Veröffentlicht inHochzeit, Hochzeitsplanung

Freie Trauung: Die wichtigsten Infos zur emotionalen Zeremonie

Freie Trauung: Alle wichtigen Infos zur emotionalen Zeremonie
Freie Trauung: Alle wichtigen Infos zur emotionalen Zeremonie Credit: Getty Images

Paare entscheiden sich immer häufiger für eine freie Trauung. Doch was ist eine freie Trauung genau? Und vor allem: Ist eine freie Trauung rechtsgültig? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um die Zeremonie.

Inhaltsverzeichnis

Freie Trauungen sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Schließlich kann das Brautpaar, unabhängig von Religion, Weltanschauung, Sexualität oder Geschlecht, sich in dieser feierlichen Zeremonie das Ja-Wort geben. Ganz individuell nach seinen eigenen Wünschen gestaltet.

Ihr fragt euch trotzdem, ob eine freie Trauung etwas für euch ist oder welche Vorteile die Feierlichkeit hat? Dann seid ihr hier richtig, denn wir klären die wichtigsten Fragen rund um die freie Trauung.

Was ist eine freie Trauung?

Bei der freien Trauung handelt es sich um eine individuell gestaltbare Alternative zu einer kirchlichen Hochzeit. Beides hat keine rechtliche Bedeutung. Bei der freien Trauung handelt es sich vielmehr um eine emotionale Zeremonie, die das Brautpaar selbst gestalten kann. Der Fokus liegt dabei auf der individuellen Gestaltung der Trauzeremonie.

Während eine standesamtliche und eine kirchliche Trauung meist in bestimmten Gebäuden wie Rathäusern oder natürlich Kirchen stattfindet, kann eine freie Trauzeremonie überall stattfinden. Egal, ob romantisch am Strand, rustikal in einer Scheune, im Ausland oder auf einer bunten Blumenwiese – der Ort der freien Trauung ist frei wählbar. Außerdem folgen die Kirche und das Standesamt oft bestimmten formellen Richtlinien, sodass das Brautpaar leider nur wenig individuelle Gestaltungsmöglichkeiten hat.

Im Video: So sparst du bei deiner Hochzeit richtig viel Geld

Freie Trauung: Alle wichtigen Infos zur emotionalen Zeremonie

So sparst du bei deiner Hochzeit richtig viel Geld

Bei einer freien Trauung dagegen kann das Brautpaar den Ablauf, die Reden und die Location völlig selbst gestalten. Hier wird nur auf die Wünsche des Brautpaares eingegangen, denn sie haben sich wahrscheinlich aus bestimmten Gründen für eine freie Trauung entschieden. Vielen ist eine rein standesamtliche Hochzeit zu emotionslos oder sie wollen gar nicht vor dem Gesetz rechtsgültig verheiratet sein.

Aber auch bei einer kirchlichen Hochzeit können einem Hürden in den Weg gelegt werden. Gehören Braut und Bräutigam unterschiedlichen Religionen an, ist einer aus der Kirche ausgetreten oder ist der oder die Partner*in eventuell sogar geschieden, wird die katholische Kirche eine Trauung ablehnen. Bei unterschiedlichen Religionen ist meist die Zustimmung einer höheren Instanz (z.B. Bischof) notwendig.

Hinweis: In der evangelischen Kirche können die Brautleute meist trotz Scheidung, in Absprache mit dem Pfarrer, kirchlich heiraten. Auch eine ökumenische Trauung ist bei unterschiedlichen Religionen zulässig.

Wer kann sich frei trauen lassen?

Eins können wir vorwegnehmen: Jeder kann sich frei trauen lassen. Es ist also egal, ob Braut und Bräutigam, Braut und Braut oder Bräutigam und Bräutigam sich trauen lassen. Jede sexuelle Zugehörigkeit oder Ausrichtung des Paares ist bei einer freien Hochzeitszeremonie willkommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man bi-, pan-, hetero- oder homosexuell ist.

Auch die Form des Geschlechts spielt keine Rolle. Transgender, Transfrauen oder Transsexuelle können sich ebenso frei trauen lassen wie alle anderen. Eine Regenbogenhochzeit (Ehe unter gleichgeschlechtlichen Paaren) ist demnach auch eine freie Trauung und kann individuell gestaltet werden.

Ebenso spielen Hautfarbe, Religion oder ethnische Herkunft keine Rolle. Im Mittelpunkt einer freien Trauung stehen zwei sich liebende Menschen, die eine Verbindung miteinander eingehen wollen – das ist auch schon alles und sollte eigentlich der Mittelpunkt jeder Hochzeit sein.

Ist eine freie Trauung rechtskräftig?

Eine freie Trauung ist leider nicht rechtskräftig. Das bedeutet, man ist nicht vor dem Gesetz verheiratet. Vielmehr handelt es sich um einen symbolischen Akt. Die einzige Möglichkeit, in Deutschland eine Ehe auch vor dem Gesetz gültig zu schließen, ist die standesamtliche Trauung. Erst dann ist eine Ehe offiziell.

So verhält es sich auch mit einer kirchlichen Hochzeit. Die freie Trauung kann ebenso wenig eine kirchliche Hochzeit ersetzen. Wenn man als Paar auch kirchenrechtlich verheiratet sein möchte, muss man kirchlich heiraten. Der Gang zum Standesamt muss daher immer noch folgen bzw. vorher gemacht werden, damit man auch vor dem Gesetz verheiratet ist.

