Wenn das Handy oder Festnetztelefon mit unbekannter oder ausländischer Nummer klingelt, sind viele Menschen schon in Alarmbereitschaft. Nicht selten handelt es sich dann um einen Werbeanruf oder schlicht und einfach um Telefonabzocke. In letzterem Fall versuchen kriminelle Personen durch Fehlinformationen die Hilfsbereitschaft auszunutzen, um an Erspartes oder persönliche Daten zu kommen.
Das Opfer wird dabei meist stark beeinflusst, eingeschüchtert und mit schockierenden Nachrichten in Angst und Schrecken versetzt. Recht bekannt ist beispielsweise der Enkeltrick, bei denen es die Betrüger*innen vorwiegend auf ältere Menschen abgesehen haben. Dies ist jedoch nicht die einzige Methode.
Was ihr bei einem Telefonbetrug tun solltet und wie ihr euch und euer Umfeld schützen könnt, verraten wir euch hier im Beitrag.
Enkeltrick und Co.: Die Methoden der Betrüger
Neben dem sogenannten „Enkeltrick“ gibt es jede Menge andere betrügerische Vorgehensweisen. Viele Kriminelle geben sich beispielsweise als Servicemitarbeiter*innen großer Unternehmen aus und versuchen an Kontodaten und Passwörter zu kommen. Auch die Masche von angeblicher Polizei, Staatsanwaltschaft oder wichtigen Behörden führt Verbraucher*innen hinters Licht.
Gefährlich wird es übrigens nicht nur per Telefonanruf. Auch über Messengerdienste wie WhatsApp könnt ihr betrügerische Nachrichten erhalten. Kein Wunder also, dass grundsätzlich jede*r auf einen Telefonbetrug hereinfallen kann. Doch woran erkenne ich, dass es sich bei einem Anruf oder einer Handynachricht um Abzocke handelt?
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Was tun bei Telefonbetrug? Diese Tipps helfen!
Die Maschen der Telefonbetrüger*innen mögen unterschiedlich sein, doch die Vorgehensweise ist meist die gleiche. Daher haben wir euch ein paar wichtige Hinweise zusammengestellt, an denen ihr schnell die betrügerischen Absichten erkennen könnt.
#1 Ihr erhaltet eine schockierende Nachricht
Kriminelle haben es meist auf die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer abgesehen. Mit angeblichen Schicksalsschlägen oder Notfallnachrichten versuchen Sie an euer Geld zu kommen. Denn wer hilft einem guten Freund oder Familienmitglied schon nicht gern aus der Patsche? Bleibt in diesem Fall unbedingt vorsichtig. Vereinbart mit Familien und Freunden für Notfälle ein Codewort. Kennt der Anrufende das Codewort nicht, wisst ihr sofort, was Sache ist.
#2 Anrufende setzen euch unter Druck
Telefonbetrüger*innen sind in der Regel gut vorbereitet, für Smalltalk ist keine Zeit. Habt ihr das Gefühl, unter Druck gesetzt zu werden? Denkt daran, Notfälle, bei denen jemand aus eurem Umfeld dringend Bargeld braucht, sind höchst selten und eher unrealistisch. Falls ihr das Gefühl habt, die Kontrolle über den Anruf zu verlieren, dann legt lieber auf. Prüft bei Verwandten oder Freunden, ob an der aufgetischten Story wirklich was dran ist.
#3 Ihr sollt den Namen des Anrufenden erraten
Wie schaffen es Telefonbetrüger*innen, sich als die eigene Familie oder enge Freunde auszugeben? Ganz einfach mit einer solchen oder ähnlichen Frage: „Na, errätst du wer ich bin?“ Antwortet auf solche Fragen auf Gegenfragen und bleibt stur. Versucht so wenig Informationen wie möglich preiszugeben.
#4 Eine staatliche Behörde ist am Telefon
In der Regel rufen staatliche Behörden nicht einfach so an. Erst recht nicht unter den bekannten Rufnummern 110 oder 112. Dies sind meist die einfachsten Hinweise, Betrügende zu entlarven. Ebenso werden die Polizei oder andere Behörden euch niemals bitten, Kontodaten preiszugeben, Überweisungen zu tätigen oder euch zu einer Übergabe von Wertsachen auffordern. Auch wenn ihr denkt, es sei unhöflich, legt sofort auf.
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#5 Angeblicher Tech-Support braucht eure Daten
Auch eine clevere Betrugsmasche: Kriminelle geben sich z.B. als Microsoft-Mitarbeitende aus. Unter angeblichen Software- oder Lizenzproblemen fordern die Betrüger*innen Zugang zum persönlichen Laptop oder persönliche Kontodaten. Auch hier gilt: Beendet das Telefonat besser sofort. Denn eine angeblich nicht gezahlte Lizenzgebühr ist totaler Quatsch.
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Telefonbetrug melden: So geht’s
Ebenso solltet ihr bei Bandansagen und bei Nachrichten unbekannter Nummern auf WhatsApp vorsichtig sein. Notiert euch die jeweilige Telefonnummer und Vorgehensweise und meldet dies der örtlichen Polizei. Außerdem könnt ihr über die Webseite der Bundesnetzagentur online anhand eines Formulars Beschwerde einreichen.
Falls ihr gerade Opfer eines Telefonbetrugs geworden sein, könnt ihr unter der Sperrnotrufnummer 116 116 die betroffene Giro- oder Kreditkarte sperren lassen. Bei einer bereits getätigten Überweisung solltet ihr sofort eure Bank kontaktieren. Mit etwas Glück kann die Zahlung noch rechtzeitig zurückgezogen werden. Mehr Unterstützung und Infos bei Telefonbetrug bietet auch die Hilfsorganisation Der Weiße Ring e.V.