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Mamas, heult einfach mal! Es wird euch & den Kindern guttun

Dunkelhaarige Frau weint am Küchentisch.
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Vorab im Video: Schluss mit Mom-Guilt: Situationen, für die sich keine Mama schuldig fühlen sollte

Wer Kinder hat, weiß, dass Weinen manchmal guttut. Warum ihr das viel öfter machen solltet, sagen wir euch.

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Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber es gibt diese zwei, drei, manchmal auch vier oder fünf Tage im Monat, da wird mir alles zu viel. Während Job, Kinder, Haushalt und Hund an den anderen 25-28 Tagen reibungslos miteinander harmonieren und man alles gewuppt bekommt, wird mir an den anderen Tagen schon eine dieser Tätigkeiten zu viel.

Dann bin ich fahrig und ungerecht, super nah am Wasser gebaut und eigentlich zu nichts zu gebrauchen. Das geht aber natürlich nicht. Irgendwie muss man schließlich funktionieren, wie es so schön heißt. Und was hilft dann? Einfach mal loslassen und die Nerven verlieren!

Lesetipp: „Mama, ich hab dich lieber als Papa.“ Was tun, wenn das Kind nur Mama will?

Mütter, die sich nicht unter Kontrolle haben, sind keine Rabenmütter

Nein, nein, keine Angst, ich will euch jetzt nicht ans Herz legen, dass ihr eure Kinder anschreit, sie zum Weinen bringt und euch dann besser fühlt. Das funktioniert nämlich absolut nicht. Jeder, der seinen Kindern gegenüber schon mal richtig laut geworden ist, weiß, dass man sich danach nur noch schlechter fühlt.

Was ich meine ist, dass wir Mamas uns bei all dem Trubel des Tages nicht selbst aus den Augen verlieren dürfen. Denn so sehr wir unser Leben, die Kinder, und manch eine auch ihren Job, lieben, so sehr sollten wir auch unsere geistige Gesundheit lieben. Und die kommt (mindestens einmal im Monat – Danke, Zyklus!) eben an ihre Grenzen.

Heult, als gäbe es kein Morgen mehr!

Um Stress, Wut und Aggressionen loszuwerden, sollten wir viel öfter wie unsere Kinder reagieren und einfach mal hemmungslos weinen. Im Ernst: Fünf Minuten Rotz und Wasser in ein Kissen heulen und dabei alles Schlechte aus dem Körper befördern: Danach fühlt man sich frei und erleichtert. (Und gegen die geschwollenen Augen gibt es auch ein paar Tricks – die findet ihr hier.)

Auch wenn es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür gibt, dass Weinen „innerlich reinigt“, denn Wissenschaftler haben das in Studien untersucht, so hat meine Erfahrung gezeigt, dass danach alles halb so wild ist. Als könnte man Wut und Stress mithilfe der Tränen einfach im Taschentuch abstreifen und wegschmeißen.

Auch wenn das Ausflippen auf Partner*in und Kinder aussehen mag wie ein Nervenzusammenbruch, für uns Mamas ist es die 10-Tage-Delfin-Therapie. Versprochen!

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Sprecht noch offener über Gefühle – besonders eure

Außerdem werden eure Kinder euch verstehen. Sie sind schließlich Meister darin, ihren Gefühlen ungefiltert Ausdruck zu verleihen. Zudem regen wir sie oft dazu an, offen zu sagen, was sie bedrückt, gerade wütend, traurig oder sauer macht. Wir wollen, dass sie lernen, ihre Gefühle einordnen und verstehen zu können. Und wie immer unterstützen wir Eltern sie noch mehr darin, wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen.

Wir können, je nach Alter der Kinder, nicht erwarten, dass sie nachvollziehen können, was Mama (oder Papa) gerade wütend macht oder was uns Stress bereitet. Für sie sind wir die oder der fleischgewordene Superheld*in, die alles geregelt bekommt. (Zumindest so lange, bis die Kinder in die Pubertät kommen und die Eltern dann einfach nur noch peinlich sind.) In ihrer Vorstellung haben Superheld*innen garantiert keinen Stress, schlechte Laune oder Nerven, die überstrapaziert sein können.

Erklären wir ihnen aber, was bestimmt Dinge in uns auslösen, dann schulen wir ihr Empathieempfinden und unsere geistige Gesundheit.

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Wir alle werden wütend!

Trotzdem kommt es vor, dass wir unseren Kindern gegenüber laut werden. Sie anschreien und zurechtweisen. Das ist nicht schön und jeder von uns würde es gern verhindern. Aber es ist verdammt menschlich.

Niemand von uns ist perfekt. Aber es gibt nur wenige Dinge, die sich nicht wieder zurechtbiegen lassen. Deshalb sollte man auch nach einem richtigen Wutausbruch das Gespräch mit den Kindern suchen und sich entschuldigen. Nicht für die Gefühle selbst, aber für das Ventil, das sie sich in dem Moment gesucht haben.

Mama ist eben auch „nur“ ein Mensch.