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Endometriose: Krankheit bleibt lange unerkannt

Blondes Mädchen bedeckt ihr Gesicht mit der linken Hand. Bild in schwarz-weiß. Darstellung von traurigen, besorgten, frustrierten Emotionen
© Adobe Stock/ Rustic Witch

Wichtige Warnsignale: Diese Symptome weisen auf Endometriose hin

Endometriose ist eine weit verbreitete Unterleibserkrankung bei Frauen, die oft erst nach Jahren diagnostiziert wird. Leidest du jeden Monat unter extrem starken Regelschmerzen? Dies könnte ein Anzeichen für Endometriose sein. Zu den typischen Symptomen zählen nicht nur starke Regelschmerzen, sondern auch starke Blutungen oder Unfruchtbarkeit. Informiere dich hier über die tückische Erkrankung.

Es will mit dem Baby einfach nicht klappen? Oder du hast jeden Monat extrem starke Regelschmerzen? Schuld kann die Krankheit Endometriose sein. Typische Symptome sind unter anderem starke Regelschmerzen und Unfruchtbarkeit.

Inhaltsverzeichnis

Weit verbreitet, aber trotzdem vielen Menschen unbekannt: Die Rede ist von der Krankheit Endometriose. Die typischen Symptome treten nicht bei jeder Person mit Gebärmutter auf, sodass sie manchmal unentdeckt bleibt. Festgestellt wird sie oft erst, wenn die Schmerzen unerträglich werden, ein Kinderwunsch aufkommt oder es mit dem Schwangerwerden einfach nicht klappen will.

Laut Schätzungen trifft die Endometriose zwischen 8 und 15 Prozent aller Frauen zwischen Pubertät und Wechseljahren. Das sind jährlich bis zu 40.000 Neuerkrankungen in Deutschland, berichtet Endometriose Vereinigung Deutschland e.V.

Endometriose ist eine gynäkologische Erkrankung, die also nur Frauen betrifft. Symptome wie Unfruchtbarkeit und starke Regelschmerzen können Frauen das Leben zur Hölle machen.

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Empfehlung: Mit uns spricht Anna Wilken über ihre Erfahrungen mit Endometriose und die damit verbundenen Schmerzen und Sorgen. Was muss sich in Zukunft auch unbedingt ändern?

Im März findet der sogenannte Endo-Month statt. Ähnlich wie im Oktober für Brustkrebs soll im März mehr Aufmerksamkeit und Aufklärungsarbeit um die Erkrankung Endometriose geschaffen werden.

Das müsst ihr über Endometriose wissen

Bei der Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut nicht nur – wie bei einer gesunden Frau – in der Gebärmutterhöhle, sondern auch außerhalb der Gebärmutter an anderen Organen. Besonders oft wächst das Gewebe in unmittelbarer Nähe der Gebärmutter, an den Eileitern und den Eierstöcken. Es kann auch zwischen Darm und Gebärmutter wachsen.

Da das überschüssige Gewebe zur Gebärmutter gehört, hängt es eng mit dem Menstruationszyklus zusammen und wird mit der Menstruation abgelöst und ausgeschieden. Das sorgt für die für eine Endometriose typischen Symptome wie sehr starke Regelschmerzen.

Die Krankheit ist chronisch, verschwindet mit Beginn der Wechseljahre jedoch von allein. Je nachdem, wo sich das überschüssige Gewebe ansiedelt, gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden.

Lesetipp: Häufiger Grund für unerfüllten Kinderwunsch: Das PCO-Syndrom

Endometriose: Diese Symptome sind typisch

Je nachdem, wo die Endometriose vorkommt, können die Symptome unterschiedlich sein. Da sie in den meisten Fällen in der Nähe der Gebärmutter auftritt, sind diese fünf Beschwerden typisch:

1. Schwere Krämpfe
Eins der für Endometriose klassischen Symptome sind sehr schwere Krämpfe während der Periode. In seltenen Fällen kann die Endometriose auch dauerhafte Schmerzen hervorrufen, die nicht an die Periode gebunden sind.

2. Zyklusstörungen
Endometriose hat jedoch weitere typische Symptome. Zyklusstörungen treten ebenfalls bei vielen betroffenen Frauen auf. Sie leiden unter Zwischen- und Schmierblutungen. Außerdem ist die Menstruationsblutung oft sehr stark und dauert länger als die durchschnittlichen vier, fünf Tage an.

3. Unfruchtbarkeit
Ein Großteil der Frauen mit Endometriose ist unfruchtbar oder wird nur schwer schwanger, wenn die Krankheit nicht behandelt wird.

