Veröffentlicht inAktuelles, Buzz

Hebammen-Petition: Karl Lauterbach reagiert auf Kritik

Krankenhausreform von Lauterbach: Anpassung des Pflegebudgets auch für Hebammen?
© Getty Images

Hebammen-Petition: Karl Lauterbach reagiert auf Kritik

Die Neuaufteilung des Pflegebudgets und die damit verbundene Reform stößt bei vielen auf Kritik. Gesundheitsminister Karl Lauterbach äußerte sich nun zu der künftigen Finanzierung von Hebammen.

Die geplante Veränderung des Pflegebudgets durch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach löst aktuell einen regelrechten Shitstorm aus. „Hebammen haben keine Lobby. Schwangere haben keine Lobby. Kinder haben keine Lobby“, schreibt der auf Instagram bekannte Gynäkologe Dr. Konstantin Wagner und kritisiert damit den geplanten Entwurf.

Und damit ist er nicht alleine. Auch der Deutsche Hebammenverband (DHV) und viele weitere Menschen auf Social Media schlagen jetzt Alarm. Doch warum steht die Gesetzesänderung in der Kritik?

Gesetzesreform zum Pflegebudget stößt auf Kritik

Das sogenannte GKV-Finanzstabilisierungsgesetz soll das Pflegebudget neu aufteilen. Karl Lauterbach selbst bezeichnet die Reform laut focus.de als „modern“ und „bedarfsgerecht“. Das sehen viele Menschen anders. Doch worum geht’s eigentlich?

Der Plan der Krankenhausreform: Ab 2025 soll das Pflegebudget nur noch qualifizierte Pflegekräfte finanzieren und miteinbeziehen. Das bedeutet, dass zusätzliches Fachpersonal, wie bspw. Physiotherapeut*innen, Logopäd*innen und auch Hebammen und Entbindungspfleger durch die Krankenhäuser finanziert werden müssen.

Auch lesen: Kampf gegen Endometriose: Karl Lauterbach soll handeln

Kritik an Reform: Lösen Pflegekräfte bald die Hebammen ab?

Viele befürchten nun, dass das Fachpersonal von den Kliniken nicht ausreichend finanziert wird. Dies würde dazu führen, dass Pflegekräfte künftig die Aufgaben von Hebammen und Entbindungspflegern übernehmen. Die Kritik ist groß.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Die Reform birgt also die große Gefahr, dass bereits überlastete Pflegekräfte noch mehr Aufgaben übernehmen und zudem nicht ausreichend für die Versorgung und Betreuung von Schwangeren und Neugeborenen qualifiziert sind. Ein absolutes No-Go, sagen viele.

Lies auch: 6 Gründe, warum jede Schwangere eine Hebamme haben sollte

Hebammen-Petition: Nun reagiert auch Karl Lauterbach

Eine Petition spricht sich nun gegen die geplante Gesetzesänderung aus. Die Forderung: Die Reform soll die wichtige Arbeit von Hebammen und weiterem medizinischen Fachpersonal berücksichtigen. Aktuell hat die Petition bereits knapp 1,4 Mio. Unterstützerinnen und Unterstützer (Stand: 09.11.22 11:38 Uhr).

Falls auch ihr die Hebammen und Entbindungspfleger unterstützen möchtet, könnt ihr hier die Petition auf change.org unterzeichnen und einen Beitrag für mehr Sichtbarkeit der Hebammen leisten.

Auch der Gesundheitsminister hat nun auf die Kritik der geplanten Reform reagiert und lenkt ein. „Der wirtschaftliche Druck verträgt sich nicht mit dem Berufsbild. Auf dem Rücken der Hebammen sollen Krankenhäuser künftig nicht mehr sparen können“, so Lauterbach laut tagesschau.de.

Karl Lauterbach plane nun eine Anpassung des Gesetzesentwurfs. Hebammen und Entbindungspfleger sollen künftig durch das Pflegebudget mitfinanziert werden. Zu den anderen Berufsgruppen hat sich der Gesundheitsminister bisher nicht geäußert.