Masken sind aus unserem Alltag momentan einfach nicht wegzudenken. Sie begleiten uns täglich durch die Pandemie. Doch langsam scheint sich Corona-Lage zu entspannen. Die Inzidenz sinkt stetig weiter und die Impfquote steigt. Daher wird nun über das Ende der Maskenpflicht diskutiert.
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Aufgrund der stark sinkenden Infektionszahlen hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für ein schrittweises Ende der Maskenpflicht ausgesprochen. Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärte Spahn: „Bei den fallenden Inzidenzen sollten wir gestuft vorgehen: In einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draußen grundsätzlich entfallen.“
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Schrittweises Ende der Maskenpflicht
In Regionen mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote könne man nach und nach auch drinnen auf den Mund-Nasen-Schutz verzichten. Spahn betonte aber zudem, dass das Tragen von Masken auch ohne Pflicht weiter zu empfehlen sei, besonders auf Reisen oder bei Treffen in Innenräumen.
Mehr Sicherheit gebe es nur, „wenn alle Anwesenden entweder geimpft oder regelmäßig getestet sind“, so der Gesundheitsminister weiter.
Forderung nach Aufhebung der Maskenpflicht
In anderen Ländern wie beispielsweise den USA wird die Maskenpflicht für Geimpfte aufgehoben, in Dänemark gilt sie nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch die Schweiz will das Ende der Maskenpflicht beschließen. Umso lauter werden nun auch in Deutschland die Stimmen, die diesen Schritt befürworten.
Die FDP fordert die komplette Aufhebung der Maskenpflicht. Auch Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) zeigt sich dafür offen. Die Bundesländer müssten klären, „ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist, wenn die Inzidenzzahlen niedrig sind und weiter sinken“, sagte sie der „Bild am Sonntag“.
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Experten mahnen zur Vorsicht
Doch es gibt auch Stimmen, die die komplette Aufhebung der Maskenpflicht für voreilig halten und vor einer vierten Infektionswelle warnen. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt halten das Ende der Maskenpflicht nur für draußen möglich, nicht aber in Innenräumen. Dobrindt mahnte im ZDF trotz sinkender Inzidenzen nun „nicht unvorsichtig zu werden.“
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Auch für den Lehrerverband kommen die Forderungen zu früh. „Es ist eine andere Hausnummer, ob die Maskenpflicht bei niedrigen Inzidenzen abgeschafft wird oder ob jeden Tag zehn Millionen Schülerinnen und Schüler eng an eng nebeneinander auf Schulbänken in wieder vollständig gefüllten Klassenzimmern sitzen“, sagt Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Handelsblatt.
Dabei sei vor allem zu berücksichtigen, dass Kinder und Jugendliche bislang nicht geimpft seien.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zeigte sich ebenfalls offen für Lockerungen im Freien, mahnte aber auch zur Vorsicht. Gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ erklärt er: „Wir sollten nicht den Eindruck vermitteln, die Pandemie sei vorbei.“