Die meisten Babys und viele Kleinkinder werden morgens sehr früh wach. Zum Leidwesen der Eltern. Was genau man unter frühem Aufstehen versteht, ist natürlich ganz subjektiv. Für die einen Eltern ist 7 Uhr morgens bereits früh, während die anderen ohne Probleme um 5 Uhr aufstehen können.
Ob das frühe Aufstehen der Kinder problematisch ist, hängt allerdings nicht unbedingt mit dem subjektiven Empfinden der Eltern zusammen. Problematisch wird es eigentlich erst dann, wenn das frühe Aufwachen die Kinder belastet.
Wann stehen Kinder zu früh auf?
Generell gilt es also erstmal herauszufinden, ob das Kind wirklich zu früh aufsteht. Gute Hinweise dafür können zum Beispiel sein, ob es nach dem Aufwachen fit erscheint und gut erholt in den Tag starten kann. Wenn die Kleinen nach dem Aufwachen immer müde wirken und vielleicht sogar quengelig sind, kann das ein Hinweis darauf sein, dass ihnen der Schlaf nicht reicht.
Sehr oft wachen Babys eher auf, als den meisten Eltern lieb ist: Wacht das Kind um 6 Uhr morgens auf, gilt das allerdings als eine Aufwachzeit, die der Entwicklung von Babys und Kleinkindern entspricht. Wenn eure Kleinen also morgens mit der Sonne aufstehen, dabei selbst wie ein Sonnenschein strahlen und es kaum erwarten können, in den Tag zu starten, habt ihr wahrscheinlich gar kein Frühaufsteherproblem. Zumindest nicht von Seiten eures Babys.
Tipps für Eltern von Frühaufstehern
Wenn sich jetzt allerdings euer Verdacht erhärtet hat, dass euer Kind zu früh aufsteht und dementsprechend zu wenig schläft, haben wir ein paar einfache Tipps und Tricks für euch. So schafft ihr es, Schritt für Schritt die Nächte für euch und euren Schatz um ein paar wertvolle Augenblicke zu verlängern.
1. Lasst den Mittagsschlaf nicht ausfallen
Viele Eltern lassen in ihrer Verzweiflung irgendwann den Mittagsschlaf ausfallen oder sogar ganz weg. Sie erhoffen sich dadurch, dass ihre Kinder nachts den am Tag verlorenen Schlaf nachholen. So funktionieren Kinder aber nicht. Im Gegenteil: Kinder, die zu müde sind, haben größere Schwierigkeiten einzuschlafen und wachen früher wieder auf. Regelmäßiger Mittagsschlaf kann also sogar dabei helfen, dass Kinder nachts besser und länger schlafen.
Dabei sollte man aber natürlich das Alter der Kinder berücksichtigen. Je älter die Kleinen sind, umso weniger Schlaf brauchen sie am Tag. Babys zwischen vier und zwölf Monaten schlafen am Tag bis zu vier Stunden, während Babys zwischen zwölf und 24 Monaten nur noch zwei bis drei Stunden und Kleinkinder ab dem zweiten Lebensjahr nur ein bis zwei Stunden Mittagsschlaf brauchen.
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Manche Kinder verweigern mit zwei, drei Jahren bereits den Mittagsschlaf. Damit sie (und ihr) in der Mittagszeit aber dennoch zur Ruhe kommen, empfehlen wir, ihnen ein Hörbuch anzustellen. Hier bei Audible findet ihr beispielsweise viele tolle Hörbücher für Kinder* (und vielleicht auch für euch), bei den es sich wunderbar träumen lässt.
So können eure Kleinen für 30 Minuten oder länger entspannt der Geschichte lauschen und mit ein bisschen Glück schlafen sie sogar dabei ein.
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2. Früher ins Bett gehen
Die meisten Eltern versuchen, die Schlafenszeit ihrer Kinder nach hinten zu schieben, weil sie glauben, die müden Kinder würden dadurch länger schlafen. Dies funktioniert aber aus demselben Grund nicht, aus dem auch der fehlende Mittagsschlaf nicht funktioniert: Übermüdete Kinder schlafen schlechter und weniger – und sind ganz nebenbei bemerkt auch schlechter gelaunt. Schließlich sind wir auch nicht glücklich, wenn wir übermüdet sind.
Es kann also helfen, die Schlafenszeit etwas vorzuziehen. Probiert es aus und schickt eure Kleinen 20 Minuten früher ins Bett. Wenn sich dies als erfolgreich erwiesen hat, könnt ihr noch 20 Minuten vorziehen – so lange bis ihr die ideale Schlafenszeit für euer Kind gefunden habt.
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3. Geht mit zu frühem Aufstehen um, wie mit nächtlichem Aufstehen
Wenn Eltern ihre kleinen Frühaufsteher morgens aus dem Bett holen und mit ihnen interagieren, bestätigen sie das frühe Aufstehen damit. Das heißt: Ihr suggeriert eurem Kind damit, dass diese Zeit zum Aufstehen in Ordnung ist und der Tag jetzt starten kann.
Manchmal kann es also helfen, wenn ihr euer Kind früh am Morgen so behandelt, als wäre es nachts aufgestanden. Ihr könnt es natürlich beruhigen, aber spielt um diese Zeit nicht mit eurem Baby, sprecht in leiser Tonlage und schaltet auch kein grelles Licht an.
Das gibt eurem Kind die Gelegenheit, wieder einzuschlafen. Nach einer Woche könnte sich euer Problem so bereits von alleine erledigt haben.
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4. Sucht nach Störfaktoren
Manchmal wachen Kinder gar nicht freiwillig so früh auf, manchmal stören auch äußere Einflüsse ihren Schlaf. Es kann also helfen, wenn ihr euch mal bewusst einen Wecker stellt, der vor der gewöhnlichen Aufstehzeit eurer Kleinen losgeht. So könnt ihr selbst nach der Quelle des Problems suchen.
Möglicherweise wird es zu hell im Raum und ihr könntet einen Vorhang oder ein Rollo aufhängen. Vielleicht ist auch ein Vogelnest in der Nähe des Kinderzimmers und Zwitschern weckt euer Baby. In diesem Fall könnten konstante Hintergrundgeräusche dabei helfen, den Lärm zu übertönen. Manchmal kann die Lösung eines Schlafproblems tatsächlich ganz einfach sein.
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Tipps, damit das Baby die Nacht durchschläft
Bei kleineren Kindern ist oft gar nicht das zu frühe Aufstehen das Problem, sondern die insgesamt viel zu unruhigen Nächte. Das ständige Wachwerden zerrt an den Nerven der Eltern. In den ersten Wochen ist das aber völlig normal. Denn Babys müssen erst lernen, dass es Tag und Nacht gibt.
Ihr könnt eure Kleinen dabei Schritt für Schritt unterstützen und gemeinsam und sanft daran arbeiten, dass sie eines Tages tatsächlich eine ganze Nacht durchschlafen.
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Und denkt immer daran: Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Lasst euch nicht verrückt machen, wenn es bei eurem Kind ein bisschen länger dauert. Bleibt ruhig und gebt eurem Kind die Zeit, die es braucht.
Quellen & Informationen:
- Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
- Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP)
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Wichtiger Hinweis zum Schluss: Die Informationen und Tipps in diesem Artikel sind lediglich Anregungen. Jedes Kind ist anders und reagiert auf seine eigene Art und Weise. Es ist deshalb wichtig, dass du auf dein Kind eingehst und so herausfindest, welcher Weg der beste für euch ist. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Kinderarzt kontaktieren.