Kennt ihr das Phänomen, dass Kinder, egal in welchem Alter, bei anderen immer richtige Engel sind? Plötzlich schläft das wenige Wochen alte Baby im lautesten Café der Stadt ohne Murren durch. Der Grundschüler geht bedächtig und nachdenklich durch die Ausstellung im Museum. Und der pubertierende Junior macht bei Freunden plötzlich ganz freiwillig den Abwasch.
Und dann kommt man nach Hause und wie in einem schlechten Actionfilm geht die Hölle auf und Chaos, Lärm und unbändige Gefühle halten Einzug. Da wird gemeckert und geschrien, Geschwister kriegen sich wegen Nichtigkeiten in die Haare und die Eltern sind ja wohl die nervigsten Personen auf diesem Planeten. Was ist passiert?
Plötzlich reagieren die eben noch super entspannten Kinder viel emotionaler. Sie knallen mit Türen, wenn sie etwas nicht dürfen, schmollen am Abendbrottisch, weil es „schon wieder nur Brot“ gibt, strafen einen mit Schweigen, weil ihnen nicht gefällt, was man von ihnen möchte oder brechen ganz unvermittelt in Tränen aus.
Kurzum, sie lassen ihren Gefühlen zu Hause freien Lauf. Und so anstrengend das für uns als Eltern sein kann, eigentlich ist dieses ‚echte‘ Verhalten unserer Kinder zu Hause ein gutes Zeichen für eine feste und innige Bindung.
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Warum es normal ist, dass Kinder zu Hause anders sind
So wie ich meine Kinder zu Hause erlebe, geht es auch vielen anderen Eltern rund um den Globus. Die süßen kleinen Engel aus dem Kindergarten oder der Schule, die eine Zeit lang so überhaupt nicht ohne Mama konnten, werden plötzlich zu unberechenbaren Wutbomben, die wegen jeder Kleinigkeiten hochgehen. Aber warum eigentlich?
Die Antwort findet sich ziemlich genial in einem Post der Bloggerin ‚katesurfs‘. Sie schreibt: „DU, Mama, bist der sichere Hafen. DU bist der Ort, den sie mit all ihren Problemen aufsuchen können. Wenn DU etwas nicht besser machen kannst… wer sollte es dann können? DU, Mama, bist der Schrottplatz für alle unangenehmen Gefühle und Emotionen.“
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Man stelle sich nur mal vor, wie anstrengend es für ein Kind sein muss, sich den ganzen Tag zu „benehmen“. Schon im Kindergarten sind die Kinder angehalten, bestimmten Regeln und Vorschriften zu folgen, sich irgendwie an die Gruppendynamik anzupassen.
Schon die Kleinsten wollen nicht auffallen
Negativ auffallen wollen ja schon die Kleinsten nicht. In der Schule nehmen diese Regeln und Vorschriften noch weiter zu. Stillsitzen, nicht quatschen und tun, was einem aufgetragen wird – all das fordert das Kind permanent. Und dann ist es endlich zu Hause und all der Ballast des Tages fällt ab.
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Und das ist genau der positive Faktor, den wir Mamas (und Papas) bei all dem Drama, das Kinder da manchmal machen, betrachten sollten. Zu Hause ist der Ort, an dem das Kind einfach sein kann, wie es ist. Es weiß, dass die Eltern da sind, um es in den Arm zu nehmen, wenn es traurig ist. Es weiß, dass Mama nicht wirklich böse ist, wenn es mal lauter oder wilder wird. Und es weiß, dass Mama es immer beschützen wird.
All die angespannte Wut, der Kummer, die Freude, positive und negative Erlebnisse des Tages brechen sich Bahnen, wenn das Kind sich sicher fühlt. Und Mama und das eigene zu Hause sind ein sicherer Ort.
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Tiefe, innige & echte Gefühle
Das Kind teilt mit uns zu Hause seine tiefsten und innigsten Gefühle. Und das ist im Ganzen betrachtet doch eigentlich ein Geschenk an uns. Wenn die Kinder also mal wieder wütend auf dem Boden liegen oder die Tür zuknallen oder Mama anmotzen, dann atmet die in euch aufsteigende Wut weg und versucht, das Positive darin zu sehen.
Ihr habt bisher einen guten Job gemacht, eure Kinder fühlen sich zu Hause sicher. Sie lieben euch mindestens genauso, wie ihr sie liebt. Sie zeigen es uns eben auf andere Weise.