So ein Einkauf mit Kind ist immer auch ein Spießrutenlauf. Denn neben Obst und Gemüse finden sich in Supermärkten und Discountern auch immer öfter Spielwaren, Bücher oder Klamotten. Ganz zu schweigen von den meterlangen Süßigkeitenregalen. Es gibt eigentlich kaum eine Warenreihe, in der Kinder nichts entdecken.
Und unbedarft wie die Kleinen nun mal sind, möchten sie auch vieles von dem Gesehenen haben. Hier ein Spielzeugauto, da eine Puppe und das Buch, „guck mal Mama, das habe ich noch nicht.“
Im Laufe eines ca. halbstündigen Einkaufs wäre der Einkaufswagen, würde man die Kinder machen lassen, randvoll. Nur Essen würde sich vermutlich nicht im Wagen befinden. Warum ist das so? Warum wollen Kinder so viel haben und scheinen gar keine Grenzen zu kennen, wenn es um Konsum geht?
Lies auch: DAS ist der Grund, warum Kinder sich bei Mama schlechter benehmen
Den Kleinen fehlt noch die nötige Empathie
Die Welt eines Kindes dreht sich in erster Linie um sich selbst – und das in allen Lebenslagen. Wenn ein Kind Hunger hat, dann hat es den „jetzt, und nicht gleich, Mama.“ Wenn das Kind etwas sieht, was ihm gefällt, dann möchte es das haben. Es macht sich keine Gedanken darüber, dass Mama und Papa das bezahlen müssen, wie das Geld dafür verdient wird, oder welchen materiellen Wert dieses Ding hat.
Empathie und das Mitgefühl, so wie Mamas und Papas es in diesem Moment vom Kind erwarten, hat es in jungen Jahren noch nicht. Es versteht nicht, wenn Mama und Papa nach dem dritten „Bitte, bitte, bitte“ sauer werden, und es versteht nicht, wenn ihm vorgeworfen wird, es sei undankbar und solle doch mal daran denken, dass es Kinder gibt, die viel weniger haben. Oh Gott, dieser Satz!
Liebe Eltern, haltet durch und bleibt stark!
Das Verständnis dafür kommt, wenn Kinder Mitgefühl entwickeln. Wenn sie die Welt um sich herum konkret wahrnehmen. Wenn sie verstehen, dass es Menschen gibt, die mehr und die weniger haben. Dieses Verständnis und Mitgefühl entwickeln Kinder rund um die erste Zahnlücke.
Auch interessant: Wackelzahnpubertät: Das hilft Kind und Eltern gegen Wutanfälle, Ängste und Tränen
Bis dahin müssen Eltern die Zähne zusammenbeißen und die Nerven bewahren. Irgendwann zahlt es sich aus, dass sie die vorwurfsvollen Blicke der Mitmenschen im Supermarkt ignoriert haben, weil das Kind tränenüberströmt und schluchzend im Supermarkt stand. Irgendwann verstehen Kinder, dass sie nicht alles haben können.
Und irgendwann gehört man selbst zu den Mitmenschen, die andere Eltern jüngerer Kinder im Supermarkt beobachten. Und dann wissen wir, was wir ihnen mit auf den Weg geben können: Haltet durch! Bleibt stark! Verliert nicht die Nerven! Es kommt der Tag, da zahlt sich eure Mühe aus. Ganz bestimmt!