Das Durchschnittsalter für das Schwangerwerden ist heute stark angestiegen, und mit ihm soziale, kulturelle und wirtschaftliche Fragen. Die Emanzipation der Frauen hat zu größerer wirtschaftlicher und sozialer Unabhängigkeit geführt, und der Wunsch nach beruflicher Erfüllung ist zu einer Priorität geworden, die die Idee des Kinderkriegens in den Hintergrund gedrängt hat. Aus physiologischen Gründen ist die weibliche Fruchtbarkeit jedoch zeitlich begrenzt, und mit zunehmendem Alter nehmen die Chancen auf eine Schwangerschaft ab.
Lies dazu auch: Laut Experten: Das ist das richtige Alter zum Kinderkriegen
Die Fruchtbarkeit mit 45
Es gibt sie, Frauen, die jenseits der 40 noch schwanger werden. Ein prominentes Beispiel ist da wohl Caroline Beil, die mit 50 Jahren noch einmal schwanger wurde. Allerdings nicht ganz natürlich, denn sie durchlief vorher eine Hormontherapie.
Lesetipp: Kinderwunschklinik: Alles zu Kosten, Behandlung und Nutzen
Tatsächlich beginnt die Spontanfertilität im Alter von 35 Jahren abzunehmen. Im Alter von 39 oder 40 Jahren nimmt die Fruchtbarkeit noch einmal deutlich ab. Im Alter von 42 Jahren liegt die Fruchtbarkeit bei nur noch 5 Prozent des Wertes im Vergleich zur Fruchtbarkeit einer 25-Jährigen. Außerdem steigt ab dem 40. Lebensjahr das Risiko einer Fehlgeburt oder Chromosomenfehlbildung des Fötus erheblich an.
Lies auch: Schwanger (werden) mit 35: Was du wissen solltest
Im Alter von 42 Jahren haben viele Frauen weiterhin ihre Periode, die Hormone werden also weiter produziert, und der Zyklus an sich funktioniert weiterhin. Die Follikel aber sind meist leer oder enthalten geschädigte Eizellen.
Aus all diesen Gründen sind natürliche Schwangerschaften im Alter von 45 Jahren ein außergewöhnliches Ereignis, und die Chancen, sie abzuschließen, sind erheblich geringer.
Wie reagiert unser Körper, wenn wir mit 45 schwanger werden?
Mit 45 ist der Körper einer Frau durchaus noch in der Lage, eine Schwangerschaft zu verkraften. Dafür ist jedoch eine gesunde Lebensweise unerlässlich: nicht rauchen, das richtige Gewicht haben, Sport treiben, sich gesund und ausgewogen ernähren. Eine übergewichtige Frau über 40 hat beispielsweise ein erhöhtes Risiko, an Diabetes und Bluthochdruck zu erkranken.
Auch interessant: So verändert sich dein Körper in der Schwangerschaft
Tatsächlich sind Diabetes und Bluthochdruck während der Schwangerschaft zwei der häufigsten Probleme in diesem Alter. Deshalb dürfen wir nicht vergessen, dass das Alter der erste Faktor ist, der eine Schwangerschaft gefährdet, und dass diese Krankheiten auch einen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Fötus und das zukünftige Wachstum des Kindes haben können.
Schwangerschaftsdiabetes ist im Übrigen einer der Hauptgründe, warum Geburten ab 45 Jahren in den meisten Fällen einen Kaiserschnitt erfordern.
Schwanger mit 45: eine moralische Grenze?
Es gibt eine moralische Debatte, die sich um Schwangerschaften ab 40 Jahren dreht. Während es wichtig ist, die biologische Bedeutung der Wechseljahre zu berücksichtigen, die darin besteht, dass eine Frau sich bis zu einem bestimmten Alter fortpflanzen kann, sollte eine Frau nicht daran gehindert werden, Mutter zu werden, wenn sie dies wünscht.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt oder der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren.