Es gibt Drinks, die sorgen durch ihren bloßen Namen für Urlaubsgefühle: Sangria gehört definitiv dazu. Die Mischung aus Wein, Limonade und Früchten ist lecker süß und unvergleichlich erfrischend. Dazu noch die rote Farbe, die wie bei Aperol Spritz direkt an Sommer erinnert und wir halten instinktiv Ausschau nach der nächsten Tapasbar.
Noch ein Vorteil von Sangria: Sie lässt sich für eine Party leicht in großen Mengen vorbereiten. Denn im Grunde ist das portugiesische und spanische „Nationalgetränk“ nichts anderes als ein exotischer Punsch oder Bowle mit frischen Früchten.
Wir verraten euch, wie ihr Sangria selber machen könnt – sowohl rote als auch weiße. Für alle, die keine Lust auf langes Obst schnippeln haben, haben wir auch ein Sangria-Rezept ohne Früchte dabei. Officially approved von Caroline Fabian, die auf Mallorca private Kochkurse anbietet.
Funfact: „Sangria“ bedeutet auf Spanisch „Aderlass“, was auf die blutrote Farbe zurückgeht. Wollt ihr weiße Sangria bestellen, fragt ihr nach „Sangria Blanca“, die anders als rote Sangria nicht mit Rotwein, sondern mit Weißwein und/oder Sekt gemacht wird.
Warum sollte man Sangria selber machen?
Tipp: Meine persönlich liebste Fertig-Sangria stammt von der belgischen Marke „Quint“. Die schmeckt köstlich, haut allerdings so rein, dass man nach einem Glas schon die Tanzfläche stürmen würde.
Apropos reinhauen: Vergesst das Ballermann-Saufen von Sangria aus Eimern! Es gibt nur einen Weg, Sangria zu trinken: Aus einer Glaskaraffe und gekühlten Gläsern. Auch den Strohhalm könnt ihr euch schenken.
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Welcher Wein eignet sich für Sangria?
Eine gute Grundlage sind junge, halbtrockene Rotweine, die maximal 12 Prozent Alkohol haben. Der Wein muss nicht, darf aber gerne aus Spanien kommen. Das Gleiche gilt für Weißwein, der die Basis von weißer Sangria bildet.
In Sangria-Rezepten mit Sekt solltet ihr einen trockenen Schaumwein nehmen. Perfekt ist spanischer Cava. Lieblicher Sekt wie Asti macht die Sangria zu süß. Es kommen ja noch Limo und Früchte dazu.
Tipp: Selbstgemachte Sangria könnt ihr zusätzlich mit Spirituosen wie Rum, Brandy, Likör 43 oder weißem bzw. rotem Martini verfeinern. Dadurch wird die Bowle allerdings direkt hochprozentiger. Für einen Aperitif eignet sie sich dann nicht mehr. Muss sie natürlich auch nicht.
Im Video: Rezept für Wein-Slushie
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Welche Früchte passen zu Sangria?
Spielt mit den Kontrasten oder ordnet die Früchte farblich der Sangria zu. Also rötliches Obst für rote Sangria und helles Obst für weiße Sangria. Zur Inspiration hier ein paar Ideen.
Obst für rote Sangria:
- rote Äpfel
- Ananas
- Pfirsich
- Wassermelone
- rote Weintrauben
- Erdbeeren und Himbeeren
- Granatapfelkerne
- Rhabarber
- Kirschen
- Zitrone
Obst für weiße Sangria:
- grüner Apfel
- Birne
- weiße Pfirsiche
- Honigmelone
- Litschi
- Kiwi
- Maracuja
- Physalis
- Limetten
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Sangria-Früchte schälen oder nicht? Wenn ihr ungespritztes Bio-Obst benutzt und die Früchte vorher gut unter kaltem Wasser abspült, braucht ihr sie nicht zu schälen. Die Fruchtschalen machen die selbstgemachte Sangria nur minimal herber.
Obst in der Sangria essen oder nicht? Es spricht nichts dagegen, das Sangria-Obst nach dem Trinken zu essen. Schon um keine Lebensmittel zu verschwenden. Je länger die Sangria steht, umso alkoholischer werden die Früchte. Eure Kinder solltet ihr sie jetzt nicht mehr essen lassen.
Wann kommen die Früchte in die Sangria? Damit die Früchte ihr Aroma in die selbstgemachte Sangria abgeben können, solltet ihr sie zwei Stunden vor dem Servieren in die Weinbowle geben. Am besten bewahrt ihr die Sangria so lange im Kühlschrank auf.
Warme Sangria ist ein No-Go. Nur wenn ihr keinen Platz im Kühlschrank habt, solltet ihr Eiswürfel dazugeben. Die verwässern das Getränk nämlich stark.
Frisches oder tiefgekühltes Obst verwenden? Immer frisches Obst für Sangria nehmen. Es ist zwar verlockend, fertige TK-Früchte zu nehmen, aber auch die tauen irgendwann auf und verdünnen die Weinschorle. Schlimmstenfalls weichen sie auf und treiben als unappetitliche Masse im Glas.
Tipp: Von Dosenfrüchten in Sangria solltet ihr ebenfalls die Finger lassen. Das eingelegte Obst ist stark gezuckert und macht den Drink süßer als gewollt.
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Wie macht man Sangria süßer?
Ist euch die Weinschorle zu herb, könnt ihr die Limonadenmenge im Rezept erhöhen. Greift dazu am besten auf Bitterlimonade zurück. Die ist ebenfalls süß, bringt die Bowle aber nicht so stark aus dem Gleichgewicht.
Um die Sangria süßer zu machen, sind auch Cointreau oder andere Fruchtliköre eine gute Idee. Aber übertreibt es damit nicht.
Die beste Möglichkeit, Sangria zu süßen, ist Zuckersirup. Er ist flüssig und setzt sich daher nicht am Boden der Sangria-Kanne ab (daher NIE losen Zucker in die Sangria geben).
Tipp: Für selbstgemachten Zuckersirup kocht ihr einfach 100 g Zucker in 100 ml Wasser auf, bis der Zucker geschmolzen ist. Schaum abschöpfen, Sirup abkühlen lassen und fertig.
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1. Sangria selber machen: Rote Sangria mit Früchten
Ihr braucht diese Zutaten:
- 1 Flasche Rotwein (trocken)
- 250 ml Limonade (Orange oder Zitrone)
- 100 ml Orangenlikör
- Früchte nach Wahl (z. B. 1 Apfel, 1 Orange und 1 Zitrone)
So geht’s:
Alle Zutaten (außer das Obst) in eine Karaffe geben und am besten über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Zwei Stunden vor dem Servieren die gewaschenen und kleingeschnittenen Obststücke hinzugeben und ebenfalls einwirken lassen. Eiskalt servieren.
Tipp: Manche lieben es auch im Sommer weihnachtlich. Wenn es euch so geht, könnt ihr noch eine Zimtstange in die Sangria geben. Hier lest ihr, wie sich Glühwein selber machen lässt.
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2. Sangria selber machen: Rote Sangria ohne Früchte
Da viele Leute die Sangria-Früchte ohnehin nicht essen, könnt ihr sie auch direkt rauslassen. In dem Rezept von Caroline Fabian wird stattdessen mit Zuckersirup gesüßt. Außerdem kommt neben dem Rotwein trockener Sekt dazu, was die rote Sangria spritziger macht als gewohnt.
Ihr braucht diese Zutaten:
- Eine Flasche einfacher spanischer Rotwein
- Eine Flasche Cava (trockener, spanischer Sekt)
- 100 bis 150 ml Zuckersirup
- 50 ml Orangenlikör
- Ein Beutel große Eiswürfel (2 kg)
So geht’s:
Für den Zuckersirup 70 g Zucker in 70 ml Wasser aufkochen und abkühlen lassen. In einer großen Schüssel den Rotwein mit Orangenlikör und Zuckersirup vermengen. Später könnt ihr beim Abschmecken noch mehr davon hinzufügen.
Eiswürfel dazugeben, umrühren. Den Cava in die Schüssel geben und vorsichtig umrühren, damit die Kohlensäure nicht verlorengeht. Nochmals abschmecken, eventuell mehr Orangenlikör und/oder Zuckersirup dazugeben. In Karaffen servieren.
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3. Sangria selber machen: Weiße Sangria mit Sekt
Ihr braucht diese Zutaten:
- 1 Flasche Weißwein (halbtrocken)
- 500 ml Sekt (Cava)
- 150 ml Orangenlikör (Cointreau)
- 200 ml Zitronenlimonade
- 100 bis 150 ml Zuckersirup
- Obst nach Wahl
- Eiswürfel
So geht die Zubereitung:
Zuckersirup wie oben im Rezept für Sangria ohne Früchte zubereiten. Zutaten in einer großen Kanne vermengen und nach Geschmack mit dem Sirup süßen. Sangria kalt stellen.
Zwei Stunden vor dem Servieren die gewaschenen und gewürfelten Früchte dazugeben. Ist die Sangria nicht kalt genug, mit viel Eis kühlen. In diesem Sinne: Salud!
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