Inhaltsverzeichnis
- Warum wir Beziehung oft zu früh aufgeben
- So kannst du deine Beziehung retten
- 1. Entdecke deine Selbstliebe
- 2. Weniger Kontrolle, mehr Vertrauen
- 3. Trau dich offen zu sprechen
- 4. Selbstloses Zuhören
Wenn es in der Beziehung nicht mehr gut läuft, muss man nicht direkt alles hinschmeißen. Denn meist lohnt es sich für seine Liebe zu kämpfen. Unser Gastautor Chris Bloom, Beziehungsexperte und Mental Coach, hat handfeste Tipps für euch, wie ihr eure Beziehung retten, bzw. sie wieder aufleben lassen könnt.
Warum wir Beziehung oft zu früh aufgeben
Hat jemand, der wichtig in deinem Leben war, schon einmal alles hingeworfen, ohne für die Partnerschaft zu kämpfen? Aus meiner Arbeit als Coach, aber auch aus eigenen Erfahrungen weiß ich, dass Menschen in unserem Umfeld dazu neigen können, Beziehungen zu früh aufzugeben. Aus Gründen des Verstandes, die sie limitieren.
Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit mit Social Media und leicht bedienbaren Online-Dating-Plattformen wird uns immer mehr suggeriert, dass es in Ordnung ist, unsere Verantwortung und Ehrlichkeit gegenüber uns und anderen gleichsam schwinden zu lassen.
Ergo: Immer mehr Menschen fühlen sich darin bestätigt, sich ihrer Verantwortung zu entziehen und kommunizieren dies teilweise auch nur noch sporadisch oder eben gar nicht – und das kann ziemlich verletzend sein.
So kannst du deine Beziehung retten
Hand aufs Herz: Was ist das, was wir uns wirklich in einer Beziehung wünschen? Tief in uns sehnen wir uns doch danach, dass unser Partner uns mit Handlungen und Worten begegnet, die auf der Haltung der bedingungslosen Liebe basieren: „Ich helfe dir, dahin zu kommen, wohin du gehen willst. Ich bestärke dich darin, deine beste Version zu werden. Und ich liebe dich noch mehr, weil du mir auch deine Fehler und Schwächen zeigst.“
Du kannst etwas dafür tun, dass deine Beziehung genau so wird – gerade wenn sich eine Beziehung eher schwierig als leicht anfühlt. In manchen Situationen, die sich eingefahren anfühlen, reicht es schon aus, wenn wir aufhören, uns krampfhaft Gedanken zu machen. Hier hilft es schon, wenn wir den Fokus zurück auf uns richten.
Hier sind vier Dinge, die du tun kannst, um deine Beziehung zu retten und wieder auf einen guten Weg zu bringen:
1. Entdecke deine Selbstliebe
Oft entwickeln wir in einer Beziehung aufgrund unserer Ängste (Verlustangst, Bindungsangst, etc.) bestimmte Muster und sind dadurch abhängig und bedürftig unserem Partner gegenüber. Mit der Folge, dass wir dann oft zu sehr in den Raum unseres Partners eindringen und ihn einengen.
Die Grenze zwischen dem, der du eigentlich in all deiner Größe bist, und dem, wie du dich oft fühlst bzw. gibst, ist in solchen Situationen nicht mehr trennscharf. Deshalb mein Rat: Gehe in deine Kraft und sei du selbst. Unternimm Dinge, die dir Freude bereiten. Du bist nicht abhängig von deinem Partner! Du bist immer noch ein eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen.
Indem du aktiv Zeit in dich selbst investierst, steigerst du deine Zufriedenheit und auch dein Selbstwertgefühl. Beides wirkt sich positiv auf die Beziehung aus. Erst, wenn sich beide Partner für sich selbst lieben, dann kann auch die gegenseitige Liebe wieder aufleben.
