Inhaltsverzeichnis
- Trick 1: Auf die Bezeichnung achten
- So werden Aromastoffe im Eis gekennzeichnet
- Trick 2: Auf die Farbe achten
- Trick 3: Auf die Form achten
- Trick 4: Auf die Struktur achten
- Trick 5: Auf die Sauberkeit achten
- Trick 6: Auf die Sorten achten
- Trick 7: Auf die Deko achten
In der Eisdiele bekommt man immer noch das beste Eis. Oder? Nicht unbedingt, denn es gibt viele schwarze Schafe unter den Eiskonditoreien.
Künstliche Aromen, Farbstoffe, Stabilisatoren und Emulgatoren erweitern oft die Inhaltsliste von Speiseeis. Das kann zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien führen. Sogar Keime und Salmonellen im Eis sind keine Seltenheit, wenn die Hygiene in der Eisdiele nicht stimmt.
Doch zum Glück gibt es einige Faktoren, an denen man gutes Eis erkennen kann. Welche das sind, verraten wir euch hier. Wenn ihr auf diese Merkmale achtet, steht einem gesunden und leckeren Eisgenuss nichts im Wege.
Im Video seht ihr die wichtigsten Infos kurz zusammengefasst:
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Trick 1: Auf die Bezeichnung achten
Wer in die Eisdiele geht, erwartet frisch gemachtes Speiseeis. Doch wie Ökotest berichtet, haben die Begriffe „aus eigener Herstellung“ oder „selbst gemacht“ keine Rechtsgrundlage. Darunter kann also auch Eis fallen, das nur aus Päckchen angerührt wurde.
Milcheis: Als richtiges, echtes „Milcheis“ darf laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nur Speiseeis bezeichnet werden, das mindestens 70 Prozent Milch enthält. Aus reinem Milchfett (in reduzierter Menge) bestehen außerdem folgende Eiskreationen.
- Cremeeis/Kremeis (mind. 50 % Milchfett)
- Rahmeis/Sahneeis (mind. 18 % Milchfett)
- Eiscreme/Eiskrem (mind. 10 % Milchfett)
- Fruchteiscreme (mind. 8 % Milchfett)
Eis:
Einfaches „Eis“ besteht komplett oder teilweise aus günstigeren pflanzlichen Fetten wie Kokosfett oder Palmöl, die als ungesund und weniger hochwertig gelten.
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So werden Aromastoffe im Eis gekennzeichnet
Bei der Kennzeichnung von Aromastoffen wird es noch verrückter. Gutes Fruchteis ohne künstliche Aromen sollte mindestens 20 Prozent reine Frucht enthalten. Bei sauren Früchten wie Zitrone oder Mango sowie bei Gemüseeis aus intensiven Sorten reichen mindestens 10 Prozent.
Wollt ihr reines Fruchteis haben, lest aber in der Eisdiele etwas von „Eis mit XY-Geschmack“, ist das ein sicheres Zeichen für Aromen im Eis. Denn hier steckt kaum bis gar keine echte Frucht drin! Selbiges ist der Fall bei Eis mit Vanillegeschmack.
Tipp: Wie Ökotest bemängelt, sind die Eishersteller nicht dazu gezwungen, die genaue Zutatenliste ihrer Eiskreationen preis zu geben. Die Ausnahme sind Allergene wie Laktose. Die müssen immer gelistet werden.
Trick 2: Auf die Farbe achten
Um gutes Eis zu erkennen, reicht oft schon das eigene Auge. Extrem buntes Eis schreit geradezu nach künstlichen Farbstoffen. Wenn ihr knallpinkes Himbeereis oder giftgrünes Apfeleis seht, geht ihr am besten wieder rückwärts zur Tür heraus.
Eis in etwas blasseren, originalgetreuen Farben deutet auf einen natürlichen Ursprung hin. Hier ist eine gute Mitte gefragt. Ist das Eis nämlich farblich zu schwach auf der Brust, kann das auch auf einen geringen Fruchtanteil hindeuten.
Bei Vanilleeis solltet ihr euch übrigens nicht von den kleinen schwarzen Pünktchen verwirren lassen. Die sind kein Qualitätsmerkmal. Im Gegenteil: Sie sind eher ein Zeichen dafür, dass statt des aromatischen Vanillemarks die minderwertigen Schoten verwendet wurden.
Trick 3: Auf die Form achten
Aufgetürmte Eisberge, die auch dann noch unbeeindruckt stehenbleiben, wenn der Eismann mehr und mehr Kugeln aus der Mitte herausschabt? Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen.
Laut Ökotest sind diese Eistürme ein Indiz für Stabilisatoren, die das Eis in Form halten. Nur wenn ihr in der Eisdiele auch oben eine Kühlvorrichtung über dem Eis entdecken könnt, ist eine Auftürmung ohne Konservierungsstoffe möglich.
Trick 4: Auf die Struktur achten
Gutes Eis ist ebenfalls an der Struktur zu erkennen. Es sollte glatt und streichzart, aber nicht zu weich sein. Sonst wurde es höchstwahrscheinlich nicht richtig gekühlt und es besteht Salmonellen-Gefahr.
Aber was ist mit festem Eis, das scheinbar gar nicht schmelzen will? Auch hier geht es nicht mit rechten Dingen zu. Stabilisatoren hindern das Eis künstlich daran, seine perfekte Kugelform zu verlieren.
Hat das Eis eine bröckelige Struktur deutet das darauf hin, dass es wiederholt aufgetaut wurde. Wie das BMEL schreibt, sprechen außerdem „auskristallisiertes Wasser, sandiges Mundgefühl oder eine klebrig-leimige Textur“ für eine unsachgemäße Lagerung.
Darüber hinaus sollte das Eis cremig schmecken, aber keinen anhaltenden Fettfilm auf der Zunge hinterlassen. Überfettiges Eis könnte auf zu viele Emulgatoren hindeuten.
Trick 5: Auf die Sauberkeit achten
Keime im Eis sind auch dann verstärkt möglich, wenn der Eisportionierer in schmutzigem Wasser steht. Wenn ihr so etwas beobachtet, solltet ihr die Eisdiele schleunigst wieder verlassen.
Eine gute Grundsauberkeit solltet ihr auch sonst erwarten dürfen. Schmutzige Scheiben vor dem Eis oder staubige und vergilbte Namensschilder in den Eiswannen zeugen davon, dass es die Besitzer nicht so genau mit der Hygiene nehmen.
Trick 6: Auf die Sorten achten
Gute Eisdielen erkennt man genau wie gute Restaurants daran, dass sie ein überschaubares Angebot haben. Eine Dönerbude, die auch noch Pizza und Pasta auf dem Speiseplan stehen hat, macht direkt misstrauisch. Genauso sollte es bei einer Eiskonditorei sein, die zig unterschiedliche Eissorten anbietet.
Nach dem Motto „Qualität statt Quantität“ zeugt eine kleine Eisdiele davon, dass man hier gutes, handgemachtes Eis findet. Besonders dann, wenn die Sorten täglich, wöchentlich oder zumindest monatlich wechseln. Besser kann man frisches Speiseeis kaum erkennen.
Das gilt insbesondere bei Fruchteis, denn das sollte bestenfalls aus saisonalen Zutaten hergestellt werden. Erdbeereis im Winter? Da ist fast klar, dass es sich um aromatisierte Eiscreme handeln muss. Von regionalen Händlern können die Erdbeeren jedenfalls nicht stammen.
Werft passend dazu mal einen Blick in den Saisonkalender für Obst.
Tipp: Auch unnatürliche Eissorten wie „Snickers“ oder „Nutella“ sind gute Warnzeichen, dass hier mehr Chemie als sonstwas drinsteckt.
Trick 7: Auf die Deko achten
Üppige Deko sollte euch stutzig werden lassen. Viele Eisdielen versuchen mithilfe von Fruchtkörben von minderwertigem Eis abzulenken und Frische vorzutäuschen. Abgesehen davon ist die Deko ein zusätzlicher Staubfänger, der oft nicht regelmäßig gereinigt wird.
Das Gleiche gilt für massenhaft Schokosauce oder bunte Zuckerstreusel. Gutes Eis braucht kein Schischi.
Hellhörig werden solltet ihr außerdem, wenn der Eisbecher im Anschluss so mit Sahne, Zuckerwatte oder Popcorn aufgebrezelt wird, als müsste er die nächste Instagram-Challenge gewinnen. Hier geht es nicht mehr um gutes Eis, sondern bloß noch um Show.