Inhaltsverzeichnis
- Das bedeutet Inflation
- Was sind die Folgen der Inflation auf mein Leben?
- Was ist der Unterschied zwischen Inflation und Deflation?
- Wie kam es zur Inflation?
Das Thema Inflation ist in aller Munde. Nun ist die Inflation erneut gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt steigt die Inflationsrate im Oktober erneut um 2%.
Erst kürzlich wurde der Leitzins erneut angehoben, um der hohen Inflation in Deutschland entgegenzuwirken. Überall hört man Sätze wie ‚Das Geld sei nun weniger wert‘ oder ‚Man muss die Inflation stoppen‘. Aber warum eigentlich?
Wir erklären dir, was genau Inflation ist und wie sie sich auf dein Leben auswirkt.
Das bedeutet Inflation
Inflation geht auf den lateinischen Begriff ‚inflare‘ zurück, was soviel wie ‚aufblähen‘ oder ‚aufblasen‘ bedeutet. Inflation meint eine dauerhafte Preissteigerung. Bei der Inflation oder der Inflationsrate geht es um die Preissteigerung von Waren, Gütern und Dienstleistungen.
Inflation ist also gleichbedeutend mit einer Geldentwertung. Du kannst dir bei einer Inflation weniger für dein Geld kaufen, weil es an Kaufkraft verliert. Inflation herrscht jedoch erst, wenn sich der Durchschnittspreis mehrerer Produkte erhöht. Wenn die Preissteigerung lediglich ein Produkt betrifft, spricht man von einer Einzelpreissteigerung. In diesem Fall liegt noch keine Inflation vor.
Was genau die Leitzinserhöhung bedeutet, erfahrt ihr hier: EZB erhöht Leitzins: Was bedeutet das und wer profitiert?
Grundsätzlich wird zwischen Angebots- und Nachfrageinflation unterschieden. Bei ersterer steigt das allgemeine Preisniveau. Unternehmen geben die gestiegenen Kosten an ihre Kund*innen weiter und erhöhen die Preise für Waren und Dienstleistungen.
Die Angebotsinflation kann auch entstehen, wenn Unternehmen ihre Marktmacht ausnutzen und die Preise steigern, um ihre Gewinne zu maximieren. Bei der Nachfrageinflation hingegen ist die Nachfrage höher als das Angebot.
Die Europäische Zentralbank (EZB) sorgt dafür, die Preisstabilität im EU-Raum aufrechtzuerhalten. Daher ist sie auch dafür verantwortlich, die Inflation niedrig zu halten. Eigentlich ist das Ziel der EZB eine Inflationsrate von 2 % im Jahr. Derzeit ist die Teuerung jedoch deutlich höher. Im August 2022 stand sie bei 7,9 %. Die Inflationsrate wird jeden Monat zum 28. von der EZB bekannt gegeben.
Gemessen wird die Teuerungsrate über den Verbraucherpreisindex. Hierzu wird ein sogenannter Beispiel-Warenkorb betrachtet, der 650 verschiedene Güterarten umfasst. Dieser Warenkorb soll Waren und Güter repräsentieren, die deutsche Durchschnittshaushalte kaufen. Um die Inflationsrate zu berechnen, wird der Preis des Warenkorbs in einem bestimmten Monat mit dem Preis in demselben Monat des Vorjahrs verglichen.
Im Video: Steuerklasse fünf: Wann lohnt sie sich?
Was sind die Folgen der Inflation auf mein Leben?
Die Auswirkungen der Inflation sind unterschiedlich. In erster Linie können sich Menschen weniger für ihr Geld kaufen. Die Preise steigen und Unternehmen investieren weniger. Es wird weniger gespart, weil es sich kaum lohnt bei niedrigen Zinsen oder sogar Negativzinsen. Gleichzeitig investieren Menschen mehr in Sachgüter.
Auf der anderen Seite verlieren auch Schulden an Wert und Personen können ihre Schulden schneller begleichen. Auch Kredite können schneller abbezahlt werden. Die jahrelange Niedrigzinspolitik der EZB sollte vor allem die Wirtschaft ankurbeln. Aufgrund der niedrigen Zinsen nehmen mehr Personen einen Kredit auf. Immobilienfinanzierungen und Baukredite wurden durch die niedrige Zinspolitik günstiger.
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Was ist der Unterschied zwischen Inflation und Deflation?
Bei der Inflation geht es um eine anhaltende Preissteigerung. Bei der Deflation geschieht genau das Gegenteil. Hier fallen die Preise für Waren und Dienstleistungen und der Geldwert steigt. In der Regel führt eine Deflation zu weniger Konsum und zu einer geringeren Nachfrage. Im schlimmsten Fall führt eine Deflation zu einer wirtschaftlichen Depression.
Wie kam es zur Inflation?
In Deutschland wurde wegen der Corona-Pandemie die Mehrwertsteuer gesenkt. Haushalte hatten dadurch mehr Geld zur Verfügung und gaben mehr aus. Das kurbelte die Konjunktur an und der Verbraucherpreisindex sank vorübergehend. Unternehmen hoben daraufhin die Preise für Waren und Güter an. Aufgrund des Mangels an fossilen Energieträgern wie Rohöl und Erdgas stiegen die Preise. Die Folge: Eine Inflation.
Mit der Entscheidung der EZB, den Leitzins (Hauptrefinanzierungszins) auf 1,25 Prozentpunkte (Stand September 2022) zu erhöhen, soll die Inflation nun eingedämmt werden.
Quellen:
Bundeszentrale für politische Bildung
Weltsparen.de
Finanztip.de