Inhaltsverzeichnis
- Wirksame Hausmittel gegen Gerstenkorn
- Umstrittene Hausmittel bei Gerstenkorn
- So kannst du ein Gerstenkorn vorbeugen
- Was ist ein Gerstenkorn überhaupt?
- Wie sieht ein Gerstenkorn aus?
- Unterschied: Gerstenkorn und Hagelkorn
- Gerstenkorn niemals ausdrücken
- Gerstenkorn: Wann zum Arzt?
Entzündungen am Auge sind in der Regel sehr unangenehm. Eine Schwellung am Lid drückt oft auf das Auge und schränkt einen manchmal sogar im Alltag ein. Eine solche Schwellung kann durch ein Gerstenkorn ausgelöst werden.
Die Infektion ist zwar unangenehm, doch meist harmlos. Mit Hausmitteln lässt sich ein Gerstenkorn meist gut behandeln. Wenn du dir jedoch unsicher bist, ob es sich bei deiner Augeninfektion um ein Gerstenkorn handelt, dann solltest du diesen Artikel erst einmal komplett lesen.
Bevor du selbst an deinem Auge herumdokterst, solltest du dich zum Thema Gerstenkorn schlau machen. Denn in manchen Fällen ist es ratsam, direkt eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufzusuchen.
Wirksame Hausmittel gegen Gerstenkorn
Im Netz kursieren viele vermeintliche Geheimtipps und Hausmittel, die bei einem Gerstenkorn helfen sollen. Das Problem: Manche von ihnen können die Infektion sogar verschlimmern.
Wir starten deshalb mit Hausmitteln und Behandlungsmethoden, die sanft sind und die auch Ärzt*innen empfehlen:
Viel trinken bei einem Gerstenkorn
Ausreichend Wasser zu trinken ist immer wichtig, doch besonders bei Infektionen und Entzündungen solltet ihr darauf achten, genug Flüssigkeit aufzunehmen. Ideal sind ca. zwei Liter Wasser am Tag. Tee ist natürlich auch eine gute Alternative.
Trockene Wärme gegen Gerstenkorn
Mit einer Rotlichtlampe (gibt’s hier bei Amazon*) kann man das Gerstenkorn sehr gut behandeln. Die trockene Wärme sorgt dafür, dass sich das Gerstenkorn schneller öffnet, der Eiter abfließen kann und somit auch abheilt.
Mit der Rotlichtlampe sollte man das Gerstenkorn bis zu dreimal am Tag für jeweils zehn Minuten bestrahlen. Dabei wird die Lampe mit einem Abstand von 20 bis 40 cm vor dem geschlossenen Auge positioniert.
Reinigung mit Wattestäbchen
Bei einem Gerstenkorn ist eine hygienische Lidrandpflege das A und O. Dazu kannst du zum Beispiel ein sauberes Wattepad nutzen, dass du in lauwarmes Wasser eintauchst und von außen nach innen Richtung Nase über das Lid streichst. Damit reinigst du die entzündete Stelle.
Alternativ kannst du auch einen feuchten Waschlappen verwenden. Diesen solltest du allerdings nach jeder Behandlung auswechseln und anschließend bei 60 Grad waschen, damit die Bakterien darin abgetötet werden.
Umstrittene Hausmittel bei Gerstenkorn
Zu Omas Hausmitteln gegen Gerstenkorn zählen unter anderem Kompressen mit Teebeuteln oder Quarkbehandlungen. Der Vollständigkeit halber erwähnen wir diese. Allerdings sind diese Behandlungen unter medizinischem Personal umstritten, da sie weitere Bakterien einschleppen und die Entzündung verschlimmern können.
Kompressen aus Tee als Hausmittel
Oft werden feuchte Kompressen gegen Gerstenkörner empfohlen und verwendet. So soll mit einer Kompresse, hergestellt aus beispielsweise Kamillentee, das Auge abgetupft werden, um so die Entzündung zu hemmen.
Jedoch ist die Gefahr dabei, dass durch die Feuchtigkeit die Haut aufweicht, wodurch sich die Erreger besser ausbreiten können. Kompressen aus Kräuter oder Kamille können außerdem das Auge reizen und allergische Reaktionen hervorrufen.
Kompressen aus Quark als Hausmittel
Viele Menschen schwören auf Quark als Hausmittel gegen Entzündungen. Eine Quarkkompresse hat eine kühlende Wirkung und wird von vielen als wohltuend empfunden. Hierfür einfach ein wenig Quark auf einem Leinentuch platzieren und dieses für 10 Minuten auf das geschlossene Auge legen.
Quark sollte jedoch niemals auf offene Hautstellen aufgetragen werden, da auch hier die Gefahr eine Verschlimmerung der bakteriellen Infektion besteht.
Breiumschläge als Hausmittel
Breiumschläge hergestellt aus Leinsamen, die im Wasser aufgequollen worden, werden häufig als Hausmittel gegen Gerstenkorn verwendet. Dafür werden die Leinsamen im 1:2 Verhältnis mit kochenden Wasser aufgequollen und dann die Breimischung in einem Leinensack gegeben.
Ist diese nicht mehr heiß, wird die Breimischung mehrmals am Tag auf das entzündete Augenlid gelegt. Bei dieser Anwendung sollte man besonders auf die Hygiene achten, also das Leinentuch immer wieder wechseln.
So kannst du ein Gerstenkorn vorbeugen
Ein Gerstenkorn zu haben ist lästig und unangenehm, doch kann man eine solche Infektion vorbeugen, indem man das Immunsystem stärkt und auf folgende Dinge beachtet.
