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Equal Pay Day: Diese Finanztipps hätten Frauen gern schon früher gekannt

Diese Finanztipps hätten Frauen gerne schon früher gekannt
Diese Finanztipps hätten Frauen gerne schon früher gekannt Credit: Getty Images

Der Equal Pay Day macht auf die Ungleichberechtigung zwischen den Geschlechtern speziell beim Gehalt aufmerksam. Worauf Frauen heute Wert legen und welche Finanztipps sie ihrem früheren Ich geben würden, zeigt eine aktuelle Studie. Ein großes Thema: Finanzielle Unabhängigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Noch immer verdienen Frauen in Deutschland deutlich weniger Gehalt als Männer. Im Schnitt liegt das Einkommen von Frauen demnach 18 Prozent unter dem von Männern, die denselben Job ausüben. Der sogenannte Equal Pay Day, der 1996 in den USA eingeführt wurde, macht genau auf diese Lohnlücke zwischen den beiden Geschlechter aufmerksam. Der Equal Pay Day findet immer an dem Tag im Jahr statt, bis zu dem Frauen sozusagen unentgeltlich arbeiten – in diesem Jahr also bis zum 07. März.

Anlässlich dieses Tages hat WeltSparen, die Plattform für Geldanlagen, in einer Online-Umfrage 1.050 Frauen befragt, welche Ratschläge sie ihrem jüngeren Ich in finanziellen Angelegenheiten geben würde. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, wie wichtig es Frauen heute ist, finanziell unabhängig zu sein, sondern auch welche Konsequenzen Frauen in Sachen Finanzen aus der Corona-Pandemie gezogen haben.

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Frauen raten Frauen zu finanzieller Unabhängigkeit

Sei es aufgrund einer Schwangerschaft, Elternzeit oder für die Pflege von Angehörigen – Frauen unterbrechen im Vergleich zu Männern häufiger ihren Job, um Familien- oder Care-Arbeit zu leisten. Darüber hinaus sind deutlich mehr Frauen geringfügig oder in Teilzeit beschäftigt als Männer. Die Folge: Frauen verfügen im Schnitt über weniger Geld als Männer, was nicht selten zu einer finanziellen Abhängigkeit und oder gar zu Altersarmut führt.

Doch eine finanzielle Unabhängigkeit ist wichtig, wenn es um die Emanzipation der Frau in Job- und Geldfragen geht. Das sieht auch die Mehrheit der befragten Frauen so. Insgesamt raten 51 Prozent nämlich dazu, sich von niemandem finanziell abhängig zu machen. Deutlich wird bei der Umfrage von WeltSparen zudem, dass eine finanzielle Unabhängigkeit besonders Frauen ab 45 Jahren (58 Prozent) wichtig ist. Im Vergleich dazu wird dieser Tipp nur von 39 Prozent der Frauen bis 44 Jahre gegeben.

WeltSparen rät Frauen dazu, die Themen frühzeitig anzusprechen, um eine Abhängigkeitsfalle zu vermeiden. Im Idealfall erfolgt ein finanzieller Ausgleich für die reduzierte Arbeitszeit und eine zusätzliche Altersvorsorge durch den Besserverdienenden.

Außerdem wichtig: Finanzentscheidungen bewusst und ohne Einmischung treffen

Nahezu jede zweite Frau (48 Prozent) rät Frauen außerdem dazu, Entscheidungen rund ums Geld bewusst und ganz ohne Einmischung und Einfluss von der Meinung anderer zu treffen. Frauen sollten sich nicht verunsichern und sich Ungewolltes aufquatschen lassen.

Damit dies nicht passiert, empfiehlt das Portal WeltSparen Frauen, sich mit Finanzen, Geldanlagen und Co. auseinanderzusetzen. Mittlerweile gibt es verschiedene Plattformen wie Finanztip.de, die Analysen von Finanztest oder Facebook-Gruppen wie von Madame Moneypenny, die Finanzprodukte einfach erklären.

Frauen sollten Finanzentscheidungen bewusst und unabhängig treffen
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Für Frauen hört beim Geld die Liebe auf

44 Prozent der Studienteilnehmerinnen raten Frauen zudem, bei Finanzentscheidungen nicht blind vor Liebe zu sein und Entscheidungen nicht vom Partner steuern zu lassen. Was auffällt: Bei dieser Frage gehen die beiden untersuchten Altersgruppen am stärksten auseinander: Jede zweite Frau ab 45 Jahren (52 Prozent), aber lediglich 30 Prozent der Frauen unter 45 Jahren findet diesen Tipp essenziell.

Je früher sparen, desto besser

Ein weiterer Ratschlag, den 41 Prozent der befragten Frauen ihrem früheren Ich geben würden, ist so früh wie möglich mit dem Sparen anzufangen und bei Vorsorgemaßnahmen nicht zu zögern. Dieser Tipp liegt ganz besonders den Frauen bis 44 Jahren am Herzen, bei den meisten rangiert diese Antwort auf Platz 1 ihrer zehn Finanztipps.

Je früher sparen, desto besser
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Gleichberechtigte Aufgabenverteilung

Frauen empfehlen Frauen zudem, nicht die alleinige Verantwortung für die Arbeit rund um Haushalt und Familie zu tragen, sondern gleichberechtigt auf alle Familienmitglieder aufzuteilen. Eine gleichberechtigte Aufgabenverteilung entlastet Frauen und ermöglicht ihnen, sich in ihrem eigentlichen Job stärker einzubringen.

Hier fällt erneut der Unterschied um fast 19 Prozent zwischen den beiden Altersgruppen auf: 16 Prozent bei den bis 44-Jährigen gegenüber 34 Prozent der ab 45-Jährigen.

Top 20 Finanztipps für Frauen von Frauen

Nachfolgend findet ihr alle Ergebnisse der Umfrage von WeltSparen im Einzelnen:

1. Mach dich nicht von anderen abhängig (50,9 %).
2. Lass dir nichts aufquatschen, triff kluge Entscheidungen (47,9 %).
3. Sei bei finanziellen Entscheidungen nie blind vor Liebe (43,8 %).
4. Mach keine Schulden (41,7 %).
5. Auch kleine Beträge schaffen auf die Dauer Reichtum (41,2 %).
6. Fang früh an zu sparen (40,5 %).
7. Auf Preisnachlässe und Rabattaktionen zu achten, zahlt sich aus (33,3 %).
8. Vermeide unnötige Fixkosten wie Abos, Mitgliedschaften und Versicherungen (32,1 %).
9. Kaufe Qualität, nicht Quantität (31,5 %).
10. Teile dir Aufgaben in Haushalt und Familie (27,2 %).
11. Definiere und verfolge deine finanziellen Ziele (27,2 %).
12. Sei mutig und verhandele dein Gehalt, deine Verträge und mehr (27,1 %).
13. Investiere dein Geld in Erlebnisse wie Reisen (23,2 %).
14. Beschäftige dich mehr mit deinen Finanzen und Verträgen (22,5 %).
15. Investiere in dich selbst (22,5 %).
16. Sparen ist nicht alles, sondern lebe dein Leben (18,9 %).
17. Setze nicht alles auf eine Karte und diversifiziere dein Vermögen (18,5 %).
18. Hab keine Angst davor, dir Hilfe bei den Finanzen zu holen (18,4 %).
19. Arbeite an deiner Karriere und deinem Netzwerk (17,7 %).
20. Schäme dich nicht dafür, Geld zu haben (11,2 %).

Corona-Krise: Weniger Mut bei Gehaltsverhandlungen

Die Online-Umfrage der Plattform WeltSparen wollte außerdem wissen, wie sich die Corona-Krise auf die finanziellen Prioritäten von Frauen ausgewirkt hat. Dafür wurde die Untersuchung einmal vor dem ersten Corona-Lockdown Anfang 2020 und erneut im Februar 2021 durchgeführt.

Auffallend im Jahresvergleich sind besonders zwei Finanztipps: „Appellierte im letzten Jahr vor der Corona-Pandemie fast jede zweite Frau zu mehr Mut bei Vertragsverhandlungen und proaktivem Einfordern von Gehaltserhöhungen, so teilte diesen Tipp 2021 nur noch jede vierte Deutsche. Trotz Lockdown, Kurzarbeit, Home-Office und Home-Schooling sollten Frauen weiter an ihrer Karriere arbeiten und ihr Einkommen erhöhen – nur so lässt sich die Gender Pay Gap weiter reduzieren, finanzielle Unabhängigkeit erzielen und eine solide finanzielle Absicherung erreichen. Hier müssen Frauen selbst die Zügel in die Hand nehmen und für sich eintreten,“ so Finanzexpertin Katharina Lüth von WeltSParen.

* Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von WeltSparen, der Raisin GmbH, an der 1.050 Frauen zwischen dem 01.02.2021 bis 03.02.2021 sowie 1.045 Frauen zwischen dem 28.02.2020 und 02.03.2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.