Inhaltsverzeichnis
- Oberflächenpiercing: Welche Stellen sind geeignet?
- Diese Stellen sind für ein Surface-Piercing ungeeignet
- Surface-Piercing stechen lassen: Die wichtigsten Infos
- Surface-Piercing: Alles zur Heilung und richtigen Pflege
- Die Risiken des Surface-Piercings
- Der richtige Schmuck: Damit wird das Herauswachsen des Surface verhindert
- Wie viel kostet ein Oberflächenpiercing?
Das Surface-Piercing – auch Oberflächenpiercing genannt – wird durch die flache Haut gestochen. Bedeutet: Während „klassische“ Piercings wie zum Beispiel ein Bauchnabelpiercing durch Körperstellen gestochen werden, die nach außen oder nach innen gewölbt sind, liegt das Ein- und Austrittsloch beim Surface-Piercing auf der gleichen Höhe.
Optisch sieht das Piercing dann so aus, als würde es auf der Haut aufsitzen.
Übrigens: Surface-Piercings werden häufig mit Microdermal-Piercings verwechselt. Die beiden Piercings sehen sich zwar ähnlich, doch es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Surface und Microdermal: Das Surface wird gestochen, während beim Microdermal-Piercing ein Stück Haut ausgestanzt und das Piercing in die Haut eingesetzt wird.
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Oberflächenpiercing: Welche Stellen sind geeignet?
Ein Surface-Piercing kann an vielen verschiedenen Körperstellen gestochen werden. Wichtig: Die Haut darf an der gewählten Stelle nicht zu dünn sein, da das Oberflächenpiercing ansonsten schnell rauswachsen kann.
Zu den beliebtesten Stellen für ein Surface-Piercing gehört der Nacken, der Brustbereich (Dekolleté), das Schlüsselbein, der Bauch bzw. die Hüfte sowie das Gesicht (meist diagonal neben dem Auge oder am Ohr). Gerade am Schlüsselbein und am Bauch sollte man aber besonders aufpassen. An diesen Stellen besteht die Gefahr, dass das Oberflächenpiercing durch Kleidung gereizt oder gar versehentlich herausgerissen wird.
Diese Stellen sind für ein Surface-Piercing ungeeignet
Weniger für ein Surface-Piercing eignen sich Körperstellen, die viel in Bewegung sind oder unter Spannung stehen sowie ständigen äußeren Reizungen ausgesetzt sind. Dazu zählt zum Beispiel das Handgelenk, die Finger, der Arm, der Fuß sowie der Steißbereich. Oft sind an solchen Stellen Dermal Anchor Piercings eine sinnvolle Alternative.
Surface-Piercing stechen lassen: Die wichtigsten Infos
Ein Surface-Piercing sollte ausschließlich in einem professionellen Piercing-Studio gestochen werden. Denn das Stechen eines Oberflächenpiercings erfordert viel Können und Erfahrung.
Wird das Piercing nämlich zu flach gestochen, sitzt es zu locker und wächst schnell wieder heraus. Wird es hingegen zu tief gestochen, drücken die Kugeln des Piercings an der Ein- und Austrittsstelle und reizen dadurch permanent die Haut. Zudem muss der richtige Abstand der Einstichlöcher beim Piercen unbedingt beachtet werden.
Aufgrund dieser Schwierigkeiten wird das Oberflächenpiercing nicht in allen Piercing-Studios angeboten.
Wie schmerzhaft ist das Surface-Piercing?
Was die Schmerzem beim Stechen betrifft, zählt das Surface-Piercing übrigens eher zu den schmerzärmeren Piercings. Die Schmerzintensität hängt jedoch stark von der jeweiligen Körperstelle und dem eigenen Schmerzempfinden ab.
Surface-Piercing: Alles zur Heilung und richtigen Pflege
Direkt nach dem Stechen wird das Surface-Piercings für etwa eine Woche mit einem Wundpflaster abgeklebt, damit sich der Schmuck richtig ins Gewebe einsetzen kann und ein versehentliches Hängenbleiben verhindert wird.
Ein Surface-Piercing ist meist nach zwei bis vier Monaten vollständig abgeheilt. In manchen Fällen bzw. je nach Platzierung dauert die Heilung des Oberflächenpiercings aber auch länger. Für einen schnellen Heilungsprozess solltet ihr nach dem Piercen auf folgende Dinge achten:
1. Piercing in den ersten Wochen nach dem Stechen nicht anfassen oder daran herumspielen. Wenn doch, Hände unbedingt vorher waschen und desinfizieren.
2. Piercing mit Wunddesinfektionsmittel ohne Alkohol reinigen. Empfohlen wird ein Octenisept- oder ProntoLind-Spray.
3.In den ersten Wochen auf blutverdünnende Medikamente wie z.B. Aspirin verzichten.
4. Während der Heilungszeit auf Schwimmbad-, Solarium-, und Saunabesuche sowie bestimmte Sportarten (Ballsport, Turnen, …) verzichten.
5. Piercing auf keinen Fall herausnehmen.
6. Eventuell entstehende Krusten vorsichtig mit warmem Kamillenwasser reinigen.
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Die Risiken des Surface-Piercings
Das Surface-Piercing genoss lange Zeit einen eher schlechten Ruf. Das liegt daran, dass ein Oberflächenpiercing unter ständiger Spannung steht und dadurch nicht selten vom Körper abgestoßen wird oder früher oder später sogar herauswächst.
Damit dies nicht passiert, ist bei allen Surface-Piercings sowohl der richtige Schmuck als auch die richtige Platzierung extrem wichtig. Wird das Oberflächenpiercing nicht tief genug gestochen, sitzt der Piercingschmuck zu locker, die Enden gucken zu weit aus dem Aus- und Einstichloch heraus und reizen permanent die umliegende Haut. Sitzt es hingegen zu tief und fest, kann es ebenso zu Reizungen und Entzündungen kommen.
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Ein weiteres großes Risiko beim Surface-Piercing besteht darin, dass das Piercing ständiger Reibung z.B. durch Kleidung augesetzt ist, was ebenfalls Entzündungen hervorrufen kann. Zum anderen kann es sogar passieren, dass das Piercing versehentlich herausgerissen wird, wenn man daran hängenbleibt.
Der richtige Schmuck: Damit wird das Herauswachsen des Surface verhindert
Leider kann trotz professionellem Stechen und ständiger Vorsicht passieren, dass das Surface-Piercing irgendwann herauswächst. Um ein Herauswachsen zu verhindern, ist die Wahl des Piercingschmucks entscheidend.
Seit einigen Jahren gibt es speziell für Oberflächenpiercings sogenannte Surface Bars. Surface Bars haben die Form einer Heftklammer, die an beiden Enden senkrecht um 90 Grad nach oben gebogen ist (je nach Körperstelle auch nur 45°). Dadurch steht die Haut um die Piercingstelle weniger unter Spannung, was widerrum das Herauswachsen des Surface verhindern soll.
Ein weiterer Vorteil: Die Gefahr, am Piercing hängen zu bleiben, ist hier geringer.
Im Unterschied zu anderem Piercingschmuck, den man nach Lust und Laune wechseln kann, verbleibt das Innengewinde der Surface Bars prinzipiell immer im Stichkanal. Durch verschiedene Kugeln und Aufsätze, die aufgeschraubt werden, kann das Aussehen des Schmucks verändert werden.
Als eher ungeeigneten Schmuck für das Surface-Piercing gelten Banana Barbells. Durch die aufgeschraubten Kugeln können Druckstellen auf der Haut sowie Entzündungen auftreten.
Wie viel kostet ein Oberflächenpiercing?
Wie viel ihr für ein Surface-Piercing zahlen müsst, lässt sich nicht pauschal sagen. Je nachdem an welcher Stelle das Piercing gestochen wird, belaufen sich die Kosten für das Stechen auf etwa 50 bis 80 Euro.
Im Preis enthalten ist neben dem Stechen meist der Erstschmuck sowie Pflegemittel. Fragt vorher am besten im Piercing-Studio eurer Wahl nach, wie sich die Kosten zusammensetzen. Dort könnt ihr auch direkt nachfragen, ob die gewünschte Piercingstelle für das Surface überhaupt in Frage kommt.