Inhaltsverzeichnis
- Was macht Liebe aus? Was ist wirklich wichtig?
- Tausend Arten von Liebe – aber welche hat die Chance auf ein „für immer“?
- Akzeptanz
- Respekt
- Freundschaft
Gäbe es ein Geheimrezept für die ewige Liebe, gäbe es all diese tollen, todtraurigen Herzschmerz-Songs nicht. Keine Taschentuchfilme und keine Gänsehaut mehr beim herrlich kitschigen Hollywood Happy End. Alles wäre deutlich einfacher, aber auch deutlich weniger leidenschaftlich und emotional. Womit wir beim Punkt wären: Was genau braucht Liebe, um großartig zu sein?
Was macht Liebe aus? Was ist wirklich wichtig?
Sicherlich werden die meisten antworten: ehrliche, tiefe Gefühle. Und ja, das ist sicherlich mit der wichtigste Punkt. Dazu kommt dann aber noch die B-Note, also das, was noch wichtig ist, damit es dauerhaftes Liebesglück für zwei sein kann.
Was also kommt als B-Note infrage? Es gibt Menschen in meinem Freundeskreis, die eindeutig sagen würden, dass es unfassbar wichtig ist, dass es im Bett passt. Das sind dann die Menschen, die sich trennen, sobald das Feuer der Leidenschaft schwächer wird. Das sind dann manchmal auch die Menschen, die Verliebtsein mit Liebe verwechseln. Andere setzen ihren Fokus eher in Hinblick auf Verlässlichkeit und Familiengründung. Wiederum andere brauchen Emotionen und Streit, um glücklich zu sein.
Da wir hier von Gefühlen reden, wäre es blödsinnig, sich heraufzuschwingen und zu sagen: Ich weiß, wie es geht. Das weiß ich nicht. Dennoch hat man so im Laufe seines Beziehungslebens seine Erfahrungen gesammelt. Und auch all die lieben Freund*innen um einen herum, haben einem so manche Lehrstunde in Sachen Scheitern und Meistern von Beziehungen verabreicht. Danke dafür, denn auch beobachten, passiv mitleiden und Kummerkasten oder Vertraute sein, lehrt einen viel über die Liebe.
Im Video: Das macht eine Dauerhafte Beziehung aus
Tausend Arten von Liebe – aber welche hat die Chance auf ein „für immer“?
Fakt ist, es gibt Menschen, die in einer Beziehung etwas suchen und brauchen, was andere vielleicht gar nicht nachvollziehen können. Was völlig ok ist. Jeder tickt halt speziell, und es ist perfekt, wenn sich zwei Menschen finden, bei denen diese Vorstellungen einigermaßen matchen. Dann kann es nämlich funktionieren mit der Liebe für immer.
Wichtig wäre, damit es dauerhaft funktioniert, dass sich nicht Extreme verlieben. Also jemand, dem Leidenschaft und Sex primär wichtig ist und jemanden, der in seinem Partner oder seiner Partnerin auch immer seinen besten Freund sucht.
Beides ist möglich und beides hat seine absolute Daseinsberechtigung. Und schaut man sich in seinem Bekanntenkreis um, gibt es so viele von diesen zwei Sorten von Paaren und dazu noch hunderte Varianten. Da sind die Familiengründer, die Sexwütigen und die Paare, die sich leidenschaftlich streiten und versöhnen. Da sind die, die zu einer totalen Symbiose werden und die, die nach der Anfangsverliebtheit wie tiefe Freunde wirken.
Es gibt alles. Nur was von all diesen Liebesmodellen ist mehr von Dauer und Erfolg gekrönt? Die Fraktion, die leidenschaftlich Betten durchwühlt, oder die, die eher auf das Modell Kumpel setzt? Die, die eine Familie gründet, die, die sich absolute Freiheiten gönnt oder die, die zu einem „Wir“ verschmilzt?
Um das zu beantworten, kann man sich einfach mal überlegen, was eine wirklich gute Beziehung ausmacht. Ja, vielleicht sogar die Definition von Liebe für sich umschreiben, die ja nun mal individuell sein wird.
Hier drei Dinge, die aus meiner individuellen Sicht unabdingbar sind in einer dauerhaften Liebesbeziehung.
Akzeptanz
Wichtiger als jeder Sex und jedes Herzflattern ist, dass wir einander wirklich sehen. Will heißen: Dass man sein Gegenüber als den Menschen erkennt und sieht, der er ist und ihn dafür schätzt und liebt. Das klingt selbstverständlich, aber wie oft verlieben wir uns und denken: Alles ist super, und das mit der Unzuverlässigkeit bringe ich ihm bzw. ihr noch bei. Und die anderen Sachen, die mich nerven, werden sicher irgendwann besser.
No. Niemand ändert sich so grundlegend, dass man auf derlei Hoffnung seine Liebe aufbauen sollte. Wichtiger erster Punkt in der Liebe ist also Akzeptanz. Wir müssen sagen: Genau so ist dieser Mensch, den ich liebe und ich lasse ihn so, wie er ist, statt ihn mir zurechtzubiegen. Ich sehe ihn klar und er zeigt sich mir gegenüber auch klar und offen, ohne sich zu verstellen. Wenn das der Fall ist, ist diesen zwei Menschen eine dauerhafte Liebe möglich.
Akzeptanz bedeutet aber auch, dass ich mich selbst akzeptiere und wertschätze. Das Wissen: Ich kann mich so zeigen, wie ich wirklich bin und werde dafür geliebt und nicht für etwas, was ich nur vortäusche. Denn wenn dieses Wissen fehlt, ist auch das auf Dauer ein Beziehungskiller.
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Respekt
Nichts geht ohne Respekt. Und Respekt heißt nicht nur, dass ich mein Gegenüber so behandle, wie ich mir das für mich selbst wünschen würde, also auf Augenhöhe und immer mit dem Gedanken, dass dieser Mensch wertvoll ist und ein Recht auf seine Meinung, seine Art zu leben und zu fühlen hat. Zwei Menschen, die sich lieben, dürfen miteinander durchs Leben gehen und einander begleiten. Aber das ist ein Geschenk, das sich beide machen.
Respekt bedeutet auch, dass ich tolerant bin und empathisch, dass ich auf mein Gegenüber eingehen kann, ohne ihm zu nahezutreten, dass ich Kritik äußern kann, ohne zu verletzen und dass ich lieben kann, ohne einzuschränken.
Freundschaft
Manchmal ist Liebe nicht so groß und laut. Manchmal braucht es kein Drama und kein Herzrasen, keine wilden Emotionen. Manchmal ist Glück ganz leise und zart. Von außen würde man sagen, zwei Menschen sind eher Freunde als ein Liebespaar, weil alles so ruhig und einfach zwischen beiden ist. Aber wo genau endet Freundschaft und wo fängt Liebe an? Lieben wir nicht auch unsere Freund*innen? Sind beide Gefühle so klar voneinander getrennt?
Sicherlich werden einige sagen: Das Körperliche fehlt bei Freunden. Aber tut es das? Nicht jeder möchte eine körperliche, sexuelle Nähe in seiner Beziehung (siehe Sapiosexualität) und nicht jeder ist frei von dem Gedanken, seinem besten Kumpel mal an die Wäsche zu gehen (siehe Mingle oder Friends with benefits).
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Wenn hier also als dritter wichtiger Punkt einer langen Liebe Freundschaft steht, dann bedeutet das nicht, dass Körperlichkeit und Sex unwichtig wären. Aber nur, wenn man auch wie in einer tiefen Freundschaft zueinander steht und einen mehr verbindet als Sex, dann ist eben die dauerhafte Liebe möglich.
Männer kommen und gehen, Freunde bleiben, heißt es so schön. Aber das ist genau der Punkt: Wenn mein Herzensmensch auch meine Freundin bzw. mein Freund ist, dann ist das eine unfassbar schöne Basis für alles, was noch dazukommt.
Alle drei Punkte hier sind natürlich rein subjektiv geschrieben. Aber vielleicht ja ein Anstoß, sich selbst mal zu überlegen, was genau Liebe für einen ausmacht – und was nicht.