Infolge des Krieges in der Ukraine müssen Gas-Kund*innen mit der Gasumlage ab Herbst eine verbrauchsabhängige Sonderumlage zahlen. Mit der Gasumlage sollen Gasimporteure entlastet werden, die seit Beginn des Krieges mit deutlich höheren Beschaffungskosten kämpfen müssen.
Derzeit erhalten Gasimporteure weniger Gas aus Russland als vertraglich vereinbart wurde. Das führt dazu, dass sie das Gas aus anderen Quellen beziehen müssen, um ihre Vertragspflicht gegenüber Stadtwerken und Verbraucher*innen einzuhalten. Die Folge: Gasimporteure müssen die hohen Preise auf ihre Kund*innen umlegen, um die Gasversorgung sicherzustellen.
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So wird die Gasumlage berechnet
Am 15. August wurde die Höhe der Gasumlage bekannt gegeben. Verbraucher*innen müssen mit Mehrkosten in Höhe von 2,419 Cent pro Kilowattstunde Verbrauch rechnen. Doch was bedeutet das für die individuellen Mehrkosten? Die Höhe der Gasumlage für jede*n Haushalt lässt sich ganz einfach berechnen.
Hierzu müsst ihr die verbrauchten Kilowattstunden pro Jahr mal 2,419 rechnen, also den Preis der Gasumlage. Die Summe müsst ihr anschließend durch 100 teilen. Heraus kommen die Mehrkosten, mit denen Verbraucher*innen pro Jahr rechnen müssen.
Ein Single-Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 6000 Kilowattstunden muss demnach rund 145 Euro mehr zahlen. Bei 15.000 Kilowattstunden, was dem Verbrauch eines Vier-Personen-Haushalts entspräche, liegen die Mehrkosten bereits bei ungefähr 363 Euro.
Hinzu kommen die Mehrkosten durch die ohnehin deutlich gestiegenen Gaspreise. Damit treffen die hohen Gas-Kosten viele deutsche Haushalte. Laut „tagesschau.de“ werde etwa die Hälfte der deutschen Wohnungen mit Gas versorgt. Unklar ist zudem, ob auf die Gasumlage zusätzlich eine Mehrwertsteuer erhoben wird.
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Wann kommen die Kosten bei den Verbraucher*innen an?
Viele Gas-Kund*innen fragen sich nun, wann die Kosten der Gasumlage schlussendlich sichtbar werden. Die Gasumlage gilt ab dem 1. Oktober 2022. Dennoch macht sie sich nicht unmittelbar bemerkbar. Die Umlage wird voraussichtlich erst ab November oder Dezember auf den Rechnungen zu sehen sein, da Gasanbieter eine Ankündigungsfrist von vier bis sechs Wochen einhalten müssen.
Entlastungen durch die Bundesregierung geplant – Scholz reagiert auf Twitter
„Die Bundesregierung sieht, dass da erhebliche Mehrbelastungen auf die Menschen in diesem Land zukommen“, erklärt die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann gegenüber „tagesschau.de“. Daher plane die Regierung Entlastungen für Bürgerinnen und Bürger.
Das von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigte Entlastungspaket soll zusätzlich Unterstützung bringen. Auf Twitter reagiert Scholz auf die Bekanntmachung der Gas-Umlage: „Es wird teurer – da gibt es kein drum herumreden. Die Energiepreise steigen weiter. Aber: Mit 30 Milliarden Euro entlasten wir die Bürgerinnen und Bürger bereits. Und wir schnüren ein weiteres Entlastungspaket. Wir lassen niemanden allein mit den höheren Kosten. #Gasumlage“.