiert: Die Katze hat Mundgeruch. Und der kommt meist nicht einfach von einer fischlastigen Ernährung, sondern wird durch Zahnfleischentzündungen, Zahnbelag oder sogar Krankheiten wie FORL verursacht.

Deshalb ist es nicht nur wichtig, regelmäßig den Tierarzt aufzusuchen, um Zahnprobleme bereits im frühen Stadium zu erkennen, sondern auch auf eine angemessene Pflege der Zähne zu achten.

Doch warum bekommen Katzen überhaupt schlechte Zähne und was hilft gegen Zahnstein und Zahnfleischentzündungen? Wir klären die wichtigsten Fragen zum Thema Zahnpflege bei Katzen.

Im Video: Mit diesen 6 Tipps bleibt eure Katze lange gesund!

Katze gesund bleiben

Warum haben Katzen schlechte Zähne?

Tatsächlich hat der Großteil aller Katzen Zahnprobleme. Besonders betroffen sind dabei Hauskatzen, da sie anders als Freigänger keine Beute erlegen, die sie regelmäßig zerkauen und damit ihre Zähne reinigen können. Ohne die richtige Zahnpflege können Speisereste daher nicht aus dem Maul der Katze entfernt werden.

Auf Dauer der Zeit setzen sich an den Zähnen Speisereste fest und bilden Plaque. Dieser verhärtet sich zu Zahnstein und ruft anschließend Zahnfleischentzündungen oder Parodontose hervor. Im schlimmsten Fall kann die Katze aufgrund von Schmerzen nicht mehr richtig fressen oder verliert sogar Zähne.

In selteneren Fällen können auch Viren oder Immunerkrankungen für Zahnfleischentzündungen sorgen. Eine weit verbreitete Krankheit ist beispielsweise FORL (Feline odontoklastische resorptive Läsion), bei der sich der Zahn durch eine Fehlfunktion selbst auflöst.

Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig beim Tierarzt vorstellig zu werden, wenn ihr Veränderungen an eurer Katze bemerkt.

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Warum ist Zahnpflege bei Katzen so wichtig?

Genauso wie gesunde Zähne für unsere allgemeine Gesundheit wichtig sind, sind sie es auch bei unseren Vierbeinern. Denn ein gesundes Gebiss ist nicht nur essentiell, damit Katzen richtig fressen und zubeißen können, dauerhaft entzündetes Zahnfleisch und Zahnstein können zudem auch Krankheiten auslösen.

Wie gefährlich ist Zahnstein bei Katzen?
Die Bakterien aus dem entzündeten Zahnfleisch können durch den Blutkreislauf in andere Körperteile gelangen und dort ebenfalls Entzündungen verursachen. Herzkrankheiten oder Nierenschäden lassen sich daher manchmal auch auf Zahnprobleme zurückführen.

Deshalb sollte die regelmäßige Kontrolle und Pflege der Zähne genauso selbstverständlich sein wie bei uns. Für die meisten Katzenbesitzer ist sie es aber leider nicht – bis es zu den ersten Problemen kommt.

Falls ihr das vermeiden möchtet oder bisher einfach nicht so recht wusstet, wie ihr eure Katzen bei der Zahnreinigung unterstützen könnt, verraten wir euch jetzt wie’s geht.

Woran erkenne ich Zahnprobleme bei Katzen?

Ganz wichtig: Ihr solltet die Zähne eurer Katze regelmäßig kontrollieren, um Veränderungen rechtzeitig zu bemerken. Die meisten Katzen werden das aber nicht ganz problemlos zulassen.

Geht deshalb am besten so vor: Übt einen leichten Druck auf die Mundwinkel eurer Katze aus, sodass sich das Maul leicht öffnet. Falls eure Katze sich das gefallen lässt, könnt ihr vorsichtig die Lefzen etwas hochziehen, um einen Blick auf die Backenzähne zu werfen, wo sich meist am ehesten Plaque bildet.

Verbindet den Zahn-Check am besten mit einer normalen Streicheleinheit, damit eure Katze entspannt ist und belohnt sie danach, um ihr zu zeigen, dass überhaupt nichts Schlimmes dabei ist.

Anhand der folgenden Symptome könnt ihr erkennen, ob eure Katze entzündetes Zahnfleisch oder Zahnstein hat:

  • festsitzende Beläge auf den Zähnen, vor allen an den Backenzähnen
  • bräunliche verfärbte Zähne
  • gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch
  • Zahnfleischblutungen
  • starker Mundgeruch
  • Sabbern
  • Probleme beim Fressen oder Nahrungsverweigerung
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Wie oft Zahnreinigung bei Katzen?

Im besten Fall sollte die Zahnpflege bei Katzen – abhängig von der Methode – täglich oder zumindest regelmäßig stattfinden. Um die Zähne effektiv zu reinigen und vor Zahnbelag zu schützen, bieten sich einige Möglichkeiten an:

1. Zahnpflege bei Katzen durch Trockenfleisch und Kau-Snacks
Eine natürliche Zahnpflege für Katzen ist die regelmäßige Fütterung von Snacks, die den Kautrieb anregen und somit für Abrieb an den Zähnen sorgen. Dafür eignen sich besonders gut getrocknetes Fleisch oder andere Kau-Snacks auf denen eure Vierbeiner längere Zeit herumkauen müssen. Besonders gut eignen sich zum Beispiel getrocknete Hühnerhälse oder Hühnerfilet (hier bei Amazon*).

2. Zahnpflege bei Katzen durch rohes Fleisch
Eine weitere Form der natürlichen Zahnpflege kann die Fütterung von rohem Fleisch sein. Auch hier ist der Unterschied zum normalen Nassfutter eindeutig: Die Katzen müssen länger darauf herumkauen. Dadurch werden ihre Zähne auf natürliche Weise gereinigt. Gut geeignet sind zum Beispiel frische Hühnerherzen oder Hühnerhälse. Wichtig: Rohes Schweinefleisch sollte niemals verfüttert werden!

Darum ist Trockenfutter KEINE gute Zahnpflege bei Katzen
Der Mythos, dass Trockenfutter gut für die Zähne ist, hält sich leider hartnäckig. Leider ist genau das Gegenteil der Fall: Das Futter bleibt an den Zähnen kleben und verursacht auf Dauer Zahnstein. Der Grund: Abgesehen davon, dass Trockenfutter als Alleinfutter für Katzen ungeeignet ist, sind die Stücke nicht groß genug. Die Katze wird also niemals lang genug darauf herumkauen, um für genügend Abrieb an den Zähnen zu sorgen, sondern es bereits nach zwei bis drei Bissen hinunterschlucken.

Warum Trockenfutter keine geeignete Nahrung für Katzen ist, erfahrt ihr hier: Katzen-Trockenfutter: Wie gesund ist es wirklich?

3. Zahnpflege bei Katzen durch spezielle Produkte
Als zusätzliche Hilfe, um eure Stubentiger bei der Mundhygiene zu unterstützen, können spezielle Produkte wie Anti-Plaque-Pulver helfen, die unters Futter gemischt werden. Natürliche Inhaltsstoffe wie Algen, Pfefferminze oder Apfeltrester sollen dabei Zahnstein vorbeugen. Eine regelmäßige Zahnpflege bei Katzen können sie aber nicht ersetzen.

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Credit: Pets Purest

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Kann ich meiner Katze die Zähne putzen?

Im Grunde ist es die effektivste Methode, wenn ihr eurer Katze täglich die Zähne putzt. Deshalb: Ja, einer Katze kann man die Zähne putzen. Ob eure Katze das aber auch zulässt, ist etwas ganz anderes. Vor allem, wenn sie bereits älter ist, könnte es sehr schwierig sein, sie noch daran zu gewöhnen.

Deshalb sollte man so früh wie möglich anfangen, seine Katze ans Zähneputzen zu gewöhnen. Am besten verwendet ihr dafür eine spezielle Zahnbürste für Katzen beziehungsweise einen Fingerling, der mit seinen kleinen Noppen schonend zum Zahnfleisch und den kleinen Zähnen von Katzen ist.

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Spezielle Zahnpasta für Katzen kann, aber muss nicht zwangsläufig zum Putzen verwendet werden. An die Zahnbürste könnt ihr euren Stubentiger dann nach und nach spielerisch gewöhnen.

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Zähneputzen bei Katzen: Elektrische Zahnbürste von emmi-pet im Test

Da Zahnpflege bei Katzen ein häufig unterschätztes, aber doch so wichtiges Thema ist, haben wir selbst den Test gemacht und unseren Redaktionskatzen die Zähne geputzt. Dafür haben wir mehrere Wochen lang eine elektrische Ultraschall-Zahnbürste für Haustiere verwendet, die emmi-pet 2.0.

Das Besondere: Die elektrische Zahnbürste von emmi-pet soll Ablagerungen deutlich effektiver entfernen, als wenn der Katze mit einer Handzahnbürste die Zähne gereinigt werden. Sogar festsitzender Plaque soll sich lösen und schädliche Bakterien im Maul sollen bekämpft werden. Der große Vorteil gegenüber anderen Zahnbürsten: Die emmi-pet soll sanft, schmerzlos und vollkommen geräusch- und vibrationslos arbeiten, sodass sie auch für Katzen geeignet sein soll.