4. Rückenschmerzen
Ist der Bereich zwischen Darm und Gebärmutter von der Endometriose betroffen, können Symptome wie Rückenschmerzen während der Periode dazukommen, genau wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

5. Blut im Urin / Stuhl
Ein seltenes Symptom der Krankheit ist Blut im Urin oder im Stuhl, wenn das Gewebe in Blase oder Darm auftritt.

Ihr habt Zweifel? Dann könnte euch dieser Endometriose-Test der Europäischen Endometriose Liga erste Aufschlüsse geben.

Wichtig: Der Test kann einen Hinweis auf eine bestehende Endometriose liefern, ersetzt jedoch keine ärztliche Untersuchung. Wenn ihr den Verdacht habt, verschiedene eurer Symptome könnten auf eine Endometriose hinweisen, solltet ihr auf alle Fälle einen Arzt aufsuchen.

Auch lesen: Frauengesundheits-Gipfel: ”Frauen werden anders krank und anders gesund”

Frauen mit Endometriose unterstützen sich gegenseitig

Model, Autorin und Influencerin Anna Wilken nutzt ihre Reichweite, um andere Frauen mit Endometriose zu unterstützen. Zusammen mit ihrer renommierten Ärztin Dr. Mechsner, der Endometriose-Expertin der Berliner Charité, möchte sie gerade auch jungen, undiagnostizierten Frauen Mut machen, ihre Gesundheit ernst zu nehmen, auch gegen Widerstände. „In der Regel bin ich stark“ von Anna Wilken findet ihr hier bei Amazon* als Paperback, Kindle oder Audible-Version.

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Die Behandlungsmöglichkeiten von Endometriose

Die Krankheit an sich muss nicht zwingend behandelt werden, Endometriose ist nicht gefährlich. Doch die damit einhergehenden Symptome wie starke Schmerzen, die auftreten können, sind mitunter langwierig und zermürbend für die Betroffene.

Zunächst ist auch die Diagnose nicht ganz einfach, was auch für die Patientin und die Gynäkolog*in eine frustrierende Zeit sein kann. Es gibt verschiedene Therapieansätze, jeder Fall ist anders und erfordert eine individuelle Behandlung.

Dafür gibt es Möglichkeiten wie: Schmerztherapie mit Medikamenten oder Operation, aber es gibt auch ganzheitliche Ansätze, wobei verschiedene Behandlungen kombiniert werden. Wird operiert, bei einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) werden Endometrioseherde entfernt, dann wird im Nachgang mit Medikamenten und Hormontherapie behandelt, damit sich nicht sofort wieder neues Gewebe bildet.

Dr. med. Julian Wichmann, Experte für den Einsatz von medizinischem Cannabis in der Frauengesundheit erklärt: “Eine Behandlung mit Cannabinoiden kann gerade bei Endometriose als, oft erfolglos vortherapierten Erkrankung, zum Einsatz kommen. Denn THC, hochdosiertes CBD und andere Cannabinoide haben eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung, sowie stimmungsstabilisierende und gegen Übelkeit wirkende Eigenschaften, die dazu beitragen können, in schweren Fällen die Symptome zu lindern.”

Symptome dokumentieren

Für Betroffene ist es ein langer Leidensweg. Diesen zu dokumentieren, kann mitunter für eine spätere Diagnose oder die Therapie hilfreich sein. Dafür gibt es beispielsweise Apps, wie die Endo-App (ein zugelassenes Medizinprodukt, die Kosten werden von Krankenkassen erstattet), mit der nicht nur die Symptome protokolliert werden können, sondern auch alles, was hilft oder eben nicht.

Drastische Lösung: Was ist eine Hysterektomie?

Eine Hysterektomie, wofür sich Autorin und Produzentin Lena Dunham nach ihrem langen Leidensweg 2017 entschied, ist eine sehr extreme Variante der Behandlung, bei der die Gebärmutter entfernt wird. 2018 erschein in der US-amerikanischen Vogue ein Erfahrungsbericht von Dunham, in dem sie erklärt, warum sie sich für die Operation entschied.

Endometriose und Kinderwunsch

Welche Therapie man nimmt, hängt auch davon ab, ob die Frau schwanger werden möchte oder nicht. Damit der Babywunsch trotz Endometriose in Erfüllung geht, werden die Gewebeherde mit einer OP so weit es geht entfernt. Auf die Hormontherapie wird verzichtet. Klappt es trotzdem nicht, ist eine künstliche Befruchtung der nächste Schritt.

Weitere medizinische Informationen findest du beim Gesundheitsportal onmeda.de sowie auf den folgenden spezialisierten Portalen:

Hilfe und Informationen finden Betroffene bei der Endometriose Vereinigung Deutschland e.V.

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Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.