Lesetipp: 15 Regeln für eine glückliche, lange Beziehung
2. Weniger Kontrolle, mehr Vertrauen
Wenn wir Angst haben, tendieren wir dazu, zu viel in unserer Vergangenheit zu wühlen oder auf der anderen Seite zu viel über die Zukunft nachzudenken. Wir versuchen, die Dinge zu kontrollieren und meinen, für alles einen Plan zu brauchen. Einen Plan für heute, für morgen und – ja – für die Beziehung natürlich auch. Die Erwartungen werden durch unseren Planungsdrang größer und größer. Und zwar so lange, bis irgendwann – du kannst es dir sicher bereits denken – alles wie ein Kartenhaus zusammenfällt.
Merkst du etwas? In deinem Kontrollwahn gibst du dich selbst auf. Fakt ist: Du kannst nichts kontrollieren! Kontrolle ist eine Illusion. Das einzige, das du tatsächlich kontrollieren lernen kannst, sind deine Reaktionen.
Und genau da kannst du ansetzen. Frage dich: Wie reagiere ich in bestimmten Situationen, in denen ich Angst bekomme? Beispielsweise wenn du in deiner Beziehung nicht vertraust. Dreh es doch einmal um und frage dich: Wie sehr vertraue ich mir selbst? Was kann ich aus dieser Frage lernen, um meine Reaktionen besser auf mich abzustimmen? Je sicherer du wirst, desto mehr wird dein Vertrauen wachsen.
Auch spannend: Liebe in 5 Stufen: Das sind die typischen Phasen einer Beziehung
3. Trau dich offen zu sprechen
Kommunikation ist das wichtigste Tool in einer Beziehung. Wichtig ist, dass sie aus dem Herzen herauskommt und ehrlich ist. Erst wenn wir wirklich klar ausdrücken, was wir fühlen und über unsere Wünsche und Bedürfnisse sprechen, bekommt jemand anderes auch die Chance, uns zu verstehen.
Auch wenn es manchmal unangenehm sein kann, aufrichtige und ehrliche Worte in Situationen der Angst oder Unsicherheit zu finden, machen sie dich bzw. euch frei und kreieren einen Raum, in den ihr zusammen hineinwachsen könnt.
Nehmt euch dazu aktiv Zeit im stressigen Alltag und schafft einen vertrauensvollen Raum. Euer Gespräch sollte nicht durch äußere Einflüsse gestört werden. Das heißt: Handys ausschalten. Versuche deine wahren Gefühle in Worte zu fassen, ohne, dich selbst dafür zu verurteilen. Hier ist der Raum, um die Ehrlichkeit zuzulassen.
4. Selbstloses Zuhören
Ebenso wichtig ist das Zuhören. Unserem Gegenüber ungeteilte UND bewusste Aufmerksamkeit in Form von Zeit zu schenken, ist oftmals schöner als jedes materielle Geschenk. Höre deinem Partner aufrichtig zu und versuche zu verstehen, was dein Partner sich wünscht. Dabei geht es um Wertschätzung und Respekt.
Hinter jedem Wunsch, hinter jeder Angst, aber auch hinter jedem Widerstand verbirgt sich ein Bedürfnis. Indem er das in Worte fasst, gibt dir dein Partner ein Stückchen mehr von sich und zeigt dir, wie er in der Beziehung mit dir lieben bzw. geliebt werden will. Ihr beide lernt durch eure Kommunikation, wer ihr beide sein wollt. Empowert euch!
Entscheide dich dafür, alle Teile von dir auszudrücken und du wirst dir, deinem Partner und deiner Gemeinschaft zeigen, dass es in Ordnung ist, du selbst zu sein: echt, authentisch und kraftvoll. Es ist nicht nur okay, es ist wichtig. Für deine und eure Beziehung!
Es gilt also: Egal, was in dir vorgeht, teile dich respektvoll, zeitnah und aufrichtig mit. Der andere Part kann aus deiner liebevollen Kommunikation nur gewinnen. Und: Am Ende gewinnen dadurch immer beide von euch – und zwar Nähe und Einsicht.