Eine freie Trauung kann auch im Wald stattfinden
Credit: Getty Images

Welche Formulare sind bei einer freien Trauung verpflichtend?

Da es sich bei der freien Trauung um einen rein zeremoniellen, emotionalen Vorgang handelt, der keine rechtliche Handhabe hat, braucht man für die Hochzeit keine Anträge ausfüllen oder Dokumente wie Personalausweis oder die Geburtsurkunde vorweisen. Auch ein Staatsbürgerschaftsnachweis ist nicht notwendig. Das macht die freie Trauung wirklich unkompliziert.

Wie wird die freie Trauung rechtsgültig?

Eine freie Trauung ist erstmal nicht rechtsgültig. Ist jedoch ein Standesbeamter Teil der Zeremonie, der den rechtlichen Teil der Trauung übernimmt, ist auch eine freie Hochzeit rechtsgültig.

Auch lesen: Unkompliziert heiraten: Diese Formalitäten solltet ihr vor und nach der Hochzeit regeln

Wer kann eine freie Trauung durchführen?

Auch hier gilt: Ihr als Brautpaar dürft selbst entscheiden, wer die freie Trauung durchführt. Es kann eine beste Freundin oder ein bester Freund sein, der Trauzeuge oder die Trauzeugin oder auch ein Familienmitglied. Das bleibt ganz euch überlassen.

Ihr solltet euch jedoch im Klaren sein, dass es nicht so einfach ist, eine Traurede zu erarbeiten und vor den Gästen die Zeremonie abzuhalten. Viele Paare greifen daher zu professionellen Trauredner*innen oder freien Theolog*innen. Sie haben bereits viel Erfahrung in diesem Bereich und können in Absprache mit dem Brautpaar die Zeremonie planen und die Traurede erarbeiten.

Damit die freie Trauung aber auch euren Ansprüchen entspricht, findet im Vorfeld ein ausführliches Gespräch zwischen Trauredner*innen und dem Brautpaar statt. So können sich beide Seiten kennenlernen und erarbeiten, was die Traurede enthalten soll bzw. wie die Zeremonie ablaufen soll. Wichtig ist, dass die Chemie stimmt und ihr ein gutes Verhältnis aufbauen könnt. Schließlich soll die freie Trauung emotional und persönlich werden.

Ein Trauredner darf auf einer freien Trauung nicht fehlen
Credit: Getty Images

Was zieht man zu einer freien Trauung an?

Zu einer freien Trauung könnt ihr tragen, was ihr wollt. Wer zum klassischen Brautkleid und Anzug greifen möchte, darf dies genau so machen, wie zum lockeren Jeans-Outfit. Eine Kleiderordnung besteht nicht. Ihr sollt euch einfach nur wohlfühlen und den besonderen Tag mit euren Liebsten genießen.

Unser Lesetipp: Hochzeitsbräuche: DAS steckt wirklich hinter den romantischen Traditionen

Wie läuft eine freie Trauzeremonie ab?

Eine freie Trauung folgt keinem bestimmten Ablaufplan oder einer bestimmten Reihenfolge. Es bleibt ganz euch überlassen, wann was passiert bzw. wer was vorträgt. Das macht die freie Hochzeitszeremonie ja gerade so besonders.

Einige Bestandteile haben sich jedoch etabliert und können als Anhaltspunkte für eure eigene Trauzeremonie dienen:

  • Einmarsch
  • Rede zur Kennenlerngeschichte des Brautpaares (persönlich und emotional)
  • Musik
  • Eheversprechen
  • Ja-Wort
  • Ritual zur Vermählung; Ringübergabe
  • Ausmarsch
  • Persönliche Worte des Brautpaares oder von Freunden und Familienmitgliedern

Rituale zur freien Trauung

Viele Brautpaare greifen bei der Trauung zu verschiedenen Ritualen, um ihre Verbundenheit zueinander zu zeigen oder das Eheversprechen zu unterstreichen. Besonders beliebt ist dabei das Sandritual, bei dem beide Partner*innen verschiedenfarbigen Sand zusammen in ein großes Gefäß schütten.

Ein anderes Ritual für die freie Trauung ist das Weitergeben der Ringe unter den Hochzeitsgästen auch Ring Warming genannt. Bei diesem keltischen Brauch wird ein langes Band durch alle Gästereihen gespannt, sodass jeder Gast dieses Band anfassen kann. Die Eheringe werden dann an den Enden darauf gesteckt und unter den Gästen weitergereicht. In Gedanken können die Gäste dem Brautpaar beim Berühren ihre guten Wünsche weitergeben.

Unser Lesetipp: Gartenhochzeit: 11 Dinge, die ihr über die entspannte Hochzeit zuhause wissen müsst

Ein anderer keltischer Brauch für die freie Trauung ist das Handfasting. Dieser Brauch hat eine tolle emotionale Symbolkraft, was ihn immer beliebter macht. Das Brautpaar gibt sich dazu nach dem Eheversprechen die linke Hand. Anschließend wird vom Trauredner oder anderen nahen Angehören ein Band darum gebunden und verknotet. Das soll den Neubeginn als Ehepaar symbolisieren.

Wie ihr seht ist eine freie Trauung eine wunderbare Möglichkeit, sich das Ja-Wort zu geben. Sie ist emotional, romantisch, individuell planbar und kann auch witzig sein. Das bleibt nämlich ganz euch überlassen. Wichtig ist, dass ihr euch wohlfühlt und ihr diesen Tag zu etwas ganz Besonderem macht.