Inhaltsverzeichnis
- No-Poo: So funktioniert der Verzicht auf Shampoo
- Das solltet ihr beim Haarewaschen ohne Shampoo beachten
- Eine Haarbürste verteilt den Talg in den Haaren
- Was halten Expert*innen vom ‚No-Poo‘-Trend?
- Fazit: Haare mit oder ohne Shampoo waschen?
Haare nass machen, Shampoo in die Haare geben und einmassieren, einwirken lassen. So sieht die traditionelle Haarpflege bei den meisten Menschen aus. Doch immer wieder berichten Beauty-Blogger und Stars über eine neue Methode des Waschens. Sie nennt sich ‚No-Poo‘ (No-Shampoo) und verspricht: weniger fettende und seidig glatte Haare. Mit Sicherheit zählt diese Art der Wäsche zu den umstrittensten Beauty-Trends der letzten Jahre.
Doch hilft es wirklich, komplett auf Shampoos zu verzichten? Welche Nachteile können entstehen oder ist diese Vorgehensweise vielleicht sogar gesundheitsschädlich für unsere Kopfhaut? Wir haben uns diesen Trend genauer angeschaut.
No-Poo: So funktioniert der Verzicht auf Shampoo
‚No-Poo‘ oder ‚Poo-free‘ soll die Haare – ganz besonders die Kopfhaut – schonen. Ausgehend von der Prämisse ‚Wir leiden ein paar Wochen, um danach eine kräftige und gesunde Mähne zu bekommen‘, verspricht diese Methode weniger fettende Haare. Anhänger bekommen von dieser Art von Wäsche nicht genug.
Wie funktioniert es genau? Ganz einfach: die Haare werden nicht mehr mit Shampoo gewaschen, sondern mit Alternativen wie Lavaerde, Natron, Apfelessig oder schlichtweg warmen Wasser. Ziel dabei ist es, dass sich die Talg-Produktion, also das natürliche Haarfett, mit der Zeit selbst reguliert.
Das solltet ihr beim Haarewaschen ohne Shampoo beachten
Ihr wollt künftig auch auf Shampoos verzichten? In unterschiedlichen Blogs wird empfohlen, mit den ersten ‚No-Poo‘-Haarwäschen zu starten, wenn die Haare auch tatsächlich fettig sind. Angeblich soll sich die Talgproduktion ganz schnell regulieren, je länger ihr euch zwischen den einzelnen Waschgängen Zeit lasst.
Zugegeben, die ersten Wochen können ziemlich hart (und eklig) werden. Gerade in den ersten sechs Wochen ist die Mähne nämlich komplett fettig am Ansatz und dafür trocken in den Spitzen. Der Tipp der Beauty-Blogger: Natron als Fettlöser und eine Apfelessig-Spülung für den Glanz.
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Eine Haarbürste verteilt den Talg in den Haaren
Bereits unsere Großmutter kannte diese Beauty-Regel: ‚Hundert Bürstenstriche am Tag sorgen für schönes Haar‘. An diesem altbekannten Schönheitstrick scheint auch was dran zu sein. Das intensive Bürsten regt nicht nur die Durchblutung der Kopfhaut an, sondern verteilt das Haarfett auch optimal.
Der Talg fungiert dabei wie eine körpereigene Kur und schützt das Haar vor dem Austrocknen. Besonders gut eignet sich dafür übrigens eine Bürste mit Wildschweinborsten (hier bei Amazon*). Dennoch: Welche Nachteile hat der Verzicht bestimmter Haarpflege-Produkte auf die Haut?
Was halten Expert*innen vom ‚No-Poo‘-Trend?
Die Meinungen der Expert*innen bezüglich der alternativen Haarwäsche sind gespalten: Während einige behaupten, dass heißes Wasser ausreicht, um den Talg auf der Kopfhaut loszuwerden, sagen wiederum andere Dermatolog*innen, dass Talg schlichtweg nicht wasserlöslich sei. Hinzu kommt, dass das Fett auf der Haut ein Nährmedium für Pilze und Mikroben sein kann.
‚No-Poo‘ kann somit im schlimmsten Fall ernste Folgen haben. Auch die Tipps der Blogger mit Natron oder Essig sind fragwürdig, weil eine solche Behandlung bei empfindlicher Kopfhaut sogar schädlich sein kann. Etwas milder ist hingegen Lavaerde zur Haut.
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Fazit: Haare mit oder ohne Shampoo waschen?
Falls ihr gerne verschiedene Pflege-Trends ausprobiert, interessiert euch sicher auch, ob der Verzicht auf Haarpflege in Form eines Shampoos funktioniert. Das lässt sich pauschal jedoch nicht sagen. Ihr müsst es also selbst ausprobieren. Sobald ihr startet, werdet ihr in ein bis zwei Monaten merken, dass die Haare langsamer nachfetten.
Wenn aber die Talgproduktion nach dieser Zeit immer noch auf Hochtouren läuft, die Kopfhaut juckt, oder ihr vermehrt Schuppen bekommt, dann solltet ihr die ‚No-Poo‘-Methode abbrechen und eure Mähne wieder wie gewohnt mit Shampoo waschen.
Aber: Benutzt ein mildes Produkt ohne künstliche Tenside (z.B. hier von Maria Nila*) und verdünnt es mit Wasser. Mit einem Verhältnis von 1:10 könnt ihr Shampoo und Wasser in eine Einwegflasche geben und schütteln. Dabei bildet sich genug Schaum, um die Haare zu reinigen.
Wichtig bei solch einer radikalen Umstellung ist ein Vorab-Gespräch mit eurem Dermatologen beziehungsweise eurer Dermatologin oder der Hautärztin/dem Hausarzt. Auch während der Umstellung solltet ihr bei Fragen und Zweifeln fachlichen Rat aufsuchen und euch zu euren individuellen Hautbedürfnissen informieren.