Vor etwa drei Wochen wurde der erste Affenpocken-Fall in Deutschland bekannt. Seitdem haben sich etwa 200 weitere Menschen mit dem Virus infiziert. Deshalb will die WHO einen Notfallausschuss am Wochenende einberufen.
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Dabei soll diskutiert werden, ob es sich bei den Affenpocken, wie bei dem Coronavirus, um eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite handeln könnte: „Wir wollen nicht warten, bis die Situation außer Kontrolle geraten ist“, betont der WHO-Spezielist Socé Fall.
EU bestellt Affenpocken-Impfstoff
In dem Gremium werden Expert*innen zusammenkommen, die sich mit dem Virus auskennen und mögliche Maßnahmen abwägen. Eine dieser Maßnahmen könnte vor allem das Impfen sein. Bereits jetzt stehen 40.000 Impfdosen des Pockenimpfstoffs bereit, der gegen die Affenpocken eingesetzt werden kann. Die EU will jedoch 110.000 Impfdosen des Affenpocken-Impfstoffes bestellen.
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Diese Impfdosen könnten dann bereits ab Ende Juni bereitstehen und verimpft werden. Die Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission, STIKO, vor allem bestimmten Risikogruppen und Kontaktpersonen von bereits Infizierten.
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Ein erhöhtes Infektionsrisiko sieht die STIKO vor allem bei Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben. Denn von allen ca. 1600 Infizierten weltweit sind die meisten unter ihnen männliche Patienten, die Sex mit Männern haben. Auch hier sei eine Impfung durchaus zu empfehlen.
Das RKI jedoch stuft das Risiko für die breite Bevölkerung eher gering ein: „Der Ausbruch hat eher nicht die Eigenschaft, exponentiell wachsende Fallzahlen zu entwickeln“, so Timo Ulrichs, Experte für Globale Gesundheit an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin. Denn die Übertragung sei lediglich durch engen Körperkontakt und durch Kontakt mit ausgeschiedenen Atemwegssekreten und Speichel möglich.