Inhaltsverzeichnis
- Ausreichend Schlaf verringert Kalorienaufnahme
- Studien fanden unter Alltagsbedingungen statt
- Warum ist Schlafen so gesund?
- Ausreichend Schlaf reicht leider nicht aus
Dass ausreichend Schlaf gesund ist, wissen wir schon lange. Aber seit einigen Jahren kursiert das Gerücht, dass man im Schlaf auch abnehmen kann. US-amerikansiche Mediziner*innen haben dies jetzt bestätigt.
In einer Studie untersuchten sie den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Schlaf und kamen zu verblüffenden Ergebnissen, die sie im Fachblatt „JAMA Internal Medicine“ veröffentlichten.
Unser Lesetipp: Besser schlafen: Das hilft gegen die Müdigkeit!
Ausreichend Schlaf verringert Kalorienaufnahme
In einer Studie mit 80 übergewichtigen Probanden, die alle im Durchschnitt weniger als 6,5 Stunden schliefen, untersuchten die Forscher*innen den Zusammenhang zwischen Kalorienaufnahme und Schlaf. Dazu teilten sie die Gruppe in zwei Hälften, wobei die eine Hälfte als Kontrollgruppe funktionierte und während des vierwöchigem Zeitraums nichts an ihrem Verhalten änderte.
Die anderen Teilnehmer*innen bekamen eine individuelle Beratung, um ihre Schlafgewohnheiten zu optimieren, sodass sie länger schlafen. Die Folge war: Sie schliefen im Durchschnitt etwa 1,2 Stunden länger. Das Überraschende war aber, dass die längere Schlafphase mit einer verringerten Energieaufnahme einherging. Die Probanden verringerten ihre Kalorienaufnahme durchschnittlich um 270 kcal pro Tag.
Studien fanden unter Alltagsbedingungen statt
Während bei vielen anderen Studien die Gewichtsabnahme darauf zurückzuführen ist, dass sie unter Laborbedingungen stattfanden, ist das bei dieser Untersuchung nicht der Fall. Die Probanden konnten die Studie zuhause durchführen, in ihren eigenen Betten ohne Anweisung von Ernährung und Sport. Lediglich ein tragbarer Tracker zeichnete die Schlafgewohnheiten auf.
Karten Müssig, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Franziskus-Hospital Harderberg, erklärt dazu: „Empfehlungen zur Gewichtsabnahme sind nicht selten Resultat von Untersuchungen unter Laborbedingungen, bei denen immer die Frage bleibt, ob diese in die Realität übertragbar sind.“
Unser Lesetipp: Endlich schlank! 8 Tipps, um richtig abzunehmen
Warum ist Schlafen so gesund?
Dass Schlaf und Körpergewicht zusammenhängen, ist allgemein bekannt. Frühere Studien fanden bereits heraus, dass ein zu kurzer Schlaf das Sättigungsgefühl verringert und zu Heißhungerattacken führen kann. Ebenso kann es zu einer verstärkten Fettspeicherung kommen. Auf lange Sicht ist Übergewicht und Adipositas sowie Typ-2-Diabetes vorporgrammiert.
Die Forscher*innen gehen davon aus, dass Schlafentzug bzw. zu wenig Schlaf den Cortisolspiegel (Stresshormon) erhöhen und den Hormonspiegel von Leptin, ein Hormon, das den Appetit kontrolliert, senken kann.
Macht Schlafen mit Fernseher wirklich dick? Die Antwort findest du im Video.
Ausreichend Schlaf reicht leider nicht aus
Lange und ausreichend schlafen und ein paar Kilos verlieren? Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Leider ist es das auch. Wie Müssig erklärt, reicht eine Verlängerung der Schlafdauer allein nicht aus, um Adipositas zu behandeln bzw. vorzubeugen.
Auch andere Faktoren wie Bewegung und gesunde Ernährung spielen weiterhin eine wichtige Rolle. „Es mag trivial klingen, aber wenn ich Gewicht verlieren will, muss ich weniger Energie zuführen, als ich verbrenne.“, so Müssig weiter.
Auch lesen: 1, 2 oder 5 Kilo: Wie viel kann man in einer Woche abnehmen?
Zwar ist Schlaf kein Wundermittel, um in Form zu kommen, aber ausreichend Nachtruhe tut dem Körper auf jeden Fall gut. In diesem Sinne also: Gute Nacht!