Ernähre dich ausgewogen und vitaminreich. Auch tägliche Bewegung an der frischen Luft ist für das Immunsystem wichtig.
Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass das Auge nicht austrocknet. Das kann durch Zugwind passieren, wodurch wiederum das Auge unterkühlt wird und dadurch schließlich ein Gerstenkorn entsteht.
Außerdem sollten all diejenigen, die sich schminken, beim Auftragen von Mascara vorsichtig mit dem Auge umgehen. Achtet außerdem darauf, euer Make-up schonend zu entfernen.
Sehr wichtig ist auch, dass man seine Hände regelmäßig gründlich wäscht und generell nicht mit den Händen das Gesicht und die Augen berührt, denn so können schnell Bakterien die empfindlichen Schleimhäute angreifen.
Du trägst Kontaktlinsen? Dann spielt die Hygiene eine besonders wichtige Rolle. Die Linsen also regelmäßig auswechseln und über Nacht in sauberer Kontaktlinsenflüssigkeit aufbewahren.
Was ist ein Gerstenkorn überhaupt?
Das Gerstenkorn wird in der Fachsprache als Hordeolum bezeichnet und kann sowohl an der Innenseite des Augenlids, als auch an der Lidkante oder im Bereich der Wimpern auftreten.
Grund für die Entzündung sind meistens Bakterien wie zum Beispiel die Staphylokokken, die in die Schweiß- und Talgdrüsen gelangen. Die Keime siedeln sich auf der Haut an und gelangen meistens durch Berührung der Augen durch die Hände an die Schleimhäute.
Man unterscheidet bei dem Gerstenkorn zwischen innerem und äußerem Gerstenkorn. Das innere Gerstenkorn (Hordeolum internum) kommt häufiger vor.
Hierbei entzünden sich die Talgdrüsen am Innenrand des Lids, den Meibom-Düsen, die Fett liefern und für die Tränenflüssigkeit zuständig sind. Meistens sind die Entzündungen und Schwellungen beim inneren Gerstenkorn stärker ausgeprägt, da die inneren Drüsen größer sind, als die äußeren am Lidrand.
Manchmal kann ein inneres Gerstenkorn auch die Bindehaut des Auges betreffen, sodass eine Bindehautentzündung entsteht. Jedoch ist bei einer Bindehautentzündung die Innenseite der Augenlider betroffen und nicht die Düsen, wie das bei dem Gerstenkorn der Fall ist.
Beim äußeren Gerstenkorn (Hordeolum externum) entzünden sich die Düsen, die für die Schweiß- und Talgproduktion zuständig und für die Wimpern und Haare wichtig sind.
Das Gerstenkorn tritt meistens auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Außerdem kann das gehäufte Auftreten von einem Gerstenkorn auch bei anderen Krankheiten wie beispielsweise Diabetes der Fall sein. Bemerkt man ein vermehrtes Auftreten, sollte man die Ursachen beim Arzt abklären lassen.
Wie sieht ein Gerstenkorn aus?
Ein Gerstenkorn ist ein Eiterknötchen am Augenlid, wodurch das Lid rot anschwillt und druckempfindlich wird. Die Entzündung kann schmerzhaft und unangenehm werden. Meist fängt es kleiner an und wird im Laufe der Zeit größer.
Unterschied: Gerstenkorn und Hagelkorn
Häufig werden Gerstenkörner mit dem Hagelkorn verwechselt, denn das Hagelkorn liegt auch direkt am Augenlid.
Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine Infektion, sondern viel mehr um abgekapselten Zellmüll einer Infektion, beispielsweise von einem Gerstenkorn, welches nicht ganz abgeheilt ist. Außerdem ist das Hagelkorn deutlich größer und sogar verschiebbar. Es muss häufig chirurgisch entfernt werden.
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Gerstenkorn niemals ausdrücken
Man könnte meinen, dass das Reiben des Auges hilft, doch genau das sollte man vermeiden. Im Umgang mit dem Gerstenkorn ist es wichtig zu wissen, dass man es auf keinen Fall anfassen sollte. Dadurch könnte sich die Entzündung nur noch verschlimmern und die Erreger in das andere, noch gesunde Auge verschleppt werden.
Noch gefährlicher ist es, wenn versucht wird, das Gerstenkorn auszudrücken, denn dadurch wird die Entzündung oft schlimmer. Da es sich bei dem Gerstenkorn um eine Infektion handelt, ist es ansteckend, wodurch man noch häufiger als gewohnt seine Hände waschen sollte. Am besten ist, wenn man sogar eigene Handtücher verwendet.
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Gerstenkorn: Wann zum Arzt?
In der Regeln verheilt das Gerstenkorn nach der Zeit von alleine, doch manchmal treten in Zusammenhang mit dem Gerstenkorn weitere Symptome auf. Bei Symptomen wie Kopfschmerzen, erhöhter Temperatur, Fieber, geschwollenen Lymphknoten oder allgemeinem Unwohlsein solltet ihr am besten einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Außerdem sollte man auch nach mehreren Tagen, in denen das Gerstenkorn nicht abheilt, zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen. Der Augenarzt/die Augenärztin verschreibt in der Regel antibiotikahaltige Salben oder Augentropfen, damit sich die Infektion nicht noch weiter ausbreitet. Manchmal bekommt man auch eine Salbe verschrieben, die desinfizierend wirken soll.
Quellen:
Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.