Wie sagte schon meine mittlerweile 98-jährige Uroma: „Ein Mann darf alles essen, aber er darf nicht alles wissen“. Dass meine Uroma wieder einmal richtig liegt, bestätigt auch eine Studie. Forschende haben herausgefunden, dass Frauen und Männer gerne mal verheimlichen, was sie sich alles so kaufen.
Die kleinen Geheimnisse des Alltags würden laut Forschenden dafür sorgen, dass man sich dem Partner bzw. der Partnerin näher fühlt. Das schlechte Gewissen, etwas vor dem anderen zu verschweigen, sorgt also dafür, dass man wieder mehr in die Beziehung investiert.
Doch es ist mehr als das. In seinem Buch „Die Masken der Paare“ schreibt der Paartherapeut Wolfgang Hantel-Quitmann: „Geheimnisse sind notwendig, um Intimität zu wahren – und Intimität braucht Schutz. Sie sind wie eine Schutzschicht, damit wir auch in der Nähe nicht verletzbar werden.“
Solche „guten“ Geheimnisse können die Beziehung also sogar verbessern, weil sie uns selbst und damit auch der Beziehung guttun. Wir schützen damit uns und/oder den Partner bzw. die Partnerin. Welche Geheimnisse du also besser nicht verrätst, erfährst du hier.
„Manchmal denke ich beim (Solo)-Sex an jemand anderen“
Wenn die Gedanken auf Abwegen sind, solltest du dich weder schämen noch ein schlechtes Gewissen haben. Denn sexuelle Fantasien mit anderen als dem Partner und der Partnerin sind etwas ganz Natürliches.
Nur weil uns die Vorstellung, etwas mit anderen zu haben, erregt, bedeutet das nicht, dass wir untreu sind oder werden. Das bestätigt auch die Sexualtherapeutin Angelika Eck. Laut ihr sind solche Fantasien nicht gleichzusetzen mit Wünschen. Der Therapeut Wanja Kunstleben geht sogar noch weiter. Es sagt im Gespräch mit der Badischen Zeitung, dass zu viel Nähe ein Lustkiller sei. Die eigenen Gedanken für sich zu behalten, würde eine gesunde Distanz wahren.
Unsere Gedankenwelt ist ein sicherer Raum, der nur uns gehört. Er ist die privateste Intimzone, die wir haben. Fühl dich also nicht gezwungen, deine geheimen Fantasien und Geheimnisse deinem Partner verraten zu müssen.
Im Video: Das sind die 5 häufigsten Sexfantasien von Frauen
„Am Anfang habe ich an unserer Beziehung gezweifelt“
So normal es ist, dass unsere Gedanken irgendwann mal abschweifen, so normal ist es auch, dass wir an unserer Partnerschaft zweifeln. Gerade zu Beginn einer Beziehung sind Zweifel und Unsicherheiten häufig. Schließlich kennt man sein Gegenüber noch gar nicht so gut und weiß nicht, was die Zukunft bringt.
Wer länger mit seinem Partner oder seiner Partnerin zusammen ist, sollte sich an diesen anfänglichen Gedanken nicht aufhängen. Haben sich die Zweifel mit der Zeit zerstreut, sollten sie dein Geheimnis bleiben. Denn laut ausgesprochen können sie den Partner bzw. die Partnerin verunsichern.
Anders sieht es mit Zweifeln aus, die in einer langen Partnerschaft aufkommen. Hier gilt es zu ergründen, was genau das Grübeln auslöst. Zweifelst du, weil deine Bedürfnisse nicht gestillt werden? Dann solltest du deinem Partner bzw. deiner Partnerin mitteilen, was du dir wünscht. Mit einer offenen und ehrlichen Kommunikation könnt ihr gemeinsam herauszufinden, wie ihr eure Zufriedenheit steigern könnt.
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Welche Geheimnisse der Partnerschaft schaden
Natürlich gibt es auch schlechte Geheimnisse. Dazu zählt an erster Stelle der Betrug. Wer eine Affäre vor seinem Partner bzw. der Partnerin geheim hält, tut das vor allem, um sich selbst zu schützen.
Auch Schulden oder begangene Verbrechen stellen Geheimnisse dar, die großen Schaden anrichten. Und das nicht nur, wenn sie plötzlich ans Licht kommen. Auch das ständige Hüten von solch großen Geheimnissen kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Die Folgen können laut Studien Stress, Angst und Depressionen sein.
In einer Beziehung ist die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz, zwischen Ehrlichkeit und Heimlichkeit wichtig. Kleine Geheimnisse, die keinen Schaden anrichten, musst du nicht verraten. Hat das, was du verheimlichst, allerdings auch für deinen Partner bzw. deine Partnerin weit reichende Konsequenzen, solltest du ehrlich sein. Je länger du schweigst, desto größer kann das Problem werden.