Unser Testpersonal: Die Kater Yukon und Alaska, beide 2017 geboren, sehr neugierig und begeisterte Produkttester. Bisher kannten sie nur das Zähneputzen mit einem Fingerling.

Hier könnt ihr die emmi-pet Ultraschall-Zahnbürste bei Amazon kaufen.*

Credit: emmi-pet

Die emmi-pet 2.0 im Test: Unsere Erfahrungen

Anwendung:
Für unseren Test haben wir die emmi-pet Ultraschall-Zahnbürste mehrere Wochen lang ausprobiert. Die Zahnbürste sieht aus wie eine gewöhnliche elektrische Zahnbürste, aber besitzt für Katzen einen extra kleinen Zahnbürstenkopf.

Wir haben uns im Vorfeld natürlich gefragt: Lassen sich Katzen wirklich mit einer elektrischen Zahnbürste die Zähne putzen? Die Anwendungshinweise der emmi-pet haben uns allerdings neugierig gemacht, denn durch die Ultraschallwellen werden Zähne und Zahnfleisch gereinigt, ohne dass man überhaupt schrubben muss. Die Zahnbürste soll lediglich bewegungslos an die Zähne der Katze gehalten werden, nachdem die spezielle Zahncreme auf die Zähne aufgetragen wurde.

Was uns zunächst auffällt: Im Gegensatz zu anderen Zahncremes für Tiere hat die Zahnpasta von emmi-pet einen recht starken Eigengeruch, der eher an menschliche Produkte erinnert. Der erste Geruchstest überzeugt auch Alaska und Yukon keineswegs. Beide sind alles andere als begeistert.

Für unseren Test haben wir Alaska und Yukon zunächst langsam an die neue Zahnbürste gewöhnt. Da beide aber eher unkompliziert und neugierig sind, war das Zähneputzen recht schnell möglich. Tatsächlich ist das einzige Indiz dafür, dass die Ultraschall-Zahnbürste läuft, die grüne Kontrollleuchte. Es ist keinerlei Vibration zu spüren und auch kein Geräusch zu hören.

Die Zahnbürste dann für mehrere Sekunden bewegungslos an die Zähne zu halten, stellt bei Alaska und Yukon kein allzu großes Problem dar. Es müssen lediglich die Lefzen hochgezogen und die Katze sanft fixiert werden.

Unser Fazit:
Nachdem wir die Ultraschall-Zahnbürste ausgiebig getestet haben, sind wir überzeugt. Nicht nur, dass das Produkt einen sehr hochwertigen Eindruck macht, auch finden wir es super, dass das Zähneputzen völlig ohne Geräusche und mechanische Reibung erfolgt. Das macht es deutlich einfacher sie bei Katzen anzuwenden.

Alaska und Yukon ließen das Prozedere beide über sich „ergehen“ – Begeisterung sieht aber definitiv anders aus. Das Problem scheint dabei aber gar nicht die Zahnbürste an sich zu sein, sondern der Geruch und Geschmack der Zahnpasta. Eine Zahncreme mit Fleischaroma wäre hier sicher hilfreich.

Ob die Zahnbürste wirklich „funktioniert“ lässt sich nur am Ergebnis erkennen, da das einzige Indiz dafür, dass die Zahnbürste wirklich arbeitet ein kleines grünes Lämpchen ist. Das ist zunächst etwas irritierend, wenn man normale elektrische Zahnbürsten gewöhnt ist. Da Alaska und Yukon beide keinen wirklichen Zahnbelag hatten, können wir dazu kein wirkliches Urteil fällen.

Alles in allem können wir die emmi-pet trotz ihres stolzen Preises jedem Katzenbesitzer weiterempfehlen, denn sie reinigt effektiv, ohne zu viel Stress für den Stubentiger zu verursachen.

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Was hilft bei Katzen gegen Zahnstein?

Ist einmal Zahnstein entstanden, lässt der sich in der Regel nicht ohne weiteres wieder durch Zähneputzen, Kauartikel oder Anti-Zahnstein-Präparate entfernen. Meist ist der Gang zum Tierarzt unumgänglich.

Unter Narkose kann der dann den Zahnstein entfernen. Hat sich bereits eine Entzündung ausgebreitet, müssen im schlimmsten Fall auch Zähne gezogen werden.

Um das zu vermeiden, solltet ihr also regelmäßig das Gebiss eurer Katze kontrollieren und für die richtige Mundhygiene sorgen.

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