Inhaltsverzeichnis
- 1. Länge der Strecke ans Alter der Kinder anpassen
- 2. Der Weg ist das Ziel – ohne Zeitdruck
- 3. Kinder vorne weg
- 4. Gut gesnackt ist halb gewonnen
- 5. Highlights und kleine Abenteuer sind ein Muss
- 6. Für die richtige Begleitung sorgen
Ich weiß nicht, wie gerne eure Kinder wandern gehen, unsere zwei sind, wenn ich’s ganz verhalten ausdrücken darf, keine großen Fans. Noch bevor wir uns überhaupt auf den Weg gemacht haben, meckern sie wie die Rohrspatzen und versuchen alles, um ja nicht mitkommen zu müssen. Hilft ihnen aber nicht.
Und siehe da, kommen wir nach ein, zwei, manchmal drei Stunden wieder nach Hause, sind sie dennoch glücklich und beseelt und fanden alles gar nicht so schlimm. Man könnte fast meinen, es hat ihnen auch ein bisschen Spaß gemacht.
Was also ist zwischendurch passiert? Wir verraten es euch und geben Tipps, wie ihr eure Kinder zu Frischluftfans machen könnt.
Spoiler: Leider klappt’s natürlich nicht immer bei allen Kindern. Unserer Erfahrung nach liegt die Quote bei 50 %.
1. Länge der Strecke ans Alter der Kinder anpassen
Ganz wichtig für erfolgreiches Wandern mit Kindern ist, dass man die Kleinen nicht überfordert. Heißt, man sollte die Streckenlänge unbedingt an ihr Alter anpassen. Der Deutsche Wanderverband empfiehlt Familien dazu folgende Faustregel: Alter des Kindes mal 1,5. Das heißt, ein vierjähriges Kind schafft eine Strecke von 6 Kilometern, ein sechsjähriges Kind schafft bereits 9 km. Das gilt für Wanderungen im Flachland.
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Möchte man mit seinen Kindern bergige Gebiete erobern, zählen 100 Höhenmeter genauso viel wie ein Kilometer in der Ebene.
Selbstverständlich können wandererprobte Kinder auch wesentlich längere Strecken hinter sich bringen. Am Ende kennen Eltern ihre Kinder und deren Fähigkeiten am besten.
2. Der Weg ist das Ziel – ohne Zeitdruck
Kinder wandern anders als Erwachsene. Während wir Großen losziehen, um uns am Wald, der Natur oder einer besonders schönen Aussicht zu erfreuen, interessiert Kinder all das sehr wenig. Für sie ist der Weg das Ziel. Sie rennen mal hierhin und mal dahin, sammeln Stöcke, Käfer und Tannenzapfen oder spielen Fangen.
Sie müssen und wollen nicht zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein, sondern leben im Moment. Deshalb könnt ihr beim Wandern mit Kindern getrost die Zeit vergessen. Sagt euch eure Wander-App also, dass ihr für eure Strecke rund 2 Stunden braucht, dann packt mit euren Kindern locker noch eine Stunde hinzu. Denn neben all den Entdeckungen, die Wald und Wiesen bereithalten, machen Kinder am liebsten Pausen.
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3. Kinder vorne weg
Deshalb sollte man Kinder auch vorneweg gehen lassen. Je nach Alter können sie Karte oder Handy in die Hand bekommen und dabei helfen, den richtigen Weg zu finden. Als Wandergruppenleiter haben Kinder direkt mehr Spaß auf der Tour, denn damit geben sie nicht nur das Tempo vor, sondern können bestimmen, wo die so wichtigen Pausen gemacht werden.
4. Gut gesnackt ist halb gewonnen
In denen warten nämlich die kulinarischen Highlights auf den Wandertrupp. Herzhaft oder süß gefüllte Eierkuchen, Obst und Gemüse in mundgerechten Stückchen und auch die Tüte Gummibärchen schmecken nie besser als in einer Wanderpause. Packen Mama und Papa dann noch die Saftschorle statt des schnöden Wassers aus, steckt nicht nur wieder jede Menge Energie in den kleinen Beinen, sondern ganz gewiss auch eine Extraportion gute Laune.
5. Highlights und kleine Abenteuer sind ein Muss
Für richtig viel Spaß sorgen große und kleine Highlights auf der Tour. Man kann von vornherein einen Erlebniswanderweg oder Lehrpfad aussuchen. Auf diesen können die Kinder entweder kleine Rätsel lösen, lernen etwas über Tiere und Natur in der Umgebung oder müssen kleine Hindernisse überwinden. Gerade für jüngere Kinder sind solche Wanderwege ein schöner und positiver Einstieg in die Welt des Wanderns.
Wer lieber für sich wandern geht, muss auf seinen Wegen aber nicht auf Abenteuer verzichten. Auch ein Wasserfall, Bäume zum hinauf klettern, schmale und enge Wege oder ein Flussbett können Kinder animieren. Solange es etwas zum Entdecken und Ausprobieren gibt, kommt bei den Kleinen kein Wanderfrust auf.
Wichtig ist, dass man sich die Zeit nimmt, diese Abenteuer zu erleben. Buddeln und bauen am Flussbett oder das Erklimmen eines Baumes brauchen Zeit. Eltern sollten nicht mit der Uhr daneben stehen und unbedingt weiter gehen wollen.
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Auch das eigentliche Ziel der Wanderung kann ein Anreiz für Kinder zum Marschieren sein. Wartet am Ende der Strecke ein tolles Schloss, eine Höhle, ein Tierpark, ein großer Abenteuerspielplatz oder ein schönes Picknick mit lauter Leckereien, fliegen die Kinder förmlich über die Wege. Auch hier gilt, dass man sich, angekommen am Ziel, richtig viel Zeit nimmt und alles genießen kann.
6. Für die richtige Begleitung sorgen
Die Aussicht auf eine mehrstündige Wandertour nur mit den Eltern klingt für (pubertierende) Kinder wenig attraktiv. Damit sie trotzdem Spaß haben, kann man einfach eine*n Freund*in oder eine befreundete Familie auf die Route einladen.
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Ein gleichaltriger ‚Leidensgenosse‘ lässt die Kinder die Wanderung fast vergessen und sie laufen ganz automatisch mit. Auch für jüngere Kinder kann ein anderes Kind an ihrer Seite für die benötigte Unterhaltung auf der Wanderung sorgen. Denn Abenteuer machen zu zweit oder dritt gleich noch mehr Spaß.