So viele Krankschreibungen gab es noch nie! Die Techniker Krankenkasse (TK) verzeichnet in einer aktuellen Vorabauswertung des Gesundheitsreports einen deutlichen Anstieg der krankheitsbedingten Fehltage für das 1. Quartal 2022, also die ersten drei Monate des Jahres. Das Ergebnis: Jeder bei der TK versicherte Erwerbstätige hat sich im Durchschnitt ca. 4,75 Tage krankschreiben lassen. Zum Vergleich: 2021 waren es noch 3,5 Tage.
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Omikron als möglicher Grund?
Den Rekordwerten der Krankschreibungen liegen gleich mehrere Ursachen zugrunde: Zum einen spielt laut Dr. Jens Baas, dem Vorstandsvorsitzenden der TK, die Erkältungs- und Grippewelle eine große Rolle bei dem massiven Anstieg. In Kombination mit der Corona-Omikron-Variante habe sich dieser Effekt noch weiter verstärkt.
Durch die geltenden Hygienemaßnahmen in 2021 hatten sich Krankschreibungen, die Erkältungen betreffen, reduziert. Jedoch „hat uns die Erkältungswelle dieses Frühjahr voll erwischt“, so Baas. Trotz des Anstieges der Krankheitstage durch Omikron, ist die Variante im Gesamtüberblick jedoch nicht der Treiber des hohen Gesamtkrankenstandes.
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Aber nicht nur physische Erkrankungen, sondern auch psychische Krankheiten nehmen einen Einfluss auf die Arbeitsausfälle Erwerbstätiger. Diese machten laut DAK gemeinsam mit Muskel-Skelett- und Atemwegserkrankungen mehr als die Hälfte der Fehltage aus. Laut des DAK Gesundheitsreports 2022 lag die durchschnittliche Krankschreibungsdauer für psychische Leiden in 2021 bei 39,2 Tagen.
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Der Anstieg bei psychischen Leiden (laut DAK 19 Prozent) lasse sich nicht direkt auf eine generelle Zunahme dieser Art Erkrankungen zurückführen, sondern eher auf eine Vereinfachung in der Diagnostik. So könnten psychische Erkrankungen heutzutage schneller festgestellt werden.
Im deutschlandweiten Überblick zeigt sich die Tendenz, dass Bundesländer im Osten Deutschlands einen stärkeren Anstieg an Krankschreibungen verzeichnen. Die hohen Fallzahlen liegen im Osten zwischen 119,3 (Sachsen) und 134,2 (Thüringen) AU-Fällen pro 100 Versicherte. Auch im Westen Deutschlands, wie beispielsweise rund um Duisburg und Gelsenkirchen, lägen laut Aussagen der TK Arbeitnehmer*innen im Jahresvergleich bei über 15 Fehltagen. Im Süden Deutschlands hingegen sei die Zunahme relativ schwach.