Wenn ein junger Mensch jemandem mit Kindern erklärt, dass er oder sie sich keine eigenen Kinder wünscht, dann fällt fast immer der gleiche Satz beim Gegenüber: „Das wirst du bereuen, wenn du älter bist!“
Viele Menschen, die schon früh merken, dass sie keine Kinder bekommen wollen, hadern sogar selbst mit ihrer Entscheidung. Auch sie fürchten, es später im Alter zu bereuen, sich gegen eigene Kinder entschieden zu haben.
Doch ist diese Angst wirklich berechtigt? Das wollten Forscher*innen der Freien Universität Brüssel mit einer neuen Studie herausfinden. Dazu befragten sie 13 kinderlose Menschen im Alter von 61 bis 84 Jahren ganz ausführlich zu ihrer Kinderlosigkeit.
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Überraschende Ergebnisse der Studie
Ihre Ergebnisse veröffentlichten die belgischen Wissenschaftler*innen im August 2020 im Fachmagazin „Journal of Family Issues„. Und die Ergebnisse könnten für viele wirklich überraschend sein!
Denn tatsächlich gab lediglich eine der befragten Teilnehmer*innen an, die Entscheidung gegen eigene Kinder mittlerweile zu bereuen. Dabei handelte es sich um eine 83-jährige Frau.
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Alle übrigen Befragten widerlegten das Klischee und die Angst, Kinderlosigkeit könne man im Alter bedauern. Fast alle Propand*innen der belgischen Studie gaben sogar an, Erleichterung durch ihre freiwillige Kinderlosigkeit zu verspüren.
Doch ob mit diesen Studienergebnissen aus Brüssel oder ohne: Keine Kinder zu wollen oder zu bekommen, ist eine sehr private Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Da sollte sich niemand von anderen Menschen hineinreden